04.03.2024,
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Linz (OTS) - Fast 10.000 junge Menschen sind in Oberösterreich ohne
Beschäftigung, also um rund 18 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit
gibt es in Oberösterreich unter allen Bundesländern den stärksten
Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Den politisch Verantwortlichen
und manchen Betrieben fehlt dennoch die Bereitschaft, dieser
Entwicklung aktiv entgegenzuwirken. „Nicht-Handeln und reale
Kürzungen beim arbeitsmarktpolitischen Budget sind in Anbetracht der
Auswirkungen völlig unverständlich“, sagt AK-Präsident Andreas
Stangl. Er fordert ein wirksames Maßnahmenpaket und verweist auf
positive Beispiele aus der AK-Ausbildungsoffensive.
Im Jänner waren in Oberösterreich exakt 9.978 Jugendliche beim AMS
vorgemerkt – ob arbeitslos, lehrstellensuchend oder in einer
AMS-Schulung. Allein die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg um
26,9 Prozent. Obwohl alle politischen Verantwortlichen – von
Arbeitsminister Kocher über das Arbeitsmarktservice (AMS) bis zur
oberösterreichischen Landesregierung – die alarmierenden Zahlen
kennen, scheint eine effiziente Bekämpfung der steigenden
Jugendarbeitslosigkeit keine Priorität zu haben. Auf Bundesebene
stehen Leistungskürzungen und das Senken des
Arbeitslosenversicherungsbeitrages zur Debatte, das Förderbudget des
AMS bleibt nominell auf dem Niveau von 2023, was eine reale Kürzung
der Mittel bedeutet. Und auch im Pakt für Arbeit und Qualifizierung,
bei dem AMS, Sozialministeriumservice und Land Oberösterreich ihre
Mittel koordinieren, gibt es kaum neue Angebote.
Ausbildungsbereitschaft der Betriebe bricht ein
Gebetsmühlenartig beklagen Unternehmensvertreter:innen einen „hohen
Bedarf an Fachkräften“, bei der ersten Auftragsflaute verzichten sie
jedoch auf Ausbildungsmaßnahmen. Im Vorjahr haben sich weitere 130
oberösterreichische Betriebe aus der Lehrlingsausbildung
zurückgezogen. Während sich die Zahl der Lehrstellensuchenden um ein
Fünftel erhöht hat, sank die Zahl offener Lehrstellen um ein Achtel.
AK-Ausbildungsfonds als Motor und Chance
Die AK Oberösterreich kann zwar falsche Prioritäten der Politik nicht
kompensieren, mit ihrer AK-Ausbildungsoffensive aber jungen Menschen
beim Einstieg in die Arbeitswelt erfolgreich helfen. So unterstützt
sie zum Beispiel mit dem AK-Ausbildungsfonds Projekte, die
langzeitarbeitslosen jungen Erwachsenen helfen, sich nachhaltig in
die Erwerbsarbeit zu integrieren, die die Qualität und Nachhaltigkeit
der Ausbildungen verbessern und verhindern, dass Bildungs- und
Ausbildungskarrieren abgebrochen werden. In der aktuellen
Ausschreibungsrunde können Betriebe Pilotprojekte im Ausbildungsfonds
noch bis 28. April 2024 einreichen. Unter ausbildungsfonds.at sind
alle weiteren Informationen zu finden.
Mehrere wirksame Maßnahmen erforderlich
„Unser Ausbildungsfonds zeigt, wie viel Potential in Pilotprojekten
steckt. Für die langfristige Unterstützung junger Menschen braucht es
aber ein flächendeckendes Angebot und wirksame arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen“, so AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert daher, die
Ausbildungspflicht bis 18 Jahre in eine echte Ausbildungsgarantie
umzuwandeln und das Angebot an überbetrieblichen
Lehrausbildungsplätzen rasch aufzustocken. Zudem müsse die Kürzung
der Ausbildungsbeihilfe in überbetrieblichen Lehrausbildungen
zurückgenommen werden (Jugendliche im ersten und zweiten Lehrjahr
erhalten nur 385,50 Euro). Die betriebliche Lehrstellenförderung
solle effizienter gestaltet werden, um Mitnahmeeffekte zu minimieren,
die Ausbildungsqualität zu verbessern und Fördermittel gerechter zu
verteilen. Es sollten zudem Anreize geschaffen werden, die
lernschwachen Jugendlichen eine Perspektive eröffnen.
Für einen problemloseren Übergang von der Schule in die
Arbeitswelt muss aus Sicht der AK das kostenlose psychotherapeutische
Angebot ebenso erweitert werden wie jenes an Produktionsschulen und
Jugendcoaching. Aber auch die Betriebe sind aus ihrer Verantwortung
nicht zu entlassen. Sie sollen mehr junge Menschen zu Fachkräften
ausbilden und auch Jugendlichen mit nicht so guten Noten eine Chance
geben.
Die ausführliche Presseunterlage finden Sie zum Downloa<a>d
</a>[hier]
(
https://ooe.arbeiterkammer.at/service/presse/PKU_2024-03-04_...
Anstieg-der-Jugendarbeitslosigkeit.pdf).
Ein Foto mit AK-Präsident Andreas Stangl und Mag.a Dagmar Andree,
Leiterin der Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik
finden Sie zum Download [hier]
(
https://ooe.arbeiterkammer.at/service/presse/KOM_2024_Andree...
ngl_by_AKOOE_WolfgangSpitzbart_dr_1.jpg).
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