Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Sustainable Commerce Report 2023: Hohe Inflation dämpft nachhaltigen Konsum

APA-OTS-Meldungen aus dem Finanzsektor in der "BSN Extended Version"
Wichtige Originaltextaussendungen aus der Branche. Wir ergänzen vollautomatisch Bilder aus dem Fundus von photaq.com und Aktieninformationen aus dem Börse Social Network. Wer eine Korrektur zu den Beiträgen wünscht: mailto:office@boerse-social.com . Wir wiederum übernehmen keinerlei Haftung für Augenerkrankungen aufgrund von geballtem Grossbuchstabeneinsatz der Aussender. Wir meinen: Firmennamen, die länger als drei Buchstaben sind, schreibt man nicht durchgängig in Grossbuchstaben (Versalien).
Magazine aktuell


#gabb aktuell



13.09.2023, 10082 Zeichen

Wien (OTS) - Die aktuellen multiplen Krisen – Ukraine-Krieg, Teuerung, Personalmangel – und die dadurch ausgelöste Stagflation für die Wirtschaft sowie der Kaufkraftrückgang für die Konsument:innen haben auch beim Thema Nachhaltigkeit ihre Spuren hinterlassen. Umweltverträgliches Einkaufen ist den Konsument:innen nach wie vor wichtig, jedoch ist die Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben oder auf Dinge zu verzichten, gegenüber 2021 deutlich gesunken. Das zeigt die brandneue, zweite Ausgabe des Sustainable Commerce Report von Handelsverband und EY in Zusammenarbeit mit Mindtake Research.
Zwtl.: Die Kernergebnisse des Sustainable Commerce Report 2023:
Beim Kauf von Lebensmitteln wird am stärksten auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und eine hohe Produktqualität geachtet;\nTop-Nachhaltigkeitsthemen: Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Mülltrennung, sparsamer Umgang mit Ressourcen sowie Tierwohl;\nDer Reparaturbonus wurde bereits von jedem Vierten in Anspruch genommen;\nHäufigste Gründe gegen nachhaltiges Handeln sind die allgemeine Teuerung und der höhere Preis von nachhaltigen Produkten;\nKrisen haben die Investitionsfähigkeit in Nachhaltigkeit bei Händler:innen verringert;\nUnklare Kundenwünsche und zu wenig Kapital als Hürden für Nachhaltigkeit auf Seite der Handelsunternehmen.\n In einer großangelegten Konsumentenstudie mit über 1.000 Befragten sowie einer Händlerbefragung unter 107 Mitgliedern des Handelsverbandes wurden die Einstellung der österreichischen Verbraucher:innen im Bereich Nachhaltigkeit sowie der Status Quo in der Handelsbranche umfassend untersucht.
Zwtl.: Gutes Preis-/Leistungsverhältnis beim Einkauf aus Kundensicht wichtiger als Nachhaltigkeit
Ob beim Kauf von Lebensmitteln, Kleidung, Möbeln oder Elektrogeräten – Verbraucher:innen achten zurzeit vor allem auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (über 80%) und eine hohe Produkt-Qualität (über 70%). Bei Lebensmitteln wird außerdem Wert gelegt auf Regionalität (69%), Tierwohl (68%) und den Verzicht auf fragwürdige Inhaltsstoffe (68%). Damit haben sich die Prioritäten der Österreicher:innen im Vergleich zur letzten Erhebung 2021 kaum geändert.
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich jedoch bei der Bedeutung eines generell niedrigen Preises bei Lebensmitteln und Bekleidung: War dieser in 2021 nur für die Hälfte der Österreicher:innen wichtig, so ist dies heuer bei Lebensmitteln für rund zwei Drittel ein wesentliches Kaufkriterium, bei Bekleidung für knapp 60%. Fast die Hälfte der Befragten (47%) gibt explizit an, dass sie sich Öko-Produkte derzeit aufgrund der allgemeinen Teuerung nicht leisten können.
