05.07.2023,
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Geretsried (Bayern) (Bayern) (ots) - Die Bauarbeiten für den weltweit
ersten kommerziellen Eavor-Loop in Geretsried kommen in die
entscheidende Phase. Nach der traditionellen Meißelweihe beginnen die
Bohrarbeiten auf Bohrplatz A. In wenigen Wochen sollen auch die
Bohrarbeiten am nebenan gelegenen zweiten Bohrplatz beginnen. Zum
Einsatz kommen zwei der größten Bohranlagen Europas. Mit ihnen wird
parallel in einer Tiefe von 4500 Metern ein unterirdischer
Wärmetauscher in Loop-Technologie errichtet, der ohne hydrothermale
Vorkommen regelbare Energie für die kommunale Wärme- und
Stromversorgung liefert.
In der Tradition der Bergleute hat heute am 5. Juli 2023 die
sogenannte Meißelweihe am Bohrplatz stattgefunden. Vor Beginn der
Bohrarbeiten begingen der katholische und der evangelische
Gemeindepfarrer gemeinsam mit dem Bohr-Team diese feierliche
Zeremonie.
Insgesamt bohrt Eavor vier Loops in der Tiefe. Zusammen werden sie
ca. 64 MW thermische Leistung bzw. 8,2 MW elektrische Leistung
erzeugen und so ca. 44.000 t CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen.
Bereits im Sommer 2024 wird einer der vier Loops erstmals elektrische
Energie liefern. Die Fertigstellung der gesamten Anlage ist für 2027
geplant. Dann kann der Eavor-Loop Geretsried die ganze Region mit
Fernwärme versorgen. Durch seine Vorteile hat die Technologie des
Eavor-Loop das Potenzial, zum Gamechanger der Energieversorgung in
Deutschland und weltweit zu werden. Am 24. August 2023 werden
Bundeskanzler Olaf Scholz, der bayerische Ministerpräsident Markus
Söder, Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina
Stark-Watzinger sowie der bayerische Wirtschaftsminister Hubert
Aiwanger sich vor Ort über die Technologie und die Bauarbeiten
informieren.
Das Projekt des Eavor-Loop in Geretsried ist auch im Fokus der
Förderaktivitäten der EU-Kommission. Der Bau erhält einen Zuschuss in
Höhe von 91,6 Millionen Euro vom Europäischen Innovationsfonds EIF.
Daniel Mölk, Geschäftsführer Eavor Erdwärme Geretsried GmbH und
Executive Vice President Europe Operations der Eavor Technologies
Inc., sagt: "Mit einer Pilotinstallation in Kanada und
Tiefenbohrungen in New Mexico haben wir uns sehr gut auf dieses erste
kommerzielle Projekt vorbereitet. Geretsried ist der Anfang,
mittelfristig werden wir unsere Technologie deutschlandweit, in ganz
Europa und global zum Einsatz bringen. Unsere Loop-Technologie wird
zum wichtigen Baustein im Kampf gegen den Klimawandel."
Michael Müller, Bürgermeister von Geretsried sagt: "Das Vorhaben ist
auch für uns in Geretsried eine große Chance. Wir haben deshalb eine
kommunale Gesellschaft gegründet, mit der wir die Erdwärme und
Energie weiter in unsere Ortschaft hineintragen wollen. Ziel ist ein
Netz, an das sich möglichst viele Verbraucher anschließen können.
Dadurch werden wir als relativ kleine Gemeinde Teil der großen
Energiewende."
Jan Dühring, Vorstand Stadtwerke Geretsried sagt: "Unser primäres
Interesse ist fokussiert auf eine Fernwärmenutzung, weil mit der
Energie, die hier mit den Eavor-Loops gewonnen werden kann, ein nicht
unerheblicher Teil des Wärmebedarfs im Stadtgebiet befriedigt werden
könnte, und das ist im Hinblick auf Klimaschutz und Energiesicherheit
eine tolle Chance."
Beim Bau des Eavor-Loop in Geretsried arbeitet Eavor mit zwei
parallel betriebenen Bohrtürmen. Diese bohren zunächst vertikal bis
in eine Tiefe von ca. 4.500 Metern. Dort werden die Bohrungen
horizontal abgelenkt. Es entstehen mehrere parallele Abzweigungen,
die jeweils 3.200 Meter lang sind. Die Herausforderung besteht darin,
in der Tiefe die Bohrungen miteinander zu verbinden, so dass der
unterirdische Wärmetauscher entsteht. Eine Verbindungsstelle ist
dabei nicht größer als ein DIN-A4-Blatt Papier.
Der Eavor-Loop ähnelt in der Funktionsweise einem unterirdischen
Wärmetauscher. Es zirkuliert selbstständig ein Wärmemedium im
Tiefengestein. Thermalwasser wird nicht benötigt. Damit hat der
Eavor-Loop entscheidende Vorteile zur bisher verbreiteten
hydrothermalen Geothermie. Ein Eavor-Loop kann praktisch überall
entstehen. Weil kein Thermalwasser nötig ist, gibt es kein
Fündigkeitsrisiko. Wo gebohrt wird, fließt hinterher auch Energie.
Über Eavor:
Die Eavor GmbH ist die Tochtergesellschaft des technologiebasierten,
kanadischen Energieunternehmens Eavor Technologies Inc.. Eavor widmet
sich der Schaffung einer sauberen, zuverlässigen und wirtschaftlichen
Energieversorgung auf globaler Ebene. Im Eavor-Loop zirkuliert
zwischen zwei über Bohrungen verbundenen Standorten ein Arbeitsfluid
in einem geschlossenen Kreislauf. Bei der Zirkulation nimmt das
Arbeitsfluid die Wärme aus dem Umgebungsgestein auf und transportiert
sie an die Oberfläche zur Energiegewinnung. Da der Eavor-Loop kein
Thermalwasser benötigt, ist er frei von Fündigkeitsrisiko. In
Geretsried realisiert Eavor das erste kommerzielle
Geothermie-Kraftwerk mit einem Eavor-Loop.
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