28.02.2024,
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Wien (OTS) - Die am Mittwoch nach dem Ministerrat präsentierten
Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung des Wohnbaus in
Österreich seien richtig, gingen aber noch nicht weit genug. Das
erklären führende Unternehmen und Institutionen der österreichischen
Bauwirtschaft und Baustoffindustrie, die sich zur Initiative „Mehr
Zuhaus‘ in Österreich“ zusammengeschlossen haben. Gemeinsames Ziel
der Initiative ist es, der drohenden Wohnraumnot entgegenzuwirken und
Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft zu sichern. Dazu hatte die
Initiative einen Forderungskatalog entwickelt, [der im Jänner
präsentiert wurde] (
https://is.gd/7LHOPh).
Wohnbaumilliarde kein Ersatz für echte Reform des
Wohnbaufördersystems
Von den angekündigten Maßnahmen sei vor allem die Wohnbaumilliarde
zu begrüßen, so die Branchenvertreter. Laut Bundesregierung sollen so
20.000 neue Wohnungen entstehen und 5.000 saniert werden. Doch dieser
Anschub sei langfristig kein Ersatz für eine echte Reform des
Wohnbauförderungssystems, wie von der Initiative im Jänner gefordert.
Die Zuschüsse müssten dauerhaft um 500 Millionen Euro jährlich
erhöht und die Zweckbindung wieder eingeführt werden, damit die
Gelder tatsächlich in die Schaffung von neuem Wohnraum fließen.
Außerdem müssten bürokratische Hürden abgebaut und neue
Informationsangebote geschaffen werden. Aktuell stehen viele, auch
gemeinnützige Wohnbauprojekte in ganz Österreich still, weil
Wohnbauförderungen verzögert und die falschen Prioritäten gesetzt
werden.
Privater Wohnbau muss stärker gestützt werden
Auch die Maßnahmen für mehr privaten Wohnbau, konkret die
Abschaffung von Grundbuch- und Pfandrechtseintragungsgebühr bis zu
einem Immobilienwert von 500.000 Euro sowie die Möglichkeit günstiger
Kredite durch die Bundesländer, werden von den Branchenvertretern
begrüßt.
Allerdings brauche es hier weitreichendere Maßnahmen, um besonders
jungen Familien wieder Zugang zu Wohnbaufinanzierung zu ermöglichen.
Vor allem wird eine Lockerung der KIM-Verordnung gefordert, die für
einen Großteil der Probleme im privaten Wohnbau verantwortlich ist.
Die Eigenkapitalquote müsse gesenkt oder durch staatliche
Fördermaßnahmen, zum Beispiel zinsfreie Kredite, gestützt werden. Die
monatlich mögliche Kreditrate für Wohnraumschaffung sollte auf 60
Prozent des Haushaltseinkommens angehoben werden beziehungsweise für
Besserverdienende zur Gänze entfallen.
Auf steuerlicher Ebene begrüßt die Initiative die Reform der
Liebhabereiverordnung und die Verbesserung bei Abschreibungen von
Wohnbauinvestitionen.
Zusätzliche Maßnahmen der Bundesländer gefordert
Jetzt liege es an den neun Bundesländern, das Paket der
Bundesregierung nicht nur rasch umzusetzen, sondern auch zu
verstärken und sich für weitere Schritte zur Ankurbelung des Wohnbaus
einzusetzen. Im Bereich der Bauordnung brauche es etwa schnellere
Bauverfahren und Flächenumwidmungen. Ebenso solle die Aufstockung
bestehender Gebäude erleichtert werden, was auch der
Bodenversiegelung entgegenwirken würde.
Über „Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“
„Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“ ist eine Initiative führender
Unternehmen und Institutionen der österreichischen Bauwirtschaft und
Baustoffindustrie zur Förderung des Wohnungsbaus in Österreich. Sie
wurde initiiert, um auf drohende Wohnungsnot, Mieterhöhungen und
steigende Arbeitslosigkeit aufmerksam zu machen, die aufgrund des
aktuellen Rückstaus beim Wohnungsbau drohen. Zur Absicherung des
steigenden Wohnraumbedarfs einer wachsenden österreichischen
Bevölkerung hat die Initiative eine Wohnbau-Agenda mit konkreten
Lösungsvorschlägen und Forderungen ausgearbeitet, darunter Änderung
der Kreditvergabe-Richtlinien für Wohnraumschaffung, Förderreformen,
Investitionsanreize und Bürokratieabbau. Initiatoren und Mitträger
(Stand: Jänner 2024) von „Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“ sind: ACO,
ARDEX, Bundesinnung Bau in der WKO, Baumit, Domoferm, Friedl,
hagebau, Holcim, Internorm, PCI, Profibaustoffe, RWA Salzburg, RWA
Lagerhaus, Saint Gobain, Schiedl, Sopro, Teubl, Wienerberger
Österreich.
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