17.10.2023,
8828 Zeichen
11. Allianz Autotag: Allianz begrüßt EU Data Act – sieht aber noch weiteren Regulierungsbedarf zum sicheren Austausch von Fahrzeugdaten\nFahrzeughalter:innen sollen die volle Kontrolle haben: Sie entscheiden, wer die Daten aus ihrem Fahrzeug für bestimmte Zwecke verwenden darf\nAllianz fordert einen geregelten Marktplatz zum Datenaustausch
und von Fahrzeugherstellern faire Preise für das Bereitstellen\nDie neue Regelung kann die europäische Digitalwirtschaft stärken und unsere Verkehrssysteme nachhaltiger, sicherer und effektiver machen\nAllianz sieht großen Kundennutzen: EU Data Act ermöglicht noch risikogerechtere Versicherungsprämien, eine verbesserte Unfallprävention und ein smarteres Schadenmanagement in der Autoversicherung\nAllianz Umfrage in fünf europäischen Ländern: Eine wachsende Zahl von Autofahrer:innenist bereit, ihre Fahrzeugdaten mit ihrem Versicherer zu teilen\nModerne Technik in Fahrzeugen hat in den letzten Jahren erhebliche
Fortschritte gemacht und bietet zahlreiche Vorteile für Fahrer:innen
und Insassen. Intelligente Assistenzsysteme wie adaptive Tempomaten,
Spurhalteassistenten oder automatisches Einparken erhöhen den
Fahrkomfort und können dazu beitragen, Unfälle zu verhindern.
Infotainmentsysteme ermöglichen des Weiteren eine bessere
Konnektivität und Navigation. Allerdings birgt die fortschreitende
Technologisierung auch Risiken.
Je komplexer die Systeme werden, desto anfälliger können sie für
Softwarefehler oder unerwünschten Zugriff durch Dritte sein. „Es ist
das Gebot der Stunde, dass Chancen und Risiken, welche in Fahrzeugen
eingesetzte Systeme mit sich bringen, ganzheitlich betrachtet werden.
Dies betrifft die gesammelten Daten des Fahrzeugs ebenso wie die
persönlichen Daten der Fahrzeuglenker:innen, die durch die
Konnektivität mit dem Fahrzeug geteilt werden. Nur wenn transparent
ist, welche Daten wofür verwendet werden, können wir die Vorteile der
Digitalisierung richtig zur Geltung bringen“, stellt Rémi Vrignaud,
CEO der Allianz Österreich, klar.
Ein neues EU-Gesetz soll in Zukunft die Daten aus vernetzten
Fahrzeugen nutzbar machen – zum Wohl der Fahrzeughalter:innen, zur
Verbesserung der Verkehrssicherheit und um nachhaltige digitale
Innovationen zu ermöglichen.
Der EU Data Act war das Hauptthema beim 11. Allianz Autotag am 17.
Oktober 2023. Expert:innen diskutierten die neue Regelung im Allianz
Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning.
Zwtl.: Sinnvoll genutzte Fahrzeugdaten machen das Verkehrssystem
sicherer, sauberer, smarter
Die Bewertung der Allianz fiel dabei eindeutig aus: „Wir begrüßen
den EU Data Act“, sagte Klaus-Peter Röhler, Mitglied des Vorstands
der Allianz SE. „Das neue Gesetz steht für Innovation und Wettbewerb
– es ist eine europäische Initiative zur Stärkung der europäischen
Digitalwirtschaft. Die neue EU-Regulierung folgt einem überzeugenden
Grundsatz: ‚Mein Gerät, meine Daten‘ – wir unterstützen diese Idee“,
sagte Röhler. Nutzer:innen eines vernetzten Autos, so die neue
Rechtslage, können künftig vom Hersteller verlangen, dass die im
Fahrzeug gesammelten Daten an Dritte übermittelt werden. Für „leicht
zugängliche Daten“ fordert der EU Data Act sogar eine Bereitstellung
der Daten in Echtzeit.
