21.12.2023,
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Wien (OTS) - Ein bereits sehr erfolgreiches Projekt von Jugend Eine
Welt erhält nun einen weiteren Teil. Die Pro FEPP GmbH – eine
gemeinnützige Tochtergesellschaft der österreichischen
Hilfsorganisation – bietet ab jetzt die neue „Hilfe zur Selbsthilfe“
Anleihe für den Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio (FEPP) zur
Zeichnung an. Erstellt nach dem Vorbild der bereits erfolgreich
ausgegebenen drei Don Bosco Bildungsanleihen für die Universidad
Politécnica Salesiana in Ecuador, ermöglicht die Anleihe erneut
institutionellen wie privaten AnlegerInnen, ihr Geld ethisch, sozial
und nachhaltig zu investieren.
„Wir sind Wiederholungstäter, im positiven Sinn natürlich“,
erklärt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer dazu
augenzwinkernd. Gleich wie bei den Don Bosco Bildungsanleihen dient
auch die neue Anleihe dazu, eine langjährige Partnerorganisation bei
der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Der FEPP ist eine der
wichtigsten Organisationen zur Förderung der ländlichen Entwicklung
im südamerikanischen Ecuador. Speziell die ländliche Bevölkerung wird
mit Förder-Programmen und Kleinkrediten beim Aufbau einer
selbständigen wirtschaftlichen Existenz unterstützt.
Zwtl.: Zweifache Dividende
Sozial, finanziell – die „Hilfe zur Selbsthilfe“ Anleihe bietet
quasi eine doppelte Dividende. Emittentin der Anleihe ist die Pro
FEPP GmbH, die eigens für deren Emission und Abwicklung gegründet
worden ist. Seit 12. Dezember kann die Anleihe gezeichnet werden
(ISIN: AT0000A36X85). Das Gesamtvolumen beträgt 10 Millionen Euro,
mit einer Stückelung von 100.000 Euro. Die Verzinsung liegt bei 5
Prozent p.a., die Laufzeit bei fünf Jahren. Die Einbeziehung der
Anleihe in das Vienna MTF (ESG Segment) der Wiener Börse ist in
Vorbereitung. Die eingesammelten Gelder werden direkt an den
geförderten FEPP weitergereicht.
„Das ist für alle InvestorInnen, die neben einer guten Rendite
auch eine positive gesellschaftliche Wirkung ihres Einsatzes
erwarten, ein gutes Angebot“, so Heiserer, der Anfang der
1990er-Jahre selbst fünf Jahre lang als Entwicklungshelfer in Ecuador
aktiv war. 1997 gründete Heiserer mit einigen Mitstreitern die
Hilfsorganisation Jugend Eine Welt, die sich seither unter dem Motto
„Bildung überwindet Armut“ weltweit vor allem für Kinder und
Jugendliche in Risikosituationen einsetzt. Schon bald nach der
Gründung zeichnete sich ab, dass es neben der klassischen
Projektförderung durch Spenden auch Angebote für alternative und
nachhaltige Formen der Finanzierung braucht. 2009 wurde schließlich
eine erste sozial nachhaltige Anleihe am österreichischen
Kapitalmarkt etabliert.
Zwtl.: Zukunft selbst in die Hand nehmen
In der Entwicklungszusammenarbeit ist es manchmal besser, Geld zu
fairen Konditionen zu verleihen, als es „nur“ zu verschenken. Das
eingesetzt Kapital bleibt in seinem Wert erhalten und steht nach
Rückzahlung erneut für Projekte zur Verfügung. „Unsere
Partnerorganisation FEPP setzt diesen Gedanken seit Anbeginn
tatkräftig um“, sagt Chiara Gerlich, Programm-Managerin bei der Pro
FEPP GmbH. Die kirchliche, von der ecuadorianischen Bischofskonferenz
gestützte Einrichtung zur Förderung der ländlichen Entwicklung wurde
bereits 1970 gegründet. Damals war es für die arme Bevölkerung
Ecuadors kaum möglich, einen Kredit zu erhalten, geschweige denn
einen leistbaren. Lediglich Kredithaie vergaben Geld zu entsprechend
horrenden Konditionen – eine Situation, die mehr oder weniger bis
heute besteht.
