Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.







Magazine aktuell


#gabb aktuell



12.07.2023, 4637 Zeichen

In den Staatsambulanzen wird’s bald eng werden. Uns geht es gut, oder? Es geht uns doch wirklich gut, oder? Wer das Gegenteil behauptet, kennt sich nicht aus, definitiv. Es geht dem Staat eigentlich viel zu gut. Wir sollten endlich etwas für uns tun. Der Staat hat doch genug Geld. Haben wir ja in „Corona“ gesehen, was alles auf einmal möglich ist. Also lassen wir es uns endlich auch einmal gut gehen. Bis es weh tut.

Entgegen vieler Meinungsumfragen und pauschaler Kommentare beginnt sich in den Berichten über den Zustand der einzelnen Staatshaushalte mittlerweile, langsam aber doch, aus den Zahlen und Indikatoren ein ökonomischer Trendwechsel heraus zu schälen. Die rosigen Zeiten nähern sich ihrem Ende oder sind gar schon in manchen Bereichen vorbei. Beispielsweise beginnen die Bauaufträge, früher ein Garant für Wirtschaftsstabilität, bereits des Längeren zu schwächeln. Die staatlichen Aufträge, die ja durch unser aller Steueraufkommen bestens geschützt sind, sind zwar noch in voller Blüte, sie überdecken aber das massive Schrumpfen des Privaten Sektors. Auch bei den Banken beginnt man sich schön langsam um die Qualität seiner KreditnehmerInnen in einem steigenden Zinsumfeld Sorgen zu machen. Aber nach wie vor ist die Devise: Alles im Griff. Doch das Selbstbewusstsein in der Aussage bekommt Risse. Einer der aussagekräftigsten Indikatoren, die Investitionsneigung, hat mittlerweile nahezu den Rückwärtsgang entdeckt. Man selektiert ganz genau was und wo man wieviel investiert. Auch hier die Zinsen und auch hier die Suche nach Perspektive, die diese Vorsicht überlagert und begründet. Ein volkswirtschaftlicher Indikator für diese Situation, als finales Reaktiv auf die gewandelten Umgebungsparameter wie Zinsen oder Politik, sind die Produzentenpreise. Produzentenpreise sind, statistisch gesammelte Preise für Güter und Waren, die in der produzierenden Wirtschaft zu weiteren Gütern weiterverarbeitet und in Folge als diese verkauft werden. Also der Einkauf der Rohstoffe aus denen dann beispielsweise Schuhe, Ziegel oder Autos gemacht werden. Ein sehr guter Indikator für Wirtschaft und Inflation. Und dieser Indikator räumt gerade so ziemlich alle Widerstände nach unten ab. Dort sind wir inzwischen in den meisten westlichen Staaten auf Vor-Pandemie-Level“ oder bereits darunter. Also auch vor dem Inflationsanstieg im Jahr danach. Nachtigall …

So dies alles keine Zufallslinien sind, die sich mit der Erholungssehnsucht nach SARS-CoV-2 und dem Sommer zum statistischen Einmaleffekt hochpotenzieren, ist daraus der eine oder andere schwieriger werdende Konjunktureffekt abzuleiten. Und da geht es uns so wie vielen anderen Staaten.

Die USA hat beispielsweise genau diese Entwicklung aktuell vor sich. Die Frühindikatoren rufen laut „aufpassen“. Die FED, mit ihren letzten Ankündigungen, die Zinsen konsequent weiter erhöhen zu wollen, sticht hier bereits in geöffneten Wunden herum. Die Erkenntnis ist im Raum, dass erst irgendwo im Konjunkturgefüge etwas brechen muss (im März waren dies einige Banken, aber mit 500 Mrd. US$ wurde das kurz „zugespachtelt“), bis die Zinsschraube wieder herausgedreht werden würde. In Europa ist UK in noch weit fortgeschrittener Schrumpfung. Dort schiebt zusätzlich der unsägliche Brexit mit seinen nun offenbar gewordenen negativen Effekten den Bob in den finsteren Eiskanal. Und auch die EU erkennt schön langsam, dass die Finanzierung in Notzeiten auch nicht linear weitergehen kann und die Information und Erziehung seiner Landsleute nie so ganz dem Ideal entspricht, informierte, mitdenkende und mitfühlende manchmal Sozialempfänger und dann wieder Steuerzahler zu haben. War noch nie so. Völlig logisch, denn jeder der Steuern zahlt denkt sich dabei seinen Teil. So ist der Entzug liebgewordener Zuwendungen gleich mit dem Ruf nach weiteren Geldern mit sonstiger Androhung „die Anderen zu wählen“ verbunden. Man demonstriert um Rechte, die es vorher so nicht gab. Und last but not least ist inzwischen der Wirtschaftsmotor am Globus, China, auch in der Staatenambulanz angekommen. Der Konsum stottert und der Rücken tut bei den Immobilien und auch in der Industrie etwas weh. Auch weil die Tabletten, in Form von ausländischen Direktinvestitionen, langsam weniger werden. Eine Art „Medikamentenkrise“ auch hier.

Natürlich sind diese Entwicklungen aufmerksam beobachtet und natürlich ist eine Ambulanz noch lange keine Intensivstation. Eines ist aber klar geworden: Der Wohlfühlfaktor ist unter Druck und die Kraft und Stärke eines Wohlfahrtstaates einer sorgenvollen Analyse gewichen.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 12.07.)



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S16/12: Thomas Eccli




 

Bildnachweis

1. mind the #gabb

Aktien auf dem Radar:UBM, Warimpex, Porr, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Uniqa, Verbund, Andritz, OMV, Wienerberger, Marinomed Biotech, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Österreichische Post, RBI, SBO, EVN, VAS AG, Wolford, Linz Textil Holding, VIG, Agrana, Amag, Flughafen Wien, Palfinger, Telekom Austria, Deutsche Boerse, RWE, Merck KGaA, Deutsche Post.


Random Partner

Novomatic
Der Novomatic AG-Konzern ist als Produzent und Betreiber einer der größten Gaming-Technologiekonzerne der Welt und beschäftigt mehr als 21.000 Mitarbeiter. Der Konzern verfügt über Standorte in mehr als 45 Ländern und exportiert innovatives Glücksspielequipment, Systemlösungen, Lotteriesystemlösungen und Dienstleistungen in mehr als 90 Staaten.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A3DYG5
AT0000A36XA1
AT0000A3C5R2
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(6)
    Star der Stunde: AT&S 2.72%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.02%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Kontron(4), OMV(1), Verbund(1)
    Star der Stunde: UBM 2.5%, Rutsch der Stunde: AT&S -21.69%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(6), voestalpine(1), Verbund(1)
    BSN MA-Event Covestro
    Star der Stunde: Palfinger 1.65%, Rutsch der Stunde: AT&S -8.03%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 8-9: Kontron(2)
    Jamsek zu Kontron

    Featured Partner Video

    Wiener Börse Party #802: Wonderful Times für Erste Group & Porr, dazu mein Buy, das auch die FMA lieb haben wird, Stichwort Tschirp

    Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm..Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inha...

    Books josefchladek.com

    Max Zerrahn
    Musical Chairs
    2024
    White Belt Publishing

    Matthew Genitempo
    Dogbreath
    2024
    Trespasser

    Gabriele Basilico
    Ambiente urbano 1970-1980
    2024
    Electa

    Matthew Genitempo
    Jasper
    2018/2024
    Twin Palms Publishers

    Shōji Ueda
    Brilliant Scenes: Shoji Ueda Photo Album
    1981
    Nippon Camera

    Der Wohlfühlfaktor ist unter Druck, der Wohlfahrtsstaat ebenso (Wolfgang Matejka)


    12.07.2023, 4637 Zeichen

    In den Staatsambulanzen wird’s bald eng werden. Uns geht es gut, oder? Es geht uns doch wirklich gut, oder? Wer das Gegenteil behauptet, kennt sich nicht aus, definitiv. Es geht dem Staat eigentlich viel zu gut. Wir sollten endlich etwas für uns tun. Der Staat hat doch genug Geld. Haben wir ja in „Corona“ gesehen, was alles auf einmal möglich ist. Also lassen wir es uns endlich auch einmal gut gehen. Bis es weh tut.

    Entgegen vieler Meinungsumfragen und pauschaler Kommentare beginnt sich in den Berichten über den Zustand der einzelnen Staatshaushalte mittlerweile, langsam aber doch, aus den Zahlen und Indikatoren ein ökonomischer Trendwechsel heraus zu schälen. Die rosigen Zeiten nähern sich ihrem Ende oder sind gar schon in manchen Bereichen vorbei. Beispielsweise beginnen die Bauaufträge, früher ein Garant für Wirtschaftsstabilität, bereits des Längeren zu schwächeln. Die staatlichen Aufträge, die ja durch unser aller Steueraufkommen bestens geschützt sind, sind zwar noch in voller Blüte, sie überdecken aber das massive Schrumpfen des Privaten Sektors. Auch bei den Banken beginnt man sich schön langsam um die Qualität seiner KreditnehmerInnen in einem steigenden Zinsumfeld Sorgen zu machen. Aber nach wie vor ist die Devise: Alles im Griff. Doch das Selbstbewusstsein in der Aussage bekommt Risse. Einer der aussagekräftigsten Indikatoren, die Investitionsneigung, hat mittlerweile nahezu den Rückwärtsgang entdeckt. Man selektiert ganz genau was und wo man wieviel investiert. Auch hier die Zinsen und auch hier die Suche nach Perspektive, die diese Vorsicht überlagert und begründet. Ein volkswirtschaftlicher Indikator für diese Situation, als finales Reaktiv auf die gewandelten Umgebungsparameter wie Zinsen oder Politik, sind die Produzentenpreise. Produzentenpreise sind, statistisch gesammelte Preise für Güter und Waren, die in der produzierenden Wirtschaft zu weiteren Gütern weiterverarbeitet und in Folge als diese verkauft werden. Also der Einkauf der Rohstoffe aus denen dann beispielsweise Schuhe, Ziegel oder Autos gemacht werden. Ein sehr guter Indikator für Wirtschaft und Inflation. Und dieser Indikator räumt gerade so ziemlich alle Widerstände nach unten ab. Dort sind wir inzwischen in den meisten westlichen Staaten auf Vor-Pandemie-Level“ oder bereits darunter. Also auch vor dem Inflationsanstieg im Jahr danach. Nachtigall …

    So dies alles keine Zufallslinien sind, die sich mit der Erholungssehnsucht nach SARS-CoV-2 und dem Sommer zum statistischen Einmaleffekt hochpotenzieren, ist daraus der eine oder andere schwieriger werdende Konjunktureffekt abzuleiten. Und da geht es uns so wie vielen anderen Staaten.

    Die USA hat beispielsweise genau diese Entwicklung aktuell vor sich. Die Frühindikatoren rufen laut „aufpassen“. Die FED, mit ihren letzten Ankündigungen, die Zinsen konsequent weiter erhöhen zu wollen, sticht hier bereits in geöffneten Wunden herum. Die Erkenntnis ist im Raum, dass erst irgendwo im Konjunkturgefüge etwas brechen muss (im März waren dies einige Banken, aber mit 500 Mrd. US$ wurde das kurz „zugespachtelt“), bis die Zinsschraube wieder herausgedreht werden würde. In Europa ist UK in noch weit fortgeschrittener Schrumpfung. Dort schiebt zusätzlich der unsägliche Brexit mit seinen nun offenbar gewordenen negativen Effekten den Bob in den finsteren Eiskanal. Und auch die EU erkennt schön langsam, dass die Finanzierung in Notzeiten auch nicht linear weitergehen kann und die Information und Erziehung seiner Landsleute nie so ganz dem Ideal entspricht, informierte, mitdenkende und mitfühlende manchmal Sozialempfänger und dann wieder Steuerzahler zu haben. War noch nie so. Völlig logisch, denn jeder der Steuern zahlt denkt sich dabei seinen Teil. So ist der Entzug liebgewordener Zuwendungen gleich mit dem Ruf nach weiteren Geldern mit sonstiger Androhung „die Anderen zu wählen“ verbunden. Man demonstriert um Rechte, die es vorher so nicht gab. Und last but not least ist inzwischen der Wirtschaftsmotor am Globus, China, auch in der Staatenambulanz angekommen. Der Konsum stottert und der Rücken tut bei den Immobilien und auch in der Industrie etwas weh. Auch weil die Tabletten, in Form von ausländischen Direktinvestitionen, langsam weniger werden. Eine Art „Medikamentenkrise“ auch hier.

    Natürlich sind diese Entwicklungen aufmerksam beobachtet und natürlich ist eine Ambulanz noch lange keine Intensivstation. Eines ist aber klar geworden: Der Wohlfühlfaktor ist unter Druck und die Kraft und Stärke eines Wohlfahrtstaates einer sorgenvollen Analyse gewichen.

    (Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 12.07.)



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Börsepeople im Podcast S16/12: Thomas Eccli




     

    Bildnachweis

    1. mind the #gabb

    Aktien auf dem Radar:UBM, Warimpex, Porr, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Uniqa, Verbund, Andritz, OMV, Wienerberger, Marinomed Biotech, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Österreichische Post, RBI, SBO, EVN, VAS AG, Wolford, Linz Textil Holding, VIG, Agrana, Amag, Flughafen Wien, Palfinger, Telekom Austria, Deutsche Boerse, RWE, Merck KGaA, Deutsche Post.


    Random Partner

    Novomatic
    Der Novomatic AG-Konzern ist als Produzent und Betreiber einer der größten Gaming-Technologiekonzerne der Welt und beschäftigt mehr als 21.000 Mitarbeiter. Der Konzern verfügt über Standorte in mehr als 45 Ländern und exportiert innovatives Glücksspielequipment, Systemlösungen, Lotteriesystemlösungen und Dienstleistungen in mehr als 90 Staaten.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A3DYG5
    AT0000A36XA1
    AT0000A3C5R2
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(6)
      Star der Stunde: AT&S 2.72%, Rutsch der Stunde: Warimpex -3.02%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Kontron(4), OMV(1), Verbund(1)
      Star der Stunde: UBM 2.5%, Rutsch der Stunde: AT&S -21.69%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(6), voestalpine(1), Verbund(1)
      BSN MA-Event Covestro
      Star der Stunde: Palfinger 1.65%, Rutsch der Stunde: AT&S -8.03%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 8-9: Kontron(2)
      Jamsek zu Kontron

      Featured Partner Video

      Wiener Börse Party #802: Wonderful Times für Erste Group & Porr, dazu mein Buy, das auch die FMA lieb haben wird, Stichwort Tschirp

      Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm..Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inha...

      Books josefchladek.com

      Emil Schulthess & Hans Ulrich Meier
      27000 Kilometer im Auto durch die USA
      1953
      Conzett & Huber

      Charlie Simokaitis
      The Crisis Tapes
      2024
      TIS Books

      Berenice Abbott
      Changing New York
      1939
      E.P. Dutton & Co

      Nikita Teryoshin
      Nothing Personal
      2024
      GOST

      Hans Hollein
      Austriennale. Österreich auf der 14. Triennale di Milano 1968. Die große Zahl / Il grande numero / The great number.
      1968
      Brüder Rosenbaum