07.11.2023,
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St. Pölten (OTS) - Die Bewahrung der Selbstversorgung in unserem Land
ist ein ständiger Balanceakt zwischen wachsenden Herausforderungen
und immer mehr Einschränkungen. "Wenn wir die Versorgung in unserem
Land absichern wollen, muss der Fokus auf die Sicherung der
Produktion gelegt werden. Dazu ist ein entsprechend bestückter
Werkzeugkoffer notwendig, der das land- und forstwirtschaftliche
Arbeiten und damit die Erzeugung regionaler Lebensmittel ermöglicht",
erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der
Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Ein Eingriff in die
Eigentumsrechte, wie in einer erst kürzlich angestoßenen Diskussion
gefordert wird, sei der absolut falsche Weg.
Viele Faktoren beeinflussen die Versorgungssicherheit, darunter
politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Umweltauflagen, die
Nachfrage der Konsument:innen, die öffentliche Beschaffung und - der
wichtigste Faktor - die Absicherung der Produktion. Denn nur, wenn
produziert werden kann, kann die Versorgung mit leistbaren,
qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und nachhaltigen Rohstoffen
sichergestellt werden. Dafür bedarf es eines Werkzeugkoffers mit
verschiedenen Rahmenbedingungen und Maßnahmen. Ein wichtiger Teil
davon sind praxistaugliche Lösungen im Hinblick auf den notwendigen
Pflanzenschutz.
Sichere Versorgung braucht gesunde Pflanzen
Gut wirkende Mittel sind seit einigen Jahren nicht mehr auf dem
Markt, wir stoßen an die Grenzen des Machbaren. Dass dadurch die
Versorgungssicherheit gefährdet wird, wird uns bereits bei
Zuckerrübe, Erdäpfel oder Kürbis deutlich vor Augen geführt. Hier
wurde es aufgrund fehlender Werkzeuge enorm erschwert, die Kulturen
gesund und in vermarktbarer Qualität bis zur Ernte zu bringen. Und
die Lage spitzt sich weiter zu - unter anderem aufgrund des
vorliegenden SUR-Verordnungsentwurfs, der erschreckenderweise erst
kürzlich von der Mehrheit der Mitglieder des EU-Umweltausschusses im
Europäischen Parlament befürwortet wurde. "Das gefährdet die
Produktions- und Versorgungssicherheit in der ganzen Europäischen
Union", so Schmuckenschlager.
Neue Schaderreger auf dem Vormarsch
Zudem bereiten durch den Klimawandel mit heißen Sommern und milden
Wintern immer mehr gebietsfremde Schadinsekten den bäuerlichen
Betrieben hierzulande Probleme, wodurch sich die Lage weiter
zuspitzt. Im Vorjahr häuften sich insbesondere Meldungen über die
Grüne Reiswanze, die bei Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst oftmals
massive Schäden verursacht.
Bäuerliches Eigentum schützen
Darüber hinaus geht es darum, Eigentum zu sichern. Denn die
Nutzung von Grund und Boden auf Basis bäuerlichen Eigentums sind die
Grundlage für land- und forstwirtschaftliches Arbeiten und die
einzige Garantie dafür, dass die Betriebe die Lebensmittelversorgung
in unserem Land nachhaltig über Generationen gewährleisten können.
Schmuckenschlager betont: "Ohne die Verbundenheit unserer Bäuerinnen
und Bauern mit ihrem anvertrauten Grund und Boden wäre die
Bewirtschaftung unserer Heimat durch Familienbetriebe nicht mehr
gegeben. Dieses elementare Kapital wird von Generation zu Generation
verantwortungsvoll weitergegeben. Der Schutz dieses bäuerlichen
Eigentums ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit." Damit das so
bleibt, ist es notwendig, dass alle Bevölkerungsgruppen Respekt vor
unseren bäuerlichen Lebensgrundlagen haben. "Bestrebungen, in die
Eigentumsrechte bäuerlicher Familien einzugreifen würden die Existenz
unserer heimischen Familienbetriebe und damit die
Versorgungssicherheit gefährden. Daher lehne ich jegliche Eingriffe
in land- und forstwirtschaftliches Eigentum entschieden ab", sagt
Schmuckenschlager zur aktuellen Debatte betreffend die Nutzung der
Agrarflächen. (Schluss)
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