24.08.2023,
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Wien (OTS) - Wien Energie, RheinEnergie, Siemens Energy und VERBUND
erproben aktuell in einem gemeinsamen Betriebsversuch erstmals die
Beimischung von Wasserstoff bei der Gasturbine der
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage von Wien Energie, dem Kraftwerk
Donaustadt. Der Wasserstoff wird dort dem normalerweise eingesetzten
Energieträger Erdgas beigemischt. Seit Mitte Juli läuft der
Betriebsversuch, die Projektpartner können bereits erste
Zwischenerfolge vermelden: Der Wasserstoff-Anteil im
Gasturbinen-Betrieb konnte an einzelnen Testtagen bereits auf 15
Volumenprozent gesteigert werden. „Der Wasserstoff-Betriebsversuch
ist ein echter Meilenstein am Weg zur Klimaneutralität 2040. Dass die
Tests schon jetzt erste Erfolge zeigen, ist besonders erfreulich.
Wien ist damit einmal mehr Vorreiter für Innovation und trägt einen
wichtigen Beitrag zur Energiewende bei“, erklärt der Wiener Finanz-
und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
In den kommenden Wochen werden weitere Tests durchgeführt, um mehr
Daten zum Betriebsverhalten der Anlage zu sammeln. Bis zum Frühjahr
2024 werten die Projektpartner die Daten im Detail aus. Ziel ist eine
Zertifizierung dieser Gasturbinen für die Beimischung von bis zu 15
Volumenprozent Wasserstoff im Regelbetrieb. In einem
Nachfolge-Projekt ist die Steigerung des Wasserstoff-Anteils auf rund
30 Volumenprozent geplant. Rund 10 Millionen Euro investieren die
Projektpartner in den Betriebsversuch, der Klima- und Energiefonds
fördert das Projekt mit rund 2,6 Millionen Euro.
„Mit dem Wasserstoff-Betriebsversuch zeigen wir, dass wir nicht
auf irgendwelche Lösungen warten, sondern konkret daran arbeiten,
unsere Kraftwerke auf erneuerbare Energien umzustellen. Sobald der
Versuch abgeschlossen ist, können unsere Kraftwerke für den Einsatz
von grünem Wasserstoff zertifiziert werden. Klar ist: Auch 2040
benötigen wir flexibel einsetzbare Energieerzeugungs-Anlagen, um den
Energiebedarf der Wiener*innen jederzeit zu decken. In Zukunft wollen
wir unsere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen deshalb gänzlich klimaneutral
betreiben. Der Wasserstoff-Versuch hier in der Donaustadt bringt uns
diesem Vorhaben einen großen Schritt näher und hat auch europa- und
weltweite Bedeutung für die Energiewende“, ist Wien
Energie-Geschäftsführer Karl Gruber überzeugt.
Zwtl.: Versuch mit Breitenwirkung
Dieser Betriebsversuch ist der weltweit erste dieser Art an einer
kommerziell genutzten Gas-und-Dampfturbinen-Anlage in dieser
Leistungs- und Effizienzklasse und hat eine Breitenwirkung für ganz
Europa und darüber hinaus: Von dem im Kraftwerk Donaustadt
eingesetzten Gasturbinenmodell sind allein in Europa über 115 Anlagen
im Einsatz, weltweit sogar über 360. Auch in Köln betreibt
RheinEnergie, das größte regionale Kölner Stadtwerk eine solche
Anlage. „Die Wasserstoff-Beimischung, später dann eine
Komplett-Umstellung, ist ein Meilenstein auf unserem Weg zur
Wärmewende in Köln. Unsere heute noch auf Erdgas basierenden Anlagen
für Wärme und Strom sind das Rückgrat der Fernwärme für Zigtausende
von Menschen und für viele Betriebe. Deswegen kommt der
Transformation dieser Anlagen eine überragende Bedeutung zu. Wir
können durch die intensive Zusammenarbeit in Wien viele wertvolle
Erkenntnisse dafür gewinnen“, sagt Andreas Feicht,
Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie.
Zwtl.: Mehrere Testtage mit unterschiedlichem H2-Anteil
Seit Mitte Juli und noch bis Mitte September werden an rund zehn
Testtagen unterschiedliche Mengen an Wasserstoff beigemischt.
Gestartet haben die Projektpartner mit 5 Volumenprozent Wasserstoff,
dieser Anteil wurde schrittweise auf bis zu 15 Volumenprozent
angehoben. An einem Testtag wird in der Früh der Wasserstoff in
großen Transportcontainern am Anlagenstandort angeliefert und bei der
eigens eingerichteten Übergabestation angeschlossen. Von dort fließt
der Wasserstoff über Hochdruck-Rohrleitungen und eigens errichtete
Wasserstoffinfrastruktur in die Gasturbine. Das Projektteam steuert
über die Leitwarte den gesamten Testprozess. Während des Versuchs
erzeugt die Gasturbine Strom wie im Regelbetrieb. Sämtliche Betriebs-
und Prozessdaten werden für die spätere Auswertung des Versuchs
dokumentiert.