Das, sagte Röhler, könne zu echten Innovationen führen: „Wir
wollen unsere Kund:innen in der Autoversicherung mit attraktiven
Angeboten davon überzeugen, ihre Daten mit uns zu teilen. Auch andere
Unternehmen und Start-ups hätten durch den EU Data Act die Chance,
erfinderisch zu werden. Durch die Verwendung von Millionen von
Live-Kamera- und Positionsdaten aus Fahrzeugen ließe sich das Problem
der Parkplatzsuche in Innenstädten lösen. Das wäre nicht nur für
Autofahrer:innen ein Gewinn, sondern es würde erhebliche Mengen
Energie einsparen, dem Klimaschutz und der Luftqualität helfen. Wenn
Fahrzeugdaten sinnvoll genutzt werden, haben sie das Potenzial, unser
Verkehrssystem insgesamt sicherer, sauberer und smarter zu machen.“
Zwtl.: Wie der EU Data Act die Autoversicherung verändern kann
Mit detaillierten Daten aus dem Fahrzeug können künftig ganz neue
Versicherungsleistungen und Services zur Verfügung gestellt werden.
„Im Falle eines Unfalls wäre es möglich, durch die Auswertung von
Positionsdaten und Daten von Crash-Sensoren das Ausmaß des Schadens
automatisch und in Echtzeit zu erfassen. Die Allianz könnte sofort
einen Abschleppdienst benachrichtigen, einen Leihwagen reservieren,
passende Ersatzteile bestellen und einen Werkstatttermin für unsere
Kund:innen vereinbaren. Bei schweren Unfällen könnte medizinische
Hilfe geleistet werden“, so Röhler. „In der Vergangenheit musste er
oder sie uns informieren. Künftig werden wir proaktiv auf unsere
Kund:innen zugehen und helfen, wenn sie uns am meisten brauchen.“
Röhler hob in der Veranstaltung hervor, dass die Allianz durch die
Nutzung von Autodaten allen Kund:innen den bestmöglichen Preis
anbieten kann. „Wir können deutlich risikogerechtere
Versicherungsangebote kalkulieren, die sowohl die Fahrweise von
Fahrer:innen als auch die Ausstattung des Fahrzeugs mit
Sicherheitssystemen, und ob diese ein- oder ausgeschaltet sind,
berücksichtigen. Gleichzeitig können die Sensor- und Kameradaten für
die ordnungsgemäße, korrekte und faire Untersuchung eines Unfalls und
zur Haftungsklärung verwendet werden“, sagte Röhler.
Besondere Bedeutung werden die direkt aus dem Fahrzeug gesendeten
Daten bekommen, wenn autonome und KI-gestützte Systeme in Zukunft das
Fahrzeug steuern. „Betroffene, aber auch die Gesellschaft, haben ein
Recht darauf zu erfahren, ob der Mensch oder die Maschine den Unfall
verursacht hat“, so Röhler.
Eine aktuelle Umfrage der Allianz in fünf europäischen Ländern
zeigt, dass eine Mehrheit der Autofahrer:innen bereit ist, ihre
Autodaten an ihren Versicherer weiterzugeben, wenn sie im Gegenzug
verbesserte Serviceleistungen erhalten: In Deutschland sind es 53
Prozent, in Großbritannien sogar 61 Prozent. „Das ist für uns eine
sehr wichtige Rückmeldung, auf die wir stolz sein können: Unsere
Kund:innen wissen, dass sie uns vertrauen können, weil wir sorgsam
und in ihrem Interesse mit ihren Daten umgehen“, kommentierte Röhler
die Umfrageergebnisse.
Zwtl.: Echten Wettbewerb gibt es nur zu fairen Preisen
Die Diskussionen auf dem 11. Allianz Autotag drehten sich auch um
die Frage, wie Dritte in der Praxis an die Daten im Auto herankommen.
