14.09.2023,
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Wien (OTS) - Die Frage war bewusst einfach und konkret: „Ich habe
gerade die Schule abgeschlossen und kann mich nun nicht entscheiden,
welche Ausbildung ich machen soll. Ich möchte in meiner Zukunft
finanziell unabhängig sein und einen Beitrag für die Gesellschaft
leisten – können Sie mir mit Ihrer Lebenserfahrung vielleicht einen
Tipp geben?“ Mit diesen oder ähnlichen Worten setzten in den
vergangenen Tagen insgesamt zwölf junge Frauen aus ganz Österreich
Social-Media-Postings an eine Vielzahl heimischer und internationaler
Persönlichkeiten ab.
Hinter dem Experiment steckt die MINTality Stiftung. „Wir wollten
mit dieser Art des Public Mentoring einerseits verstehen lernen, was
Personen des öffentlichen Lebens, also deklarierte
MeinungsbildnerInnen, jungen Frauen raten. Andererseits wollen wir
mit dem Experiment das Thema ,Zu wenige Frauen in MINT-Berufen‘ in
das Blickfeld der Gefragten und deren Umfelder rücken“, sagt Therese
Niss, Vorständin der MINTality Stiftung. Tatsächlich hat die
MINTality Stiftung erst Anfang des Jahres mit einer aussagekräftigen
Studie belegt, dass der Begriff „MINT“ (Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaft, Technik) in der Bevölkerung – und gerade bei
weiblichen Jobsuchenden – noch viel zu wenig verankert ist.
Das Ergebnis des Experiments überrascht nun gleich in zweifacher
Hinsicht. Auf der einen Seite ist es für junge Frauen
desillusionierend, dass sogenannte Personen des öffentlichen
Interesses wiederum kaum Interesse an nicht öffentlichen Personen
zeigen: Von insgesamt 25 der in diversen Postings auf
unterschiedlichen Plattformen markierten ausgewiesenen
MeinungsbildnerInnen reagierten gerade einmal sechs. Diese wiederum
überraschten allesamt mit sehr fundierten, durchwegs hilfreichen und
motivierenden Antworten.
Therese Niss, Vorständin der MINTality Stiftung: „Jede Reaktion
freut mich für die jeweilige junge Frau, die sich damit wahrgenommen
und ernst genommen fühlt. Besonders aber freut mich, dass in allen
Antworten ganz klar MINT-Berufe in den Vordergrund gestellt wurden.“
Zwtl.: Hier Auszüge aus den teilweise sehr ausführlichen Antworten:
Alexander van der Bellen, Bundespräsident der Republik Österreich:
„Fakt ist: Der technologische, digitale Wandel ist eines der größten
Themen unserer Zeit. Wir wissen aber auch: Mädchen und Frauen sind in
den sogenannten MINT-Berufen immer noch stark unterrepräsentiert. Das
muss sich ändern, wenn wir einen chancengerechten Wandel vollziehen
wollen. Es ist ganz entscheidend, dass auch Frauen in diesem Wandel
eine gleichberechtigte Rolle spielen. Dass sie mitreden, mitdenken,
mitgestalten. Unser Land braucht mehr Forscherinnen, Entwicklerinnen,
Technikerinnen und Mathematikerinnen, die an innovativen Lösungen für
die Zukunft arbeiten.“
Claudia Stöckl, Ö3-Moderatorin: „Ich habe als Journalistin und
auch im Zuge meines Hilfsprojektes @zuki_zukunftfuerkinder viel mit
Ausbildung zu tun. Ganz große Berufschancen gibt es in der IT –
weltweit werden Computerfachleute gesucht. Auch in der Pharmazie –
die Forschung geht ja in großen Schritten voran. Auch junge Frauen
sollten sich diese Richtungen zutrauen! Und natürlich kann ich auch
als Journalistin den Journalismus empfehlen – hier kann man in so
vielen Bereichen ExpertIn werden und darüber berichten, auch in den
MINT Fächern. Alles Gute!“
Susanne Raab, Ministerin für Frauen, Familie, Integration und
Medien: „Die Förderung von Mädchen und Frauen im MINT-Bereich ist ein
Schwerpunkt meiner politischen Arbeit. Mir ist es wichtig, dass junge
Frauen und Mädchen wissen, dass sie jeden Beruf ausüben können, den
sie wollen und ich ermutige sie dazu, dass sie ihre Zukunft nach
ihren eigenen Vorstellungen gestalten."
Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen
Weltraumorganisation (ESA): „Liebe Zoe, vielen Dank für deine Frage.
Auf jeden Fall, los geht’s! Wir brauchen unbedingt junge Köpfe wie
dich, die sich in den Naturwissenschaften engagieren. Es ist wichtig
herauszufinden, was dich in dem Bereich besonders fasziniert, und
dass du dich dort leidenschaftlich einsetzt. Sobald du diese Klarheit
gefunden hast, arbeite entschlossen darauf hin, wo du eines Tages
sein möchtest. Glaube an dich selbst!“
Carmen Possnig, Astronautin der ESA: „Es gibt viele Wege, einen
Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Dass du dich für vieles
interessierst, ist super! Wichtig ist glaube ich, ein Thema zu
finden, das deine Leidenschaft weckt. Ich war als Jugendliche (und
bin es heute auch noch) fasziniert von Naturwissenschaften, sehr
neugierig und bereit für Herausforderungen. Ich habe mich für ein
Medizinstudium entschieden, und hatte keine Ahnung, dass mich das
irgendwann in die Forschung und auch den Sternen naherbringen würde!“
Martin Polaschek, Minister für Bildung, Wissenschaft und
Forschung: „Ich finde es großartig, wenn sich junge Menschen Gedanken
über ihre berufliche Zukunft machen und darüber, wie sie finanziell
frei sein und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten können. Das
sind schöne Ziele, die man in den verschiedensten Berufsfeldern
erreichen kann. Ein vielversprechendes Berufsfeld, auf das ich
hinweisen kann, ist der MINT-Bereich, also Berufe in Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Dafür haben wir in
Österreich zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen, die den
Absolventinnen und Absolventen die Tür zu einer breiten Palette an
zukunftsrelevanten Berufen öffnen. Mit einem naturwissenschaftlichen
oder technischen Studium, wie Physik, Biologie, Informatik oder
Softwareentwicklung, ist beispielsweise ein Karriereweg in der
Forschung, Entwicklung und Lehre möglich.“
Zwtl.: Über die MINTality Stiftung
Die MINTality Stiftung hilft Mädchen dabei, ihre Potenziale dort
zu entfalten, wo sie sich selbst, Österreich und der Welt besonders
weiterhelfen: in MINT-Berufen. MINT steht für Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik. Als Innovationsmotor fördert
MINTality gezielt Maßnahmen, die das technische und
naturwissenschaftliche Interesse von Mädchen wecken, und unterstützt
sie dabei, dieses Interesse bis zur Berufsentscheidung
aufrechtzuerhalten. Gemeinsam mit anderen AkteurInnen und Initiativen
nutzt die Stiftung Synergien, um das Selbstvertrauen von Mädchen zu
stärken und eine nachhaltig positive Wirkung auf die Gesellschaft zu
entfalten.
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