04.07.2023,
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Wien (OTS) - Mit dem Start der Hochsaison für Motorrad-, E-Bike- und
Rad-Fahrende geben der österreichische Versicherungsverband VVO und
das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) Tipps, um das eigene
Risiko für Unfälle im Straßenverkehr zu verringern und sicher durch
den Sommer zu kommen.
3.882 Motorrad-Fahrende wurden 2022 auf Österreichs Straßen
verletzt, 55 getötet. Weiters haben sich in Österreich vergangenes
Jahr beim E-Biken, Fahrrad- oder E-Scooter-Fahren 10.871 Menschen
verletzt, so die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik. Zu den
Hauptunfallursachen zählen vor allem Vorrangverletzungen,
Rotlichtmissachtung, Ablenkung sowie die Missachtung von Ge- und
Verboten.
Zwtl.: Sichtbarkeit und Erkennbarkeit besonders wichtig
Zwei Drittel der Zweiradunfälle passieren mit einem
Kollisionsgegner - im Speziellen mit Autos - deshalb, weil einspurige
Fahrzeuge leichter übersehen werden. Die schmale Silhouette wird erst
spät wahrgenommen, von größeren Verkehrsteilnehmenden verdeckt oder
optisch von anderen Objekten überlagert.
LenkerInnen von Fahrzeugen mit zwei Rädern können dazu beitragen,
ihre Sichtbarkeit zu verbessern und ihr Verletzungsrisiko zu
minimieren, z.B. durch kontrastreiche Kleidung, knallige Neon-Farben
sowie die Nutzung von Reflektoren. Auch das vorausschauende Fahren
kann Leben retten und die Sichtbarkeit erhöhen.
„Man sollte auch den eigenen Versicherungsschutz überdenken.
Freizeitunfälle werden nur durch eine private Unfallversicherung
gedeckt, dies ist vielen nicht bewusst“, betont Mag. Christian
Eltner, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes
VVO.
Zwtl.: Lebensrettende Ausrüstung und Schutzkleidung
Neben einer funktionsfähigen technischen Ausstattung ist die
richtige Schutzkleidung wichtig. Dazu gehört das Tragen eines Helms:
88 Prozent der Kinder zwischen 0 und 11 Jahren tragen laut
KFV-Standarderhebungen 2022 einen Helm beim Fahrradfahren
(Helmpflicht). Die Älteren sind deutlich weniger konsequent: Nur 41
Prozent tragen einen Helm beim Fahrradfahren, beim E-Bike-Fahren
mittlerweile 59 Prozent. „Hier herrscht noch Aufholbedarf. Ein Rad-
oder Motorrad-Helm verhindert Schlimmeres bei Unfällen und sollte
selbstverständlich beim Aufstieg auf Rad, E-Bike, Motorrad und Co.
sein,“ so KFV-Direktor Mag. Christian Schimanofsky. Nach einem Sturz
sollte ein Helm zudem getauscht werden, da dieser den Helm
beschädigen kann - auch wenn keine offensichtlichen Schäden erkennbar
sind.
Zwtl.: Kurven, Kondition und Kraft: Richtige Einschätzung schützt
Motorrad- und E-Bike-Fahrende sollten sich körperlich auch nicht
überfordern und sich insbesondere bei längeren Touren in Punkto
Kondition und Kraft richtig einschätzen. Ein schöner langer Ausflug
ist durchaus anstrengend.
Besonders ältere Menschen sollten hier vorsichtig sein: Mehr als
ein Viertel unter den Verletzten bei E-Bike-Fahrenden der vergangenen
Jahre war 65 Jahre alt oder älter. Unter den Getöteten waren sogar
zwei Drittel 65+ Jahre alt. Auch die neue Risikogruppe beim
Motorrad-Fahren ist mit 45 bis 59 Jahren älter geworden - oft
Wiedereinsteiger, denen die Routine fehlt.
„Die Fahrgeschwindigkeiten werden oft unterschätzt, die eigene
Reaktionsgeschwindigkeit und Fitness überschätzt. Oftmals werden auch
E-Bikes ausgeborgt und hier fehlt dann die Erfahrung mit diesem
Sportgerät. Nehmen Sie sich Zeit, um ein Fahrgefühl zu entwickeln“,
erklärt Eltner.
Auch der Abstand zum Gegenverkehr kann falsch eingeschätzt werden,
insbesondere von Motorrad-Fahrenden beim Kurvenfahren.
Ellipsen-Bodenmarkierungen an vielen unübersichtlichen Linkskurven
auf Österreichs Freilandstraßen sorgen nun seit fünf Jahren für mehr
Sicherheit für Motorradfahrende: Sie erinnern die FahrerInnen
intuitiv daran, einen größeren Abstand zur Mittellinie einzuhalten,
damit in der Linkskurve kein Überhang in den Gegenverkehr passiert
und die gefahrene Kurvenlinie optimiert wird. Das vermindert das hohe
Risiko einer Kollision mit dem Gegenverkehr deutlich und beugt
schweren Verletzungen vor: Zwei Drittel der Motorradfahrenden waren
danach im Kurvenbereich sicherer unterwegs.
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