Der EU Data Act legt fest, dass „leicht zugängliche Daten“ in
Echtzeit übermittelt werden müssen – doch welche sind das? Und
welchen Preis darf der Autohersteller für die Übermittlung an Dritte
verlangen? „Echter Wettbewerb kann nur entstehen, wenn die
Fahrzeughersteller faire Preise aufrufen. Sonst haben Dritte keine
Chance, innovativ zu werden“, sagte Röhler.
Zwtl.: Rechtsrahmen für Datentransfer fehlt
Was aber sollen einzelne Kund:innen mit den Daten ihres bzw.
seines Fahrzeugs anfangen? Und vor allem: Wie sollen sie an die Daten
gelangen und sie weitergeben? Das kann nur funktionieren, wenn für
die Einzelperson in der Praxis ein ganz einfacher Weg für den
Datentransfer bereitsteht. „Das EU-Datenschutzgesetz schafft nur die
rechtliche Grundlage für die grundsätzliche Weitergabe von Daten aus
dem Fahrzeug an Dritte. Es fehlt aber noch der Rechtsrahmen, der
konkretisiert, auf welche technische Weise die Daten aus dem Fahrzeug
für alle Marktteilnehmer nutzbar gemacht werden können“, sagte
Röhler. „Hierfür muss der Gesetzgeber schnellstmöglich eine
praktikable Lösung finden, sonst kann der Datenschatz zum
Kundennutzen und zum Nutzen aller Beteiligten nicht gehoben werden.“
Zwtl.: Forderungen der Allianz zur Nutzung der Fahrzeugdaten:
1. Fahrzeughalter:innen müssen volle Transparenz über die in ihrem
Fahrzeug erhobenen Daten erhalten. Jede:r Autobesitzer:in muss eine
genaue Übersicht bekommen, um zu wissen, welche Daten aus seinem
Fahrzeug erhoben werden. Zusätzlich muss erkennbar sein, welche
dieser Daten in Echtzeit an Dritte übertragen werden können.2. Damit
Autobesitzer:innen die neu erlangte Hoheit über ihre Fahrzeugdaten
sinnvoll einsetzen können, braucht es einen standardisierten
Mindestdatensatz, um neue Services herstellerunabhängig zu
ermöglichen und damit die Daten in Echtzeit über definierte
Schnittstellen schnell und einfach geteilt werden können, wenn die
jeweiligen Besitzer:innen es wünschen.
3. Die Allianz fordert einen regulierten Marktplatz und einen
unabhängigen Datentreuhänder, der den sicheren Austausch von
Fahrzeugdaten gewährleistet. Diese unabhängige Institution muss
sicherstellen, dass Berechtigte auf Daten zugreifen können.
4. Damit Autofahrer:innen von den vielen denkbaren Innovationen
profitieren können, benötigen wir faire Preise für die
Datenübertragung an Dritte. Die Kosten müssen kalkulierbar sein, um
einen breiten Wettbewerb zu ermöglichen.
Alle Presseunterlagen und die Aufzeichnung der gesamten
Veranstaltung sowie Informationen zum EU Data Act [finden Sie hier]
(
https://www.ots.at/redirect/allianz95).
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast #128: Real Madrid vor Manchester City und FC Barcelona sind die wertvollsten Fussballclubs nach Markenwert
Aktien auf dem Radar:Immofinanz, Porr, S Immo, Addiko Bank, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, voestalpine, ams-Osram, Rosgix, Lenzing, Mayr-Melnhof, ATX, ATX TR, Frequentis, Verbund, Erste Group, EVN, DO&CO, Polytec Group, CA Immo, Cleen Energy, Pierer Mobility, SBO, UBM, EuroTeleSites AG, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria.
Warimpex
Die Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG ist eine Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft. Im Fokus der Geschäftsaktivitäten stehen der Betrieb und die Errichtung von Hotels in CEE. Darüber hinaus entwickelt Warimpex auch Bürohäuser und andere Immobilien.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER