08.11.2023,
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Wien (OTS) - Unter dem Titel „Die Zukunft des Geldes“ lud
Finanzminister Magnus Brunner im Rahmen der Diskussionsreihe „Finanz
im Dialog“ erneut hochkarätige Expertinnen und Experten ein, im
Finanzministerium am Podium vor Entscheidungsträgerinnen und
Entscheidungsträgern aus der österreichischen Wirtschaft zu
diskutieren.
Die Diskussion über den Stellenwert des Bargelds und die Einführung
des digitalen Euros gewinnt in Europa an Fahrt. Insbesondere im
Kontext des aktuellen Verordnungsvorschlags der EU-Kommission zum
digitalen Euro und der Entscheidung der Europäischen Zentralbank, in
die Vorbereitungsphase überzugehen, ist es von zentraler Bedeutung,
die Chancen und Risiken dieses Vorhabens – besonders für die
Bankenbranche – zu beleuchten.
Nach einer Keynote-Rede von Professor Dr. Peter Bofinger zum Thema
„Der Digitale Euro - Nutzen, Kosten und Risiken“ diskutierten
Professor Dr. Peter Bofinger (Universität Würzburg), Robert Zadrazil
(Stellvertretender Obmann Sparte Bank und Versicherung der WKO), Mag.
Petia Niederländer (Direktorin der Hauptabteilung Zahlungsverkehr der
OeNB) und Valentin Stalf (Gründer und CEO von N26) über die aktuellen
Entwicklungen und Herausforderungen rund um den digitalen Euro und
seine Implikationen für Österreich.
„Grundsätzlich unterstützen wir das Ziel der Kommission, die Rolle
des Euros zu stärken. Der digitale Euro kann in Österreich allerdings
nur eine Ergänzung zum Bargeld und den bisherigen
Zahlungsalternativen sein. Zudem darf die Einführung des digitalen
Euros absolut keine Einschränkung der Verwendung des Bargeldes mit
sich bringen. Bei der Diskussion über Zahlungsmittel sind vor allem
Unabhängigkeit und Wahlfreiheit entscheidend. Auch der Schutz
persönlicher Daten und der Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger
haben oberste Priorität und müssen auch in Zukunft sichergestellt
werden“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Viele Fragen zum digitalen Euro sind noch offen und es gilt, das
Thema mit Fingerspitzengefühl zu bearbeiten. Der digitale Euro muss
einen klar darstellbaren Mehrwert für die Bevölkerung bringen. Auch
darf er keine Wettbewerbsverzerrung im Finanzsektor verursachen,
durch die die EZB plötzlich in Konkurrenz zu Österreichs Banken
stünde. Dieses sensible Thema wurde im BMF mit der gebotenen
Seriosität und Ernsthaftigkeit diskutiert.
Professor Dr. Peter Bofinger: „Der digitale Euro ist ein Projekt ohne
erkennbare Vorteile, aber hohen Kosten und nicht geringen Risiken.“
Robert Zadrazil: „Auch für das Projekt digitaler Euro gilt: Die
Kund:innen haben das letzte Wort. Nur mit echtem Mehrwert für die
Kund:innen macht der digitale Euro Sinn. Dieser echte Mehrwert konnte
von der EZB aber noch nicht vermittelt werden.“
Mag. Petia Niederländer: „Der digitale Euro soll das gesetzliche
Zahlungsmittel für den digitalen Raum sicherstellen und ergänzt das
Bargeld dort, wo es heute nicht hinreicht. Er macht es für alle
Bürger:innen möglich immer, überall und unkompliziert im digitalen
Euroraum zu bezahlen.“
Valentin Stalf: “Der digitale Euro muss gut durchdacht sein. In
erster Linie muss er europäischen Verbraucher:innen einen
tatsächlichen Nutzen bieten und darf nicht für unnötige Komplexität
bei Zahlungssystemen sorgen.”
Fotos:
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