11.01.2024,
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Wien (OTS) - Die fortschreitende Erderwärmung führt in manchen
Regionen Europas – speziell im Süden – zunehmend zu geringeren
Jahres-Niederschlägen. Auch Dürreperioden werden häufiger und länger,
gleichzeitig nehmen Unwetter mit starken Niederschlägen zu. Was diese
Wetterentwicklungen für das Wasserkraft-Land Österreich bedeuten, hat
das Beratungsunternehmen Afry nun im Auftrag von Oestereichs Energie
untersucht. Die Studie zeigt, dass die österreichische Wasserkraft
entgegen vielen Befürchtungen durch das sich ändernde Klima sogar an
Bedeutung gewinnt: Das Gleichbleiben der Jahresniederschlagsmengen in
den kommenden Jahrzehnten und die Verschiebung der Niederschläge in
die Wintermonate trägt zur Reduktion der Versorgungslücke in der
kalten Jahreszeit bei. Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke sind
nicht nur geeignet die Schwankungen der Wind- und
Photovoltaik-Erzeugung (PV) im Stromsystem auszugleichen, sie sind
darüber hinaus in der Lage regionale Extremereignisse zu dämpfen und
Schwankungen des Wasserdargebots auszugleichen. Daher ist ein
weiterer Ausbau der Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke
unerlässlich.
Die Wasserkraft war und ist die sichere Grundlage der
österreichischen Stromversorgung. Rund 60 Prozent des in Österreich
produzierten Stroms kommen derzeit aus diesem Bereich. Eine aktuelle
Studie im Auftrag von Oesterreichs Energie zeigt nun, dass diese
Erzeugungstechnologie auch im Zuge der Klimaerwärmung ihre wichtige
Rolle beibehält und in einigen Punkten sogar noch ausbaut. Aus den
Beobachtungen der Vergangenheit und Gegenwart lässt sich bei den
Jahres-Niederschlagsmengen in weiten Teilen Österreichs eine
gleichbleibende oder sogar leicht ansteigende Tendenz erkennen. Auch
die künftigen Jahresabflüsse sind laut Prognosen auf Jahrzehnte
stabil.
Zwtl.: Mehr Wasser im Winter
Mit den steigenden Temperaturen kommt bezüglich der zeitlichen
Abflussverteilung über das Jahr gesehen ein interessanter Aspekt zum
Tragen. „Im Jahresverlauf sehen wir bereits jetzt deutliche
Verschiebungen“, erklärt Martin Fuchs, Head of Hydro Consulting bei
Afry Österreich: „Im Sommerhalbjahr ist durch längere Trockenperioden
in Summe ein Rückgang der Abflüsse erkennbar, allerdings verzeichnen
wir im Winterhalbjahr in fast allen Regionen nennenswerte Zuwächse.”
Angesichts des laufenden Erneuerbaren Ausbaus seien das gute
Nachrichten, sagt Karl Heinz Gruber, Sprecher der Sparte Erzeugung
bei Oesterreichs Energie: “Mit der Transformation des Energiesystems
in eine erneuerbare Zukunft nimmt der Strombedarf erheblich zu.
Abschätzungen von Oesterreichs Energie gehen zum Erreichen der
Klimaneutralität von einer Verdreifachung der erneuerbaren Erzeugung
aus. Durch den massiven Ausbau im Bereich Photovoltaik und Wind
werden wir zwar im Sommer künftig genug bzw. sogar zu viel Strom
haben. Allerdings entsteht eine erhebliche Lücke im Winter. Dass sich
die Stromerzeugung aus Wasserkraft zusehends in die kälteren Monate
verschiebt, ist aus dieser Perspektive durchaus positiv.”
Zwtl.: Wasserkraftwerke an neue Gegebenheiten anpassen
Um die Wasserkraftwerke bestmöglich an diese neuen Bedingungen
anzupassen, werden Modernisierungsmaßnahmen gesetzt. Spezielle
Turbinenkonfigurationen etwa bieten bei höheren Flexibilitäten die
Möglichkeit, Verluste bei hohen Abflüssen zu verringern und
gleichzeitig geringe Wassermengen effizient zu nutzen. “Zudem müssen
die bestehenden Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke bezüglich
Flexibilität und Speicherfähigkeit ausgebaut und zusätzliche Anlagen
errichtet werden”, erklärt Gruber: “Durch ihr großes Speichervolumen
könnten alpine Speicher zukünftig mit herangezogen werden, um
Schwankungen des Wasserdargebots saisonal auszugleichen und negative
Effekte von Trockenperioden auf den Wasserhaushalt und die
Stromproduktion zu reduzieren.”
Zwtl.: Speicher als Schlüssel zur Integration der Erneuerbaren
Außerdem erfüllen Speicher und Pumpspeicher eine wichtige Rolle
bei der Stabilisierung des in weiterer Zukunft vollständig
erneuerbaren Stromsystems. “Neben dem Netzausbau bieten unsere
Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke die Voraussetzungen um die
schwankenden Erzeugungsmengen aus den Wind- und PV-Anlagen im System
zu glätten und so eine sichere und verlässliche Stromversorgung zu
gewährleisten”, erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von
Oesterreichs Energie. “Bei allen Ambitionen im Bereich Erneuerbare
muss daher in jedem Fall ein kontinuierlicher und konsequenter Ausbau
der Wasserkraft als planbarer Lieferant von CO2-freier heimischer
Grundlast und als Bereitsteller nachhaltiger Speicher und
Flexibilität mitgedacht werden”, so Schmidt.
[Die vollständige Studie finden Sie online]
(
https://www.ots.at/redirect/oesterreichsenergie)
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