05.12.2023,
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Wien (OTS) - In Wien-Simmering stehen drei Kolosse der Wärmewende:
Wien Energie errichtet am Gelände neben der ebswien Kläranlage seit
eineinhalb Jahren die leistungsstärkste und umweltfreundlichste
Großwärmepumpen-Anlagen Europas, die Abwärme aus einer Kläranlage
nutzt. Der Anlagenbau der ersten Ausbaustufe ist fertiggestellt,
jetzt startet Wien Energie mit der Inbetriebnahme des
Klimaschutz-Großprojekts. „Wien wird bis 2040 klimaneutral! Die
Wärmepumpen-Anlage bei der Kläranlage ist ein großer Meilenstein auf
diesem Weg. Als Stadt drehen wir an den großen Schrauben und nutzen
jede erneuerbare Wärmequelle, die uns zur Verfügung steht. Allein mit
dieser neuen Anlage von Wien Energie können wir in der ersten
Ausbaustufe schon bis zu 56.000 Wiener Haushalte mit grüner Fernwärme
versorgen. Mit unseren Wärmepumpen sind wir europaweit Vorreiter“,
freut sich Bürgermeister Michael Ludwig anlässlich der Fertigstellung
der Anlage.
Für die Wärmeerzeugung nutzt die Anlage das gereinigte Abwasser
aus der benachbarten ebswien Kläranlage. Die Wärme im Abwasser, die
bislang ungenutzt in den Donaukanal geflossen ist, kann so sinnvoll
verwendet werden. „Wir nutzen Wärme, die vorhanden ist und heizen
damit klimafreundlich die Wohnungen der Wienerinnen und Wiener. ‚Raus
aus Gas‘ ist für uns nicht nur eine Überschrift, sondern ein
konkreter Handlungsauftrag. Mit solchen Leuchtturmprojekten wie der
Großwärmepumpe setzen wir die Wärmewende in Wien Stück für Stück um“,
ist Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke überzeugt.
Zwtl.: 100 Prozent regionale und erneuerbare Energie
Mit Strom aus dem nahegelegenen Donaukraftwerk Freudenau und der
Abwärme aus dem Abwasser der Kläranlage kann Wien Energie die
Großwärmepumpe zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben.
Bei der Kläranlage wird jedoch nicht nur die Abwärme aus dem Abwasser
genutzt, um nachhaltig Energie zu erzeugen. „Wir haben uns im
Klimafahrplan vorgenommen, Wien bis 2040 klimaneutral zu machen. Für
dieses Ziel setzen wir alle Hebel in Bewegung. Die Kläranlage in
Simmering ist ein Vorzeige-Beispiel: Hier wird das Abwasser, der
Klärschlamm, die Wasserkraft und die Sonnenenergie genutzt, um
sauberen Strom und klimafreundliche Wärme zu gewinnen“, betont
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Zwtl.: Erneuerbaren-Anteil der Fernwärme steigt deutlich
Wien will bis 2040 klimaneutral werden. Einer der wesentlichen
Hebel dafür liegt im Wärmesektor, verantwortet dieser doch rund 40
Prozent der CO2-Emissionen in der Bundeshauptstadt. Wien Energie
stellt die Fernwärme, die heute noch zu knapp mehr als der Hälfte aus
fossilen Energien erzeugt wird, sukzessive auf nachhaltige Quellen
um. Dafür hat das Unternehmen bereits 2021 einen konkreten Fahrplan
vorgelegt. Die Großwärmepumpe bei der Kläranlage ist ein großer
Schritt bei dessen Umsetzung.
„Wir schreiben hier ein Stück Wärmewende-Geschichte für Wien. Mit
der ersten Ausbaustufe der Großwärmepumpe erhöhen wir den Anteil
erneuerbarer Fernwärme auf einen Schlag um rund sieben Prozent. Im
Vollausbau verdoppeln wir die Leistung und können mit der Anlage über
100.000 Wiener Haushalte mit klimaneutraler und regionaler Wärme
versorgen“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien
Energie-Geschäftsführung. Rund 70 Millionen Euro investiert Wien
Energie in die erste Ausbaustufe, die nun fertiggestellt wird und in
Betrieb geht. Zu den aktuell drei errichteten Wärmepumpen gesellen
sich in einem nächsten Schritt bis 2027 drei weitere Anlagen. Im
Vollausbau erzeugt Wien Energie an diesem Standort künftig Fernwärme
mit einer Leistung von 110 Megawatt.
Zwtl.: Aus Abwasser wird Fernwärme
Normalerweise fließt das Abwasser der Kläranlage nach der
Reinigung in den Donaukanal. Ab sofort macht das Wasser davor noch
einen Umweg in die Großwärmepumpenanlage: Dort stehen die
Wärmepumpen, die mit Wärmetauschern dem gereinigten Wasser rund sechs
Grad Celsius entziehen. Diese geringe Temperatur kann Wien Energie
mit der modernen Technik in der hochkomplexen Anlage nutzen, um Wärme
mit mehr als 90 Grad Celsius zu erzeugen. Diese Wärme fließt dann in
Form von heißem Wasser über das Fernwärmenetz in zigtausende Wiener
Wohnungen, die mit Fernwärme versorgt werden. Wien Energie verwertet
so die wertvolle Wärmeenergie im gereinigten Abwasser, die bislang
ungenutzt blieb.
Zwtl.: Ökostrom vom Wasserkraftwerk direkt zur Wärmepumpe
Den Ökostrom für den Betrieb der Anlage bezieht Wien Energie
direkt vom nahegelegenen VERBUND-Donaukraftwerk Freudenau. Für den
effizienten und optimalen Betrieb der Wärmepumpe hat Wien Energie
eine eigene Direktleitung zwischen Kraftwerk und Anlage errichtet.
Beim Kraftwerk wurde dazu eine eigene Abzweigstelle gebaut. Von dort
fließt der Strom über die rund ein Kilometer lange Leitung bis zur
Wärmepumpe. So kommt sämtliche eingesetzte Energie direkt aus der
Umgebung und wird für die Wärmeversorgung der Wiener*innen genutzt.
Zwtl.: Neue Pumpstation für Fernwärmenetz
Um diese großen Wärmemengen auch im Fernwärmenetz verteilen zu
können, hat Wien Energie zudem eine neue Fernwärme-Pumpstation
errichtet. Am Kraftwerksstandort Simmering gibt es nun eine zweite
Pumpstation, die – ähnlich wie ein Herz – pro Stunde bis zu 7.500
Kubikmeter Warmwasser durch das Fernwärmenetz pumpt.
Diese neue Pumpstation kann nicht nur die Wärme der Wärmepumpen
bei der Kläranlage, sondern auch weitere Kapazitäten verteilen. Das
ist notwendig, da das Fernwärmenetz in Wien kontinuierlich wächst.
Heute ist das Wiener Fernwärmenetz mit über 1.300 Kilometern Länge
eines der größten Europas. Wien Energie versorgt 440.000 Wiener
Haushalte und 7.800 Großkunden mit Fernwärme. Bis 2040 will Wien
Energie rund 56 Prozent der Wiener Haushalte mit klimaneutraler
Fernwärme versorgen.
Eckdaten Großwärmepumpe ebswien Kläranlage
Leistung 1. Ausbaustufe: 55 MW – Fernwärme für bis zu 56.000 Haushalte\nVollausbau bis 2027 geplant\nLeistung Vollausbau: 110 MW – Fernwärme für bis zu 112.000 Haushalte\nJährliche CO2-Einsparung im Vollausbau: bis zu 300.000 Tonnen\nInvestitionen: 70 Millionen Euro (erste Ausbaustufe)\nDas Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung des BMK gefördert; um EU-Förderungen (IWB/EFRE) wurde angesucht.\n Bildmaterial und Infografik:
http://bit.ly/46D6eeF
(
http://bit.ly/46D6eeF)
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