Schon im Vorjahr hat Wien Energie mit Siemens Energy die
Gasturbine umgerüstet und für den Betriebsversuch vorbereitet. Im
Rahmen der Umbauarbeiten wurden unter anderem verbesserte
Turbinenschaufeln, ein neues Verbrennungssystem, ein
Heizgas-Analysegerät und ein neues Kontrollsystem installiert. Die
Brennkammer wurde optimiert und für den Betriebsversuch vorbereitet.
„Wasserstoff ist ein bedeutender Baustein der Energie- und
Wärmewende, der auch in unseren Gasturbinen immer stärker zum Einsatz
kommen wird. Wichtig ist für uns, dass auch Bestandsturbinen
wasserstofffähig werden. Daher ist dieser Erfolg unter
Realbedingungen von großer Bedeutung für uns“, erklärt Aleš Prešern,
Geschäftsführer von Siemens Energy Austria.
Zwtl.: Ökostrom vom Sommer für die Wärmeerzeugung im Winter nutzen
Wasserstoff ist ein vielversprechender Energieträger für die
Energiewende. Wird er als sogenannter „grüner“ Wasserstoff unter
Verwendung von Erneuerbarer Energie erzeugt, ist er gänzlich
klimaneutral. Der Energieträger bietet mit seinen chemischen
Eigenschaften viel Potenzial, um Energie auch saisonal speichern zu
können. „In Zukunft werden die verschiedenen Energiesektoren, wie die
Strom- und Wärmeerzeugung noch stärker vernetzt sein. Im Sommer durch
Ökostrom erzeugter Wasserstoff kann im Winter für die Strom- und
Wärmeerzeugung genutzt werden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass
Kraftwerke auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden können. Genau
das testen wir hier mit dem Ziel, den Gassektor gänzlich zu
dekarbonisieren“, erklärt VERBUND Thermal Power Geschäftsführer
Robert Koubek.
Zwtl.: Hochlauf der weltweiten grünen Wasserstoff-Erzeugung in den
2030er-Jahren
Bei einem erfolgreichen Abschluss des Betriebsversuchs kann die
Zertifizierung der Turbine für einen regulären Betrieb mit
Wasserstoffbeimischung bereits Anfang kommenden Jahres erfolgen. Für
die Projektpartner kommt dabei nur grüner Wasserstoff in Frage, die
erforderlichen Mengen für einen dauerhaften H2-Betrieb im Kraftwerk
gibt es allerdings derzeit noch nicht. Der Ausbau der erneuerbaren
Energieerzeugung hat deshalb oberste Priorität für den Erfolg der
Energiewende. Mit zunehmend erneuerbarer Stromerzeugung steigt auch
das Potenzial für grünen Wasserstoff. Expert*innen rechnen damit,
dass die weltweite Wasserstoff-Erzeugung vor allem in den
2030er-Jahren massiv an Geschwindigkeit zulegen wird. Spätestens dann
werden entsprechende Mengen für den Einsatz des Energieträgers im
Kraftwerks- und Industriebereich vorhanden sein.
Das Potenzial für grünen Wasserstoff im Kraftwerks-Betrieb ist
groß: Schon bei 15 Volumenprozent Beimischung von grünem Wasserstoff
im Kraftwerk Donaustadt würden jedes Jahr rund 33.000 Tonnen CO2
eingespart werden. Mit dem Betriebsversuch bereiten sich Wien
Energie, RheinEnergie, Siemens Energy und VERBUND bereits jetzt auf
diesen künftigen Einsatzzweck von Wasserstoff vor.
Über das Kraftwerk Donaustadt
Das Kraftwerk Donaustadt in Wien ist eine der modernsten
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Österreichs. Wien Energie hat das
Kraftwerk 2001 in Betrieb genommen und erzeugt Wärme mit 350 Megawatt
Leistung und Strom mit bis zu 395 Megawatt. Im kombinierten Betrieb
liegt der Wirkungsgrad bei über 86 Prozent. Die Anlage ist damit
besonders effizient. Im Jahr 2020 konnte das Kraftwerk Donaustadt
umgerechnet Strom für 850.000 Haushalte und Wärme für mehr als
150.000 Haushalte produzieren.
[Bild- und Videomaterial] (
https://bit.ly/47AT8jA)
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Börsepeople im Podcast S16/13: Christoph Urbanek
Aktien auf dem Radar:UBM, Warimpex, Zumtobel, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Lenzing, SBO, EVN, FACC, Kostad, Linz Textil Holding, Mayr-Melnhof, Palfinger, Agrana, Amag, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Infineon, Deutsche Post, Brenntag, E.ON , BASF, Bayer, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz.
Agrana
Die Agrana Beteiligungs-AG ist ein Nahrungsmittel-Konzern mit Sitz in Wien. Agrana erzeugt Zucker, Stärke, sogenannte Fruchtzubereitungen und Fruchtsaftkonzentrate sowie Bioethanol. Das Unternehmen veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu vielseitigen industriellen Produkten und beliefert sowohl lokale Produzenten als auch internationale Konzerne, speziell die Nahrungsmittelindustrie.
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