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22.02.2023, 4410 Zeichen

Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Ein ewiges Thema, jenes der Kommunikation und ihrer Interpretation, trifft gerade in ziemlich deutlicher Form auf die Kapitalmärkte. Etliche Fragen schweben unbeantwortet in der Luft, aber die Antworten werden gerade aus allen möglichen Kanälen gezogen, um nur ja ein wenig Sicherheit in dieser mit Unsicherheit und abstraktem Risiko untermalten Welt zu erhalten. Kommunikation ist direkter Indikator zur - zumindest kurzfristigen - Performance geworden.

Die Berichtssaison an den Börsen hatte die letzten Wochen ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit. Man fragte sich, inwieweit die Notenbanken bereits ins Wirtschaftsgeschehen eingegriffen haben, wie weit die Inflation Wachstumspotentiale beschränkt oder sogar Neue geschaffen hat, wieweit die Politik als Partner der Märkte gesehen wird, oder ob sich deren Distanz vergrößert hat und zu welchen Konsequenzen die einzelnen Unternehmen gezwungen wurden, oder ob sie sich inzwischen bereits wieder im Beschleunigungsmodus befinden. Kommunikation ist hier zum direkten „Joystick“ der Interpretation geworden. Die Art und Weise, wie man Nachrichten oder Informationen übermittelt, wird mittlerweile viel tiefgründiger analysiert und interpretiert als noch vor einigen Monaten und Jahren. Man liest alles Mögliche aus ihnen heraus: Selbstbewusstsein, Kämpfergeist, Gleichgültigkeit oder Hilferufe. Den Interpretationen ist sowieso nie eine Grenze gesetzt, doch mittlerweile wird bereits automatisiert mit Zählen und Vergleichen von Wörtern oder Wortfolgen gearbeitet. In diesen aktuellen Tagen wird mehr und tiefer interpretiert als sonst.

Dazu zählt natürlich auch die Einschätzung, ob die Unternehmen überhaupt kommunizieren wollen. Ob sie sich als Partner der Investierten verstehen und deren Einschätzungen hochhalten oder nicht. Etliche Gesellschaften interpretieren Berichterstattung nach wie vor mit der Übermittlung von Zahlen, ohne dabei verbal angreifbar zu sein. Das Motto „friss oder stirb“ ist sicher in der heutigen Zeit selten geworden, passieren tut es aber nimmer noch. Auch die Anpassung an die jeweils herrschenden Marktverhältnisse gilt als Maßstab gelungener Kommunikation. Pauschale Mails ins Nirvana zu entlassen, bringen nichts