05.09.2023,
5785 Zeichen
Wien (OTS) - Der Verband der Apartmentvermieter (VDAV), Vertretung
der professionellen Apartmentvermieter in Wien, hat heute ein
5-Punkte-Programm zur notwendigen Anpassung der Bauordnungsnovelle
vorgelegt. Die professionellen Apartmentvermieter stehen der
Regulierung des Marktes über die Novellierung der Wiener Bauordnung
zwar grundsätzlich positiv gegenüber und begrüßen die damit mögliche
Abgrenzung zu „Einzelkämpfer:innen“ und ungeregelten Anbietern am
Markt. Die Ende Juni 2023 zur Begutachtung aufgelegte neue Wiener
Bauordnung müsse allerdings in einigen Kern-Punkten wie z.B.
Genehmigung von Apartmentvermietung auch in Wohnzonen, einheitliche
Sicherheitsstandards für Brandschutz und Elektrik oder auch klare
Rahmenbedingungen für die Einbindung von Anrainer:innen adaptiert
werden. Denn für die für den Tourismus- und Wirtschaftsstandort Wien
hoch relevante Apartmentvermietung an Tourist:innen und
Langzeit-Besucher:innen brauche es klare Spielregeln, einheitliche
hohe Standards und Rechtssicherheit.
„Die professionelle Apartmentvermietung ist ein essenzieller Teil
des Angebots der Stadt Wien für Besucher:innen der Stadt: Mehr als
10.000 vermietete Apartments erwirtschaften einen Nächtigungsumsatz
von deutlich über 170 Mio. € pro Jahr – mehr als 15 % des gesamten
Wiener Nächtigungsumsatzes“, erklärt Ing. Andreas Novotny, Präsident
des VDAV. „Darüber hinaus schaffen hundertausende internationale, in
Wiens Apartments untergebrachte Gäste durch Übernachtungen,
Gastronomie, und sonstige Ausgaben wie Einkaufen, Kultur und
Mobilität jedes Jahr tausende Arbeitsplätze und damit Wohlstand in
der Hauptstadt. Bestimmte Zielgruppen – Familien, Personen mit
längeren Aufenthalten, Individualisten – werden fast ausschließlich
durch professionelle Apartmentvermietung angesprochen. Ohne
attraktive Angebote in diesem Bereich würden diese Zielgruppen Wien
kaum besuchen. Geichzeitig hat die Apartmentvermietung – entgegen der
allgemeinen Auffassung – nur minimalen Einfluss auf die Verfügbarkeit
von Wohnraum in Wien. Nur 0,85% aller Wohnungen in Wien werden als
Apartments vermietet.“
5-Punkte-Programm zur notwendigen Anpassung der Bauordnungsnovelle
Ziel der Bauordnungsnovelle müsse eine differenzierte, faire,
praktikable und sinnvolle Lösung sein, die unseriösen Wildwuchs
einschränkt, aber zugleich professionellen Anbietern Rechtsschutz und
Stabilität ermöglicht. Dafür sieht der VDAV die folgenden Änderungen
im Rahmen des Begutachtungsverfahrens notwendig:
1. Ermöglichung von Genehmigungen für touristisch sinnvolle
Vermietung auch in der Wohnzone durch die Behörden – sofern das
Projekt eindeutig im Interesse des Tourismus- und Kongressstandorts
Wiens ist.
2. Ersatzwohnraum als real machbare Option – der bei gewerblicher
Vermietung von mehr als 20% der Wohnfläche eines Hauses zu schaffende
Ersatzwohnraum muss realistisch geregelt werden. Im aktuellen Entwurf
ist dies praktisch unmöglich, da z.B. keine Dachgeschoßwohnungen als
Ersatzraum geschaffen werden dürfen.
3. Einheitliche Sicherheitsstandards für alle Vermieter – hier gibt
es Nachholbedarf: Auch für kleine private Vermieter müssen
Mindeststandards z.B. bei Brandschutz und Elektrik verpflichtend
vorgeschrieben werden.
4. Barrierefreiheit: Ausnahmen für Altbau – wie auch bei der
Langzeitvermietung der Fall, braucht es aufgrund der teilweise
schwierigen Bausubstanz bei Altbauten die Möglichkeit für
Ausnahmeregelungen bei der verpflichtenden Barrierefreiheit.
5. Vorab-Zustimmung von Anrainer:innen als Stolperstein - Der
aktuelle Entwurf sieht die Verpflichtung vor, bereits einem Antrag
auf ein Neuprojekt sämtliche Zustimmungsunterschriften des gesamten
Hauses beizulegen. Dies ist in der gelebten Praxis beinahe unmöglich;
Anrainer:innen sollten die Möglichkeit zum Einspruch haben, aber
nicht schon verpflichtend vor allen konkreten Planungsschritten.
„Der Bedarf der Wien-Gäste ist vielfältig. Serviced Apartments und
Ferienwohnungen sind für den Tourismusstandort Wien notwendig und
wichtig, um diesen Bedarf entsprechend abzudecken. Aber auch
Kongressbesucher, Expats und Schlüssel-Arbeitskräfte sind wesentliche
Nutzer des Wiener Apartmentmarkts, mit rund 800.000 Nächtigungen pro
Jahr“, erklärt die Rechtsanwältin Mag. Irena Gogl-Hassanin, LL.M..
„Die 90-Tage-Begrenzung für die Vermietung nicht gewerblicher
Apartments ist zu begrüßen – damit können nicht bewilligte Apartments
eingedämmt werden. Allerdings ist es essenziell, dass die geplante
Regulierung nicht auf der einen Seite Standards senkt – wie z.B.
keine verpflichtenden Rauchmelder in vermieteten Wohnungen, aber
gleichzeitig auf der anderen Seite seriöse und professionelle
Angebote de facto verunmöglicht, wie z.B. durch grundsätzliche
Verunmöglichung von Ausnahmen für seriöse Anbieter in Wohnzonen. Es
braucht klare rechtliche Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit
für die professionellen gewerblichen Vermieter, damit der für eine
Weltstadt wie Wien essenzielle funktionierende Apartmentmarkt
bestehen kann.“
Der VDAV wird in den nächsten Tagen und Wochen bei Gesprächen mit
der zuständigen Wiener Politik und Verwaltung für Verständnis für das
5-Punkte-Programm und die darin erhaltenen Änderungsvorschläge
werben. Eine entsprechende formelle Stellungnahme wurde im Rahmen des
Begutachtungsverfahrens abgegeben.
„Apartmentvermietung in den prachtvollen Bauten unserer Stadt ist
ein unverzichtbares Element des Wiener Charmes. Unsere Gäste schätzen
das Service, die Familiarität einer Wohnung und die Chance auf
Individualismus. Im Sinne einer zeitgemäßen Tourismusstrategie,
speziell auch für jüngere Zielgruppen und Familien, braucht es
Unterstützung seitens der Stadt und klare Rahmenbedingungen für die
professionelle Apartmentvermietung“, so Andreas Novotny
abschließend.
Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/34228)
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Jahresrückblick - Die Zwei vom Börsenradio - Peter Heinrich und Andreas Groß - Unser schönstes Interview? Alle!
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.
Rosenbauer
Rosenbauer ist weltweit der führende Hersteller für Feuerwehrtechnik im abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz. Als Vollsortimenter bietet Rosenbauer der Feuerwehr kommunale Löschfahrzeuge, Drehleitern, Hubrettungsbühnen, Flughafenfahrzeuge, Industriefahrzeuge, Sonderfahrzeuge, Löschsysteme, Feuerwehrausrüstung, stationäre Löschanlagen und im Bereich Telematik Lösungen für Fahrzeugmanagement und Einsatzmanagement.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER