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02.08.2023, 4258 Zeichen

Planung gehört zum Tauchen dazu. Wer schon einmal mit Pressluftflaschen tauchen war, der weiß, ohne Planung geht da gar nix. Ein sehr strukturierter Prozess ist dieses Tauchen, bevor man sich relativ gefahrlos unter der Wasseroberfläche bewegen darf. Ausrüstung, Luftdruck, Tauchgangplanung und Abstimmung mit den Umgebungsverhältnissen wie Wetter oder Sicht unter Wasser samt Strömungsverhältnissen ist hier das Mindesterfordernis. Und der konstante, noch intensivere Check all dieser Parameter, während man unter Wasser ist. Eine Analogie zu den aktuellen Kapitalmärkten könnte man denken. Auch hier ist die Investitionsplanung gerade ein sehr sorgfältig zu praktizierender Prozess. Einfach so „ins Wasser“ springt hier Niemand im Umfeld von Notenbank-Aussagen dies und jenseits des Atlantiks, Krieg im Osten und dem konstanten Wechsel zwischen Zucker – und Insulinschock aus China. Man taucht im Trüben bei wechselnden Strömungsverhältnissen. Spaßfaktor reduziert auf das Tauchgefühl an sich. Man ist investiert, um dabei zu sein - Überzeugungsinvestitionen passieren nur in Bereichen, die sichtbar über den Notenbank-Agitationen stehen und das sind eben nur wenige Sektoren und Unternehmen.

Doch es wird bereits ein wenig heller. Frischwasser oder Senkung der Sedimente. FED und EZB haben ihre kommunizierten Mindesterfordernisse erfüllt, jetzt könnte die Zeit gekommen sein, einmal Pause zu machen. Jetzt wo wir die "Ergebnisse" der Zinserhöhungen in Form sinkender Investitionsneigung, demzufolge sinkendem Wirtschaftswachstum und somit auch sinkenden Inflationszahlen, wenn auch im Kern noch immer erhöht, auch den Zentralbankern zumuten können. Diese Erkenntnisgewinne der letzten Monate hätten dadurch Raum, auch die Zinspolitik zu verändern. Die FED hat bereits zugegeben, erst bis 2025 zu glauben, das ominöse 2%-Ziel bei der Inflation erreichen zu werden. Und in der EZB-Mannschaft hat Francois de Villeroy bereits vor einem Monat 2025 adressiert und indirekt darauf hingewiesen, dass alles, was davor in Richtung des Erreichens dieser 2%-Marke gesprochen wird, erst zum oder nach diesem Zeitrahmen gesehen werden muss. Der Raum für aktuelle Zinsmaßnahmen, die die Wirtschaft noch mehr bremsen, ist somit de facto nicht mehr vorhanden. Bis 2025 wäre dann nämlich der Stillstand zum Rückstand geadelt und investiert wird wenn überhaupt ganz sicher woanders.

Die Zeiträume der Investments an den Kapitalmärkten werden sich daher diesen Erkenntnissen nun anpassen. Auch die Wahl der Investments wird sich flexibilisieren. Value Aktien könnten wieder en vogue werden, denn deren bilanzielle Stärke hält die Brücke bis zur Zinswende besser aus. Small- und Mid-Caps sollten ihren Performancenachteil rapide wettmachen, denn die Large-Caps, die als indexnahe Investments den Ausstieg, falls doch etwas beim notenbanken schief gehen sollte, realisierbar erscheinen haben lassen, sind dann wohl zu teuer. Also rein ins kalte Wasser und auch mal ein paar kleinere Aktien billig eingesammelt. Oder gleich die Übernahme avisieren. M&A ist in solchen Phasen eindeutig das "billigste" Investment, wenn es um Marktanteile geht. Die halbe Chemielandschaft Deutschlands übt gerade diesen Gedanken, aktiv oder passiv. Weitere Unternehmen werden folgen oder tun dies bereits. Und selbst die Index-Macher passen sich an. In USA werden die Grenzen bei Investmentfonds auf max. 50% in Holdings größer 5% und zwingend kleiner 10% begrenzt. Gibt es in Euroland schon ewig. Nur sind es hier statt 50%, 40%. Wenigstens ein kleiner Schritt in Richtung Same Level Playing Field.