"Beim Kauf von Möbeln oder Elektrogeräten ist die Preissensibilität etwas geringer, längerfristige Investitionen werden also auch von anderen Kriterien abhängig gemacht bzw. wurden schlicht schon im Rahmen des Cocooning während der Pandemie angeschafft. Aber gerade bei Produkten des täglichen Bedarfs ist zurzeit Sparen angesagt", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Nachhaltigkeitsaspekte wie umweltschonende Verpackungen oder faire Arbeits- und Produktionsbedingungen regionaler Produzenten sind laut Befragung für die Konsument:innen von mittlerer Bedeutung, während faire Arbeitsbedingungen in produzierenden (Dritt-)Ländern beim Kauf eher eine untergeordnete Rolle spielen.
"Im aktuellen Wirtschaftsumfeld mit hoher Inflation und sinkender Kaufkraft ist es zwar bemerkenswert, dass Nachhaltigkeit in den Köpfen der Menschen einen so hohen Stellenwert genießt und sich im Vergleich zu 2021 wenig verändert hat. Trotzdem zeigen die Zahlen eindeutig: Es müssen deutlichere Anreize geschaffen werden, damit Nachhaltigkeit für die breite Masse leistbar bleibt", fasst Martin Unger, Leiter des Sektors Konsumgüter und Handel bei EY Österreich, die aktuelle Marktsituation zusammen.
Zwtl.: Hälfte der Konsument:innen bereit, für regionale und Bio-Produkte mehr auszugeben
Wer es sich leisten kann, ist durchaus bereit, für Nachhaltigkeit etwas mehr Geld hinzulegen. Rund die Hälfte der Konsumenten ist bereit, für Bio-Produkte, Produkte aus der Region oder fair gehandelte Waren tiefer ins Geldbörserl zu greifen. Besonders Regionalität nimmt beim Einkauf einen hohen Stellenwert ein – 52% sind bereit, für Produkte aus der Region zu überzahlen, ein Viertel bis zu 5 Prozent mehr und knapp ein Fünftel sogar bis zu 10% mehr. Bei Bio-Produkten zeigt sich ein ähnliches Bild. Für fair gehandelte Produkte sind 43% der Befragten mehr Geld in die Hand nehmen, 15% bis zu 10 Prozent des Kaufpreises.
"Regionalität steht aus Verbrauchersicht für eine ganze Bandbreite von Aspekten, sei es Frische, kurze Lieferwege, Wissen um die Herkunft und vor allem Förderung der lokalen Wirtschaft. Der Handel hat darauf reagiert und seine Sortimente angepasst, und auch Wochenmärkte und Hofläden erfreuen sich wieder zunehmender Beliebtheit", ergänzt Nikolaus Köchelhuber, Partner bei EY-Parthenon.
Zwtl.: Nachhaltigkeit im Alltag: Große Unterschiede zwischen Jung und Alt
Die Relevanz von nachhaltigem Handeln ist bei den meisten Menschen mittlerweile im Alltag angekommen. Viele setzen bereits Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und gegen die Ressourcenverschwendung.
Vermeidung von Lebensmittelverschwendung (80%), Müllvermeidung und -trennung (78%), sparsamer Umgang mit Ressourcen wie Strom, Wasser und beim Heizen (72%) und Tierwohl (72%; 2021: 77%) sind jene Bereiche, auf die Konsument:innen am stärksten in ihrem täglichen Leben achten.
Die Hälfte gibt an, besonders auf ihren CO2-Fußabdruck zu achten und unnötige Auto- und Flugreisen zu vermeiden (50%, 2021: 51%). Jeweils über 40% geben an, großteils nicht bei außer-europäischen Online-Shops und vornehmlich bei Marken oder Händlern zu kaufen, die nachhaltig agieren. Auf Fisch und Fleisch verzichten 20% der Befragten.
Signifikante Unterschiede gibt es zwischen den Generationen: Während die 60-69-jährigen überdurchschnittlich auf Bio-Produkte, Ressourcenschonung, Ökostrom, Tierwohl und Flugverzicht setzen, setzen die 18-29-jährigen stark auf vegetarische oder vegane Ernährung – ein Ernährungstrend, der 2023 übrigens gesamtheitlich stark zugenommen hat (vegetarisch/vegan +25%/+56%).
Zwtl.: Der innere Schweinehund: Bereitschaft für nachhaltigen Konsum zeigt Grenzen
Der Wunsch nach einem nachhaltigen Einkauf stellt die Konsument:innen aber auch vor Herausforderungen. Nach der eingeschränkten Zahlungsbereitschaft spielt vor allem Bequemlichkeit eine Rolle: Die Bereitschaft, persönlichen Verzicht für Nachhaltigkeit in Kauf zu nehmen, hat im Vergleich zu 2021 deutlich abgenommen. Ein Drittel der Befragten (37%) möchte ungern auf Komfort wie Auto, Flugreisen oder den Wäschetrockner verzichten. Vor allem der jüngeren Generation fällt der Verzicht, etwa auf Fast Fashion oder Flugreisen, überdurchschnittlich schwer. Zwei Drittel der Österreicher:innen (65%) würden im Sinne der Nachhaltigkeit ein leeres Regal im Supermarkt in Kauf nehmen, um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen. 2021 waren es noch fast drei Viertel gewesen (74%).
Zwtl.: Verantwortlichkeit und Anreizsysteme
34% sind der Ansicht, dass nachhaltige Bemühungen von Einzelnen und auf lokaler Ebene sowieso nichts bewirken. Produzenten und Lieferanten sowie die Politik werden am stärksten als Verantwortungsträger für Nachhaltigkeit gesehen. "Nicht alles können die Verbraucher:innen selbst bestimmen, oft stehen die Rahmenbedingungen einem nachhaltigeren Konsum entgegen. Wirtschaft und öffentliche Hand haben eine wichtige Hebelwirkung für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Wir alle sind gefordert, die notwendigen Weichenstellungen voranzutreiben, damit die Menschen nachhaltiger konsumieren können", ist Will überzeugt.
Um mehr Menschen zu nachhaltigem Konsum zu bewegen, könnten Belohnungssysteme eine zentrale Rolle spielen: Zwei Drittel der Konsument:innen können sich vorstellen, an einem Nachhaltigkeits-Bonusprogramm – bei dem Teilnehmende Punkte z.B. für den Kauf nachhaltiger Produkte oder für eine niedrige Stromrechnung sammeln – zu partizipieren. Alltägliche Handlungen können durch ein Belohnungssystem bewusster werden und durch das Punktesystem erfährt man sofort eine positive Bestätigung. Ein Bonusprogramm setzt zusätzlich Anreize für umweltgerechtes Verhalten.
Die Möglichkeit, Bonuspunkte gegen Gutscheine oder Rabatte einzutauschen, ist für drei Viertel der Befragten interessant. Ein Viertel würde den Öko-Punktestand mit seiner Social Media Community teilen, und sich so gemeinsam anzuspornen.
Zwtl.: Reparaturbonus: Politische Maßnahme im Check
Durch den Reparaturbonus werden bis zu 50% der Reparaturkosten als Förderung vom Staat übernommen. Dieses Angebot kommt in Österreich gut an: Knapp ein Fünftel hat angegeben, den Reparaturbonus bereits einmal genutzt zu haben, 6% haben ihn sogar schon mehrfach genutzt. 60% der Österreicher:innen kennen den Reparaturbonus, haben ihn aber bisher noch nicht beansprucht. Nur 15% kannten den Reparaturbonus bis zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht.
Zwtl.: Händlerbefragung: Krisen haben Investitionsbereitschaft in Nachhaltigkeit verringert
Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile einen hohen Stellenwert in vielen Unternehmen hat, haben die jüngsten Entwicklungen wie die Energiekrise und der Ukrainekrieg dafür gesorgt, dass die Investitionsmöglichkeiten hinsichtlich nachhaltiger Technologien oder Projekte gesunken ist: So hat knapp ein Drittel der Händler (30%) ihre diesbezüglichen Investitionen verringern müssen, immerhin die Hälfte hat keine Einsparungen vornehmen müssen, 19% haben ihre Investitionen diesbezüglich sogar erhöht.
"Die zahlreichen Herausforderungen der letzten Monate wie Rekordinflation, Krieg in der Ukraine, Unterbrechungen der Lieferkette oder in die Höhe schießende Energiepreise haben viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Investitionen aufzuschieben, um ihre Rentabilität zu schützen. Dennoch sollten Nachhaltigkeitsinvestitionen nicht auf die lange Bank geschoben werden, um dem veränderten Verbraucherverhalten gerecht zu werden", so Martin Unger.
[Den vollständigen Pressetext sowie Fotos von der heutigen Pressekonferenz finden Sie hier] (https://www.ots.at/redirect/handelsverband159).

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

SportWoche Podcast #123: Hans Huber und Christian Drastil über persönliche Highlights der starken Olympischen Spiele in Paris




 

Aktien auf dem Radar:Rosenbauer, SBO, Polytec Group, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Strabag, Zumtobel, Porr, Bawag, Rosgix, Telekom Austria, AT&S, CA Immo, Erste Group, ams-Osram, BTV AG, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Immofinanz, Palfinger, Österreichische Post, RHI Magnesita, S Immo, Uniqa, VIG, Wienerberger.


Random Partner

Wiener Börse
Die Wiener Börse wurde im Jahr 1771 als eine der ersten Börsen weltweit gegründet. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen der Handel am Kassamarkt und der Handel mit strukturierten Produkten. Zusätzliche Leistungen umfassen Datenverkauf, Indexentwicklung und -management sowie Seminare und Lehrgänge.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER

Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A3DTK7
AT0000A2UVV6
AT0000A3C5E0
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    #gabb #1673

    Featured Partner Video

    Zertifikate Party Österreich 08/24: Wie die Erste Group über ihr Investmentcenter Zertifikate in die Anlageauswahl einbaut

    Structures are my best Friends. In Kooperation mit dem Zertifikate Forum Austria (ZFA) und presented by Raiffeisen Zertifikate, Erste Group, BNP Paribas, Societe Generale, UBS, Vontobel und dad.at ...

    Books josefchladek.com

    Eron Rauch
    The Eternal Garden
    2023
    Self published

    Shōji Ueda
    Brilliant Scenes: Shoji Ueda Photo Album
    1981
    Nippon Camera

    Max Zerrahn
    Musical Chairs
    2024
    White Belt Publishing

    Mimi Plumb
    Landfall
    2018
    TBW Books

    Futures
    On the Verge
    2023
    Void

    Sustainable Commerce Report 2023: Hohe Inflation dämpft nachhaltigen Konsum


    13.09.2023, 10082 Zeichen

    Wien (OTS) - Die aktuellen multiplen Krisen – Ukraine-Krieg, Teuerung, Personalmangel – und die dadurch ausgelöste Stagflation für die Wirtschaft sowie der Kaufkraftrückgang für die Konsument:innen haben auch beim Thema Nachhaltigkeit ihre Spuren hinterlassen. Umweltverträgliches Einkaufen ist den Konsument:innen nach wie vor wichtig, jedoch ist die Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben oder auf Dinge zu verzichten, gegenüber 2021 deutlich gesunken. Das zeigt die brandneue, zweite Ausgabe des Sustainable Commerce Report von Handelsverband und EY in Zusammenarbeit mit Mindtake Research.
    Zwtl.: Die Kernergebnisse des Sustainable Commerce Report 2023:
    Beim Kauf von Lebensmitteln wird am stärksten auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und eine hohe Produktqualität geachtet;\nTop-Nachhaltigkeitsthemen: Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Mülltrennung, sparsamer Umgang mit Ressourcen sowie Tierwohl;\nDer Reparaturbonus wurde bereits von jedem Vierten in Anspruch genommen;\nHäufigste Gründe gegen nachhaltiges Handeln sind die allgemeine Teuerung und der höhere Preis von nachhaltigen Produkten;\nKrisen haben die Investitionsfähigkeit in Nachhaltigkeit bei Händler:innen verringert;\nUnklare Kundenwünsche und zu wenig Kapital als Hürden für Nachhaltigkeit auf Seite der Handelsunternehmen.\n In einer großangelegten Konsumentenstudie mit über 1.000 Befragten sowie einer Händlerbefragung unter 107 Mitgliedern des Handelsverbandes wurden die Einstellung der österreichischen Verbraucher:innen im Bereich Nachhaltigkeit sowie der Status Quo in der Handelsbranche umfassend untersucht.
    Zwtl.: Gutes Preis-/Leistungsverhältnis beim Einkauf aus Kundensicht wichtiger als Nachhaltigkeit
    Ob beim Kauf von Lebensmitteln, Kleidung, Möbeln oder Elektrogeräten – Verbraucher:innen achten zurzeit vor allem auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (über 80%) und eine hohe Produkt-Qualität (über 70%). Bei Lebensmitteln wird außerdem Wert gelegt auf Regionalität (69%), Tierwohl (68%) und den Verzicht auf fragwürdige Inhaltsstoffe (68%). Damit haben sich die Prioritäten der Österreicher:innen im Vergleich zur letzten Erhebung 2021 kaum geändert.
    Ein deutlicher Unterschied zeigt sich jedoch bei der Bedeutung eines generell niedrigen Preises bei Lebensmitteln und Bekleidung: War dieser in 2021 nur für die Hälfte der Österreicher:innen wichtig, so ist dies heuer bei Lebensmitteln für rund zwei Drittel ein wesentliches Kaufkriterium, bei Bekleidung für knapp 60%. Fast die Hälfte der Befragten (47%) gibt explizit an, dass sie sich Öko-Produkte derzeit aufgrund der allgemeinen Teuerung nicht leisten können.
    "Beim Kauf von Möbeln oder Elektrogeräten ist die Preissensibilität etwas geringer, längerfristige Investitionen werden also auch von anderen Kriterien abhängig gemacht bzw. wurden schlicht schon im Rahmen des Cocooning während der Pandemie angeschafft. Aber gerade bei Produkten des täglichen Bedarfs ist zurzeit Sparen angesagt", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
    Nachhaltigkeitsaspekte wie umweltschonende Verpackungen oder faire Arbeits- und Produktionsbedingungen regionaler Produzenten sind laut Befragung für die Konsument:innen von mittlerer Bedeutung, während faire Arbeitsbedingungen in produzierenden (Dritt-)Ländern beim Kauf eher eine untergeordnete Rolle spielen.
    "Im aktuellen Wirtschaftsumfeld mit hoher Inflation und sinkender Kaufkraft ist es zwar bemerkenswert, dass Nachhaltigkeit in den Köpfen der Menschen einen so hohen Stellenwert genießt und sich im Vergleich zu 2021 wenig verändert hat. Trotzdem zeigen die Zahlen eindeutig: Es müssen deutlichere Anreize geschaffen werden, damit Nachhaltigkeit für die breite Masse leistbar bleibt", fasst Martin Unger, Leiter des Sektors Konsumgüter und Handel bei EY Österreich, die aktuelle Marktsituation zusammen.
    Zwtl.: Hälfte der Konsument:innen bereit, für regionale und Bio-Produkte mehr auszugeben
    Wer es sich leisten kann, ist durchaus bereit, für Nachhaltigkeit etwas mehr Geld hinzulegen. Rund die Hälfte der Konsumenten ist bereit, für Bio-Produkte, Produkte aus der Region oder fair gehandelte Waren tiefer ins Geldbörserl zu greifen. Besonders Regionalität nimmt beim Einkauf einen hohen Stellenwert ein – 52% sind bereit, für Produkte aus der Region zu überzahlen, ein Viertel bis zu 5 Prozent mehr und knapp ein Fünftel sogar bis zu 10% mehr. Bei Bio-Produkten zeigt sich ein ähnliches Bild. Für fair gehandelte Produkte sind 43% der Befragten mehr Geld in die Hand nehmen, 15% bis zu 10 Prozent des Kaufpreises.
    "Regionalität steht aus Verbrauchersicht für eine ganze Bandbreite von Aspekten, sei es Frische, kurze Lieferwege, Wissen um die Herkunft und vor allem Förderung der lokalen Wirtschaft. Der Handel hat darauf reagiert und seine Sortimente angepasst, und auch Wochenmärkte und Hofläden erfreuen sich wieder zunehmender Beliebtheit", ergänzt Nikolaus Köchelhuber, Partner bei EY-Parthenon.
    Zwtl.: Nachhaltigkeit im Alltag: Große Unterschiede zwischen Jung und Alt
    Die Relevanz von nachhaltigem Handeln ist bei den meisten Menschen mittlerweile im Alltag angekommen. Viele setzen bereits Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und gegen die Ressourcenverschwendung.
    Vermeidung von Lebensmittelverschwendung (80%), Müllvermeidung und -trennung (78%), sparsamer Umgang mit Ressourcen wie Strom, Wasser und beim Heizen (72%) und Tierwohl (72%; 2021: 77%) sind jene Bereiche, auf die Konsument:innen am stärksten in ihrem täglichen Leben achten.
    Die Hälfte gibt an, besonders auf ihren CO2-Fußabdruck zu achten und unnötige Auto- und Flugreisen zu vermeiden (50%, 2021: 51%). Jeweils über 40% geben an, großteils nicht bei außer-europäischen Online-Shops und vornehmlich bei Marken oder Händlern zu kaufen, die nachhaltig agieren. Auf Fisch und Fleisch verzichten 20% der Befragten.
    Signifikante Unterschiede gibt es zwischen den Generationen: Während die 60-69-jährigen überdurchschnittlich auf Bio-Produkte, Ressourcenschonung, Ökostrom, Tierwohl und Flugverzicht setzen, setzen die 18-29-jährigen stark auf vegetarische oder vegane Ernährung – ein Ernährungstrend, der 2023 übrigens gesamtheitlich stark zugenommen hat (vegetarisch/vegan +25%/+56%).
    Zwtl.: Der innere Schweinehund: Bereitschaft für nachhaltigen Konsum zeigt Grenzen
    Der Wunsch nach einem nachhaltigen Einkauf stellt die Konsument:innen aber auch vor Herausforderungen. Nach der eingeschränkten Zahlungsbereitschaft spielt vor allem Bequemlichkeit eine Rolle: Die Bereitschaft, persönlichen Verzicht für Nachhaltigkeit in Kauf zu nehmen, hat im Vergleich zu 2021 deutlich abgenommen. Ein Drittel der Befragten (37%) möchte ungern auf Komfort wie Auto, Flugreisen oder den Wäschetrockner verzichten. Vor allem der jüngeren Generation fällt der Verzicht, etwa auf Fast Fashion oder Flugreisen, überdurchschnittlich schwer. Zwei Drittel der Österreicher:innen (65%) würden im Sinne der Nachhaltigkeit ein leeres Regal im Supermarkt in Kauf nehmen, um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen. 2021 waren es noch fast drei Viertel gewesen (74%).
    Zwtl.: Verantwortlichkeit und Anreizsysteme
    34% sind der Ansicht, dass nachhaltige Bemühungen von Einzelnen und auf lokaler Ebene sowieso nichts bewirken. Produzenten und Lieferanten sowie die Politik werden am stärksten als Verantwortungsträger für Nachhaltigkeit gesehen. "Nicht alles können die Verbraucher:innen selbst bestimmen, oft stehen die Rahmenbedingungen einem nachhaltigeren Konsum entgegen. Wirtschaft und öffentliche Hand haben eine wichtige Hebelwirkung für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Wir alle sind gefordert, die notwendigen Weichenstellungen voranzutreiben, damit die Menschen nachhaltiger konsumieren können", ist Will überzeugt.
    Um mehr Menschen zu nachhaltigem Konsum zu bewegen, könnten Belohnungssysteme eine zentrale Rolle spielen: Zwei Drittel der Konsument:innen können sich vorstellen, an einem Nachhaltigkeits-Bonusprogramm – bei dem Teilnehmende Punkte z.B. für den Kauf nachhaltiger Produkte oder für eine niedrige Stromrechnung sammeln – zu partizipieren. Alltägliche Handlungen können durch ein Belohnungssystem bewusster werden und durch das Punktesystem erfährt man sofort eine positive Bestätigung. Ein Bonusprogramm setzt zusätzlich Anreize für umweltgerechtes Verhalten.
    Die Möglichkeit, Bonuspunkte gegen Gutscheine oder Rabatte einzutauschen, ist für drei Viertel der Befragten interessant. Ein Viertel würde den Öko-Punktestand mit seiner Social Media Community teilen, und sich so gemeinsam anzuspornen.
    Zwtl.: Reparaturbonus: Politische Maßnahme im Check
    Durch den Reparaturbonus werden bis zu 50% der Reparaturkosten als Förderung vom Staat übernommen. Dieses Angebot kommt in Österreich gut an: Knapp ein Fünftel hat angegeben, den Reparaturbonus bereits einmal genutzt zu haben, 6% haben ihn sogar schon mehrfach genutzt. 60% der Österreicher:innen kennen den Reparaturbonus, haben ihn aber bisher noch nicht beansprucht. Nur 15% kannten den Reparaturbonus bis zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht.
    Zwtl.: Händlerbefragung: Krisen haben Investitionsbereitschaft in Nachhaltigkeit verringert
    Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile einen hohen Stellenwert in vielen Unternehmen hat, haben die jüngsten Entwicklungen wie die Energiekrise und der Ukrainekrieg dafür gesorgt, dass die Investitionsmöglichkeiten hinsichtlich nachhaltiger Technologien oder Projekte gesunken ist: So hat knapp ein Drittel der Händler (30%) ihre diesbezüglichen Investitionen verringern müssen, immerhin die Hälfte hat keine Einsparungen vornehmen müssen, 19% haben ihre Investitionen diesbezüglich sogar erhöht.
    "Die zahlreichen Herausforderungen der letzten Monate wie Rekordinflation, Krieg in der Ukraine, Unterbrechungen der Lieferkette oder in die Höhe schießende Energiepreise haben viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Investitionen aufzuschieben, um ihre Rentabilität zu schützen. Dennoch sollten Nachhaltigkeitsinvestitionen nicht auf die lange Bank geschoben werden, um dem veränderten Verbraucherverhalten gerecht zu werden", so Martin Unger.
    [Den vollständigen Pressetext sowie Fotos von der heutigen Pressekonferenz finden Sie hier] (https://www.ots.at/redirect/handelsverband159).

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    SportWoche Podcast #123: Hans Huber und Christian Drastil über persönliche Highlights der starken Olympischen Spiele in Paris




     

    Aktien auf dem Radar:Rosenbauer, SBO, Polytec Group, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Strabag, Zumtobel, Porr, Bawag, Rosgix, Telekom Austria, AT&S, CA Immo, Erste Group, ams-Osram, BTV AG, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Immofinanz, Palfinger, Österreichische Post, RHI Magnesita, S Immo, Uniqa, VIG, Wienerberger.


    Random Partner

    Wiener Börse
    Die Wiener Börse wurde im Jahr 1771 als eine der ersten Börsen weltweit gegründet. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen der Handel am Kassamarkt und der Handel mit strukturierten Produkten. Zusätzliche Leistungen umfassen Datenverkauf, Indexentwicklung und -management sowie Seminare und Lehrgänge.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER

    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A3DTK7
    AT0000A2UVV6
    AT0000A3C5E0
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      #gabb #1673

      Featured Partner Video

      Zertifikate Party Österreich 08/24: Wie die Erste Group über ihr Investmentcenter Zertifikate in die Anlageauswahl einbaut

      Structures are my best Friends. In Kooperation mit dem Zertifikate Forum Austria (ZFA) und presented by Raiffeisen Zertifikate, Erste Group, BNP Paribas, Societe Generale, UBS, Vontobel und dad.at ...

      Books josefchladek.com

      Emil Schulthess & Hans Ulrich Meier
      27000 Kilometer im Auto durch die USA
      1953
      Conzett & Huber

      Futures
      On the Verge
      2023
      Void

      Stefania Rössl & Massimo Sordi (eds.)
      Index Naturae
      2023
      Skinnerboox

      Ros Boisier
      Inside
      2024
      Muga / Ediciones Posibles

      Max Zerrahn
      Musical Chairs
      2024
      White Belt Publishing