Die Analysten von Raiffeisen Research meinen in einer Kurzmitteilung zu den Zahlen der VIG: "Der Umsatz aus Versicherungsdienstleistungen, eine Kennzahl, die die Bruttoprämien nach den bisherigen Berichtsstandards ersetzt, stieg auf EUR 5.380 Mio. (+13,7 %), wobei in allen Märkten ein starkes Wachstum verzeichnet wurde. Der gemeinsame Nenner war ein starkes Wachstum in den Sparten Non-Life (+13,1 %) und Life/Health (+16,2 %). Die Erstkonsolidierung ehemaliger Aegon-Aktiva (d.h. Alfa in Ungarn und Viennalife in der Türkei) zusammen mit einer positiven Entwicklung des zugrunde liegenden Geschäfts untermauerten den deutlichen Anstieg in den Segmenten Extended CEE (+21,8 %) und Special Markets (+75,1 %).

Das Nettoveranlagungsergebnis stieg auf EUR 233 Mio. (H1 22: EUR -118 Mio.) und profitierte insbesondere von höheren Zinsen sowie dem Ausbleiben größerer Wertberichtigungen. Zur Erinnerung: Im ersten Halbjahr musste die VIG Maßnahmen im Zusammenhang mit ihrem Engagement in russischen Staats- und Unternehmensanleihen in Höhe von EUR 126 Mio. ergreifen. Demgegenüber erzielte die VIG im 1. Halbjahr 2023 einen Gewinn von EUR 20,3 Mio. aus dem Verkauf eines Teils des verbliebenen russischen Anleihenengagements. Die Rendite aus Neuveranlagung stieg zum 30. Juni auf 5,5 % im Vergleich zu 4,2 % zum Jahresende 2022.

Der Gewinn vor Steuern stieg auf EUR 463 Mio. (+118 % im Jahresvergleich), allerdings warnte das Management, dass die extremen Wetterereignisse (Hagel, Überschwemmungen, starke Windböen etc.), die sich im Juli und August vor allem in Österreich, Kroatien und Slowenien ereigneten, die Ergebnisse im zweiten Halbjahr beeinträchtigen werden.

Die VIG hat vor kurzem ihren Zielkorridor für den Gewinn vor Steuern für das Gesamtjahr 2023 mit EUR 700 Mio. bis EUR 750 Mio. bekannt gegeben, womit das Unternehmen zum Halbjahr bereits 64 % des Mittelpunkts dieses Zielkorridors erreicht hat. Die Liquiditätslage der VIG ist nach wie vor sehr solide, wie der hohe Solvenzkoeffizient von 282 % belegt.

Weiters wies das Management darauf hin, dass die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren (die bei der Einführung des Ziels für die Combined Ratio für das Geschäftsjahr 2023 leicht angedeutet wurden) und die Dividendenpolitik aufgrund der erhöhten Ergebnisvolatilität im Rahmen der geänderten Rechnungslegungsvorschriften derzeit überprüft werden. Da die VIG seit 1994 kontinuierlich Dividenden ausgeschüttet hat, sehen wir diese Aussage nicht negativ. Dies könnte bedeuten, dass das Unternehmen entweder sein Ziel für die Ausschüttungsquote (derzeit zwischen 30 % und 50 %) ändert oder zukünftige Dividenden eher in Form von inkrementellen absoluten Veränderungen in Aussicht stellt. Unsere aktuelle Schätzung für die Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2023e liegt bei EUR 1,45. Unsere letzte Empfehlung zu Aktien der VIG lautete Halten."

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S16/18: Carola Ferstl

Bildnachweis

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Regenbogenparade 2017 Wien: Ringturm, VIG, (© diverse photaq)

Autor

Christine Petzwinkler
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