13.12.2023,
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Schladming (OTS) - Einen visionären Schritt gehen jetzt die
Planai-Hochwurzen-Bahnen. Als eines der ersten Seilbahnunternehmen
österreichweit setzt man hier auf den großflächigen Einsatz von
organischem Treibstoff. Ab Jänner 2024 werden alle Pistengeräte auf
der Planai, Hochwurzen und am Galsterberg, die gesamte neue
Firmenfahrzeugflotte des Unternehmens sowie geeignete Fahrzeuge aus
der Planai Busflotte auf den Betrieb mit dem „HVO100“-Treibstoff
umgestellt.
„Im letzten Winter hatten wir zu Testzwecken in unserer
Pistengeräteflotte zwei baugleiche Modelle im Einsatz. Eines wurde
mit herkömmlichem Diesel betrieben, eines mit palmölfreiem
HVO100-Treibstoff. Die Ergebnisse waren sensationell: Der
Emissionsausstoß, wie etwa CO2, <a>konnte </a>im Vergleich zum
Einsatz von herkömmlichem Diesel um rund 90 % reduziert werden, ohne
dabei an Effektivität zu verlieren“, so Planai-Geschäftsführer Dir.
Georg Bliem. Gestützt wird diese Aussage durch eine Studie der Thomas
Klein Consulting GmbH, welche diesen Härtetest auf der Planai
wissenschaftlich begleitet hat.
Zwtl.: Wissenschaftlicher Praxistest liefert bemerkenswerte
Ergebnisse
Im Zeitraum vom 7. Dezember 2022 bis zum 17. April 2023 wurde eine
Analyse zum Einsatz von Diesel und HVO100 als Kraftstoff für
Pistenraupen durchgeführt. Zur präzisen Datenerfassung wurden zwei
Pistenraupen desselben Prinoth-Typs mit einer speziellen Software
überwacht. Dabei wurden sowohl monatliche als auch tägliche
Durchschnittswerte sowie Gesamtmengen berechnet und präsentiert.
Zusammengefasst ergab die Untersuchung, dass die Leistung der
Pistenraupen durch den Wechsel von Diesel auf HVO100 kaum beeinflusst
wurde. Für eine vergleichbare Leistung war sogar eine geringere Menge
HVO100 im Vergleich zu Diesel erforderlich. Dies zeigte sich bei
nahezu allen betrachteten Parametern, mit Ausnahme des
Kraftstoffverbrauchs in Leerlaufphasen oder bei ausgeschalteter
Fräse.
Besonders erfreulich waren die ökologischen Resultate: HVO100 als
Hauptkraftstoff senkte die Treibhausgasemissionen – einschließlich
direkter als auch indirekter Emissionen – um fast 90 %. Auch
ökonomisch betrachtet ist der Umstieg von Diesel auf HVO100
darstellbar. „Trotz der Mehrkosten durch den Einsatz von HVO steht
die Umstellung auf allen unseren Skibergen auf jeden Fall dafür.
Einerseits ist dies ein sehr wichtiger Schritt in Bezug auf
Nachhaltigkeit, andererseits ist aber auch der Mehrwert für die
Reputation der Planai-Hochwurzen-Bahnen enorm wichtig“, ergänzt
Planai-Geschäftsführer Dir. Georg Bliem. Darüber hinaus entstehen
durch die Umstellung der Fahrzeuge keine zusätzlichen Service- oder
Wartungskosten, und der Verbrauch des Zusatzes AdBlue konnte durch
die Verwendung von HVO100 um etwa 8 – 10 % gesenkt werden.
Dr. Thomas Klein merkt an, dass – im Vergleich zu Laborbedingungen
– die Planung und Durchführung einer Feldstudie über eine gesamte
Saison unter Einbeziehung aller Akteure entlang der Lieferkette (vom
Motorenhersteller über den Pistengerätehersteller bis zum
Kraftstofflieferanten) eine immense Herausforderung darstellte.
Dennoch führte dies letztendlich zu realen, nachvollziehbaren und
nachhaltigen Ergebnissen. Die reibungslose Feldstudie wurde durch die
Zusammenarbeit der Akteure der gesamten Lieferkette, der
MitarbeiterInnen der Planai-Hochwurzen-Bahnen und der
wissenschaftlichen Unterstützung von Prof. Johannes Khinast von der
TU Graz ermöglicht. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt für den
nachhaltigeren Einsatz von Pistengeräten dar und brachte auch
neuartige Erkenntnisse.
„Mit der Umstellung auf den fossilfreien Dieselkraftstoff HVO100
setzen die Planai-Hochwurzen-Bahnen einen neuen Maßstab und bauen
ihre Rolle als Vorzeigeunternehmen im Bereich Umwelt, ökologische
Nachhaltigkeit und Energie im österreichischen Tourismus weiter aus.
Nachhaltiger Tourismus ist uns im Grünen Herzen Österreichs ein
besonderes Anliegen und ich bin davon überzeugt, dass diese
Investition Vorbildwirkung für andere Betriebe entfalten wird“, so
Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Zwtl.: ISO-Zertifizierungen für höchste Standards in Umwelt- und
Qualitätspolitik
Bereits in den letzten Jahren wurden bei den
Planai-Hochwurzen-Bahnen vielfältige Energie-Optimierungsmaßnahmen
umgesetzt. Beispiele dafür sind das ressourcenschonende
Schneemanagement oder die Implementierung von Photovoltaik-Anlagen.
Als eines der ersten Seilbahnunternehmen Österreichs wurden den
Planai-Hochwurzen-Bahnen Ende Oktober 2023 die international
anerkannten ISO-Zertifizierungen 14001 für Umweltmanagement sowie
9001 für Qualitätsmanagement verliehen. Diese unterstreichen das
Engagement des Unternehmens für höchste Standards in ihrer Umwelt-
und Qualitätspolitik.
INFOBOX
Zwtl.: Was ist HVO100?
HVO100 ist ein hydriertes Öl. Es besteht aus pflanzlichen und
tierischen Fettabfällen. Der Treibstoff wird synthetisch hergestellt
und ergibt einen hochwertigen Kraftstoff aus nachwachsenden
Rohstoffen. Die Struktur ist identisch mit fossilem Diesel. Bei den
Planai-Hochwurzen-Bahnen wird ausschließlich palmölfreier
HVO-Treibstoff eingesetzt.
Zwtl.: Welche ökologischen Aspekte hat der Einsatz von HVO100?
- Reduktion von Treibhausgasemissionen von rd. 90 % (inkl. aller
indirekten und direkten Emissionen)
- Weniger Verbrauch von HVO100 als Diesel für die gleiche Leistung
- Reduktion des AdBlue-Verbrauches von 8 - 10 %
Zwtl.: Wann und wo erfolgt bei den Planai-Hochwurzen-Bahnen der
Umstieg von Diesel auf HVO100?
Ab Jänner 2024 für alle 22 Pistengeräte auf der Planai, Hochwurzen
und am Galsterberg für eine Gesamtpistenfläche von 300 ha, einen
Großteil der Planai-Busflotte und der gesamten Firmenflotte mit 36
Fahrzeugen.
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