Der FEPP startete seinen Kampf gegen die Armut, indem er
Kleinkredite an Bauernfamilien vergab, damit diese ihre Produktion
verbessern und den Verkauf ihrer Produkte in größeren Städten
organisieren konnten. Leistbare Kredite als Startkapital wurden dann
an Menschen vergeben, die ein eigenes Unternehmen aufbauen, auf
eigenen Füßen stehen wollten. In den folgenden Jahrzehnten setzte der
FEPP hunderte verschiedene Förder-Programme für Klein- und
Mittelbetriebe auf und begann auch Kredite an lokale Genossenschaften
zu vergeben. Er bietet Schulungen (etwa Agrarökologie),
Berufsausbildungen, Umweltprogramme, technische Beratungen und Hilfe
bei Produktionsumstellungen an und stellt Betriebsmittel, Saatgut,
Werkzeug und Ausrüstung und noch vieles mehr für seine „KlientInnen“
bereit. Ebenso wird der Bau von Basisinfrastrukturen wie
Trinkwasser-, Bewässerungs- und Siedlungssysteme sowie die
nachhaltige Produktion und Flächenbewirtschaftung unterstützt. Der
solidarische und faire Handel wird mit der nationalen und
internationalen Vermarktung für in Ecuador hergestellte Produkte
gefördert.
Seit dem Jahr 2000 wird die Organisation als „Grupo Social FEPP“
bezeichnet und ist heute in 55 Bereichen tätig. Mehr als 150.000
Familien werden derzeit betreut – Bauern und Kleinhandwerker,
darunter viele Indigene, Afro-Ecuadorianer, Mestizen und Montubios.
Der Finanzierungsbereich wurde Ende der 90er-Jahre aus dem FEPP
herausgenommen und zunächst in einer eigenen Kooperative
verselbständigt. 2014 wurde diese in die Banco CODESARROLLO
umgewandelt, die in die Grupo Social FEPP eingebunden ist. Mit rund
700 Nichtregierungsorganisationen, Genossenschaften, Verbänden,
Universitäten, Unternehmen und Netzwerken in Ecuador und
international wird zusammengearbeitet. Grundziel aller Aktivitäten
des FEPP ist es, die Menschen in Ecuador zu unterstützen, die selbst
in unterschiedlicher Form wirtschaftlich aktiv werden wollen, um ihre
Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Zwtl.: Invertimos en Humanidad
„Invertimos en Humanidad“ – investieren in die Menschlichkeit.
„Dieser Spruch, der auch in das Logo der Banco integriert wurde,
steht für die gesamte Grupo Social FEPP“, sagt Reinhard Heiserer. Die
gemeinnützige Stiftung unterstützt die Menschen in ihren Bemühungen,
das Leben dauerhaft und nachhaltig unter humaneren Lebensbedingungen
zu ermöglichen. Das verbessert die Gleichberechtigung in Ecuador,
zwischen den Geschlechtern ebenso wie in Hinblick auf die
verschiedenen Ethnien und Generationen im Land. Heiserer: „Das mit
einem fairen Finanzierungsangebot zu unterstützen ist für alle eine
lohnenswerte Sache.“
Weitere Informationen über die „Hilfe zur Selbsthilfe“ Anleihe
unter [www.fairegeldanlage.at] (
http://www.fairegeldanlage.at) sowie
telefonisch bei GF Reinhard Heiserer (+43 (0) 664 827 07 91 ),
Programm-Managerin Chiara Gerlich (+43 (0) 676 505 91 18 und
Programm-Manager Lukas Silberbauer (+43 (0)676 524 61 21.
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