Natürlich bleibt das Timing externen Faktoren unterworfen. Es gibt immer einen Grund warum gerade jetzt nicht. Ob der Sommer nicht viel zu umsatzschwach ist, die Ukraine als Pauschal-Bedrohung herhalten muss, oder die deutsche Regierung mit ihren teils absurden Klima-Rettungs-Vorstellungen in die Zeitfalle der späteren Erkenntnis tappt, oder ... egal. Es wird immer irgendeinen Grund geben, warum es gerade nicht geht, warum das Wasser, in das man eigentlich zu Abkühlung oder einfach zum Spaß hineinspringen möchte, jetzt zu kalt ist.

Nur, wer Tauchen möchte, der sollte wissen, ohne Wasser geht es nicht.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 02.08.)



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    02.08.2023, 4258 Zeichen

    Planung gehört zum Tauchen dazu. Wer schon einmal mit Pressluftflaschen tauchen war, der weiß, ohne Planung geht da gar nix. Ein sehr strukturierter Prozess ist dieses Tauchen, bevor man sich relativ gefahrlos unter der Wasseroberfläche bewegen darf. Ausrüstung, Luftdruck, Tauchgangplanung und Abstimmung mit den Umgebungsverhältnissen wie Wetter oder Sicht unter Wasser samt Strömungsverhältnissen ist hier das Mindesterfordernis. Und der konstante, noch intensivere Check all dieser Parameter, während man unter Wasser ist. Eine Analogie zu den aktuellen Kapitalmärkten könnte man denken. Auch hier ist die Investitionsplanung gerade ein sehr sorgfältig zu praktizierender Prozess. Einfach so „ins Wasser“ springt hier Niemand im Umfeld von Notenbank-Aussagen dies und jenseits des Atlantiks, Krieg im Osten und dem konstanten Wechsel zwischen Zucker – und Insulinschock aus China. Man taucht im Trüben bei wechselnden Strömungsverhältnissen. Spaßfaktor reduziert auf das Tauchgefühl an sich. Man ist investiert, um dabei zu sein - Überzeugungsinvestitionen passieren nur in Bereichen, die sichtbar über den Notenbank-Agitationen stehen und das sind eben nur wenige Sektoren und Unternehmen.

    Doch es wird bereits ein wenig heller. Frischwasser oder Senkung der Sedimente. FED und EZB haben ihre kommunizierten Mindesterfordernisse erfüllt, jetzt könnte die Zeit gekommen sein, einmal Pause zu machen. Jetzt wo wir die "Ergebnisse" der Zinserhöhungen in Form sinkender Investitionsneigung, demzufolge sinkendem Wirtschaftswachstum und somit auch sinkenden Inflationszahlen, wenn auch im Kern noch immer erhöht, auch den Zentralbankern zumuten können. Diese Erkenntnisgewinne der letzten Monate hätten dadurch Raum, auch die Zinspolitik zu verändern. Die FED hat bereits zugegeben, erst bis 2025 zu glauben, das ominöse 2%-Ziel bei der Inflation erreichen zu werden. Und in der EZB-Mannschaft hat Francois de Villeroy bereits vor einem Monat 2025 adressiert und indirekt darauf hingewiesen, dass alles, was davor in Richtung des Erreichens dieser 2%-Marke gesprochen wird, erst zum oder nach diesem Zeitrahmen gesehen werden muss. Der Raum für aktuelle Zinsmaßnahmen, die die Wirtschaft noch mehr bremsen, ist somit de facto nicht mehr vorhanden. Bis 2025 wäre dann nämlich der Stillstand zum Rückstand geadelt und investiert wird wenn überhaupt ganz sicher woanders.

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