18.10.2023,
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Wien (OTS) - Laut der aktuellen Insolvenzprognose von
Kreditversicherer Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade steigt
die Zahl der Firmenpleiten weltweit voraussichtlich um +6 Prozent bis
Ende 2023, für 2024 werden weitere +10 Prozent erwartet. Damit
dürften drei von fünf Länder bis Ende nächsten Jahres wieder das
Vor-Pandemie-Niveau erreichen, Österreich wird diese Marke bereits
heuer überschreiten. „Für Österreich gehen wir derzeit von etwa 5.250
Firmenpleiten bis Ende des Jahres aus“, sagt Gudrun Meierschitz,
Vorständin von Acredia, der größten Kreditversicherung in Österreich.
„Das sind +10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um +5 Prozent mehr
als vor der Pandemie im Jahr 2019.“
<a>Gefährdete Branchen: Einzelhandel, Baugewerbe und
Gastronomie</a>
Nach dem starken Anstieg von +57 Prozent im letzten Jahr,
prognostiziert Acredia dieses Jahr ein Plus von 10 Prozent bei den
Firmenpleiten. „Die Dynamik dürfte nächstes Jahr abschwächen, derzeit
gehen wir von +4 Prozent für 2024 aus“, so Gudrun Meierschitz. Zu den
gefährdeten Branchen zählen der Einzelhandel, das Baugewerbe und die
Gastronomie. Vor allem der Wohnbau steht auf unsicheren Beinen. Viele
offene Aufträge sind fertiggestellt und die Zahl der Neuvergaben ist
stark eingebrochen, da die Nachfrage nach Immobilien angesichts der
steigenden Zinsen zurück gegangen ist.
3 von 5 Länder erreichen bis Ende 2024 das Vor-Pandemie-Niveau
Ende 2023 wird sich die Insolvenzdynamik in den meisten
Industrieländern wieder normalisieren. Acredia geht dieses Jahr von
einem weltweiten Anstieg von +6 Prozent bei den
Unternehmensinsolvenzen aus. Mehr als die Hälfte der Länder wird
voraussichtlich große zweistellige Zuwächse verzeichnen. Dazu zählen
etwa die USA (+47 Prozent), Frankreich (+36 Prozent), die Niederlande
(+59 Prozent), Japan (+35 Prozent) und Südkorea (+41 Prozent). Für
2024 wird ein weiteres Plus von 10 Prozent bei den Firmenpleiten
prognostiziert, dann dürften drei von fünf Länder das Niveau vor der
Pandemie erreichen, einschließlich großer Märkte wie die USA und
Deutschland.
„Um die Insolvenzzahlen zu stabilisieren, müsste sich das
weltweite Wirtschaftswachstum verdoppeln,“ so Meierschitz. „Das ist
vor 2025 nicht realistisch. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass
sich die Zahlungsfristen verlängern, was die Insolvenzdynamik in den
kommenden Quartalen zusätzlich anheizt.“ 47 Prozent der Unternehmen
weltweit warten über 60 Tage, bis ihre offenen Forderungen bezahlt
werden. Ein zusätzlicher Tag Zahlungsverzug entspricht in der EU
einer Finanzierungslücke von beinahe 87 Milliarden Euro. „Da
Bankkredite für KMUs bereits knapper werden, werden sogenannte
Lieferantenkredite zunehmend ausgeschöpft. Das Eintreiben offener
Forderungen könnte für Unternehmen zu einer erheblichen
Herausforderung werden", betont Meierschitz.
Sinkende Liquiditätsreserven und abnehmende Rentabilität gefährden
Unternehmen
Hauptgrund für den weltweiten Anstieg der Firmenpleiten sind
sinkende Unternehmensgewinne, vor allem bedingt durch einen
geringeren Spielraum bei der Preisgestaltung und eine schwächere
Nachfrage. So gingen im zweiten Quartal 2023 die Gewinne erstmals
seit 2020 in allen Ländern spürbar zurück (-1,9 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr). Die Kombination mit anhaltend hohen Kosten drückt auf
die Rentabilität und infolgedessen kann sich die Liquidität der
Unternehmen schnell verschlechtern.
[Studie (Download)] (
https://bit.ly/48XJ7xC)
Über die Acredia-Gruppe
Acredia ist Österreichs führende Kreditversicherung und schützt
offene Forderungen im In- und Ausland im Gesamtwert von fast 33
Milliarden Euro. Acredia ist ein Tochterunternehmen von
Oesterreichische Kontrollbank AG und Allianz Trade, des
Weltmarktführers bei Kreditversicherungen. 2022 betrug der Umsatz der
Acredia-Gruppe insgesamt 97,6 Millionen Euro. [www.acredia.at]
(
http://www.acredia.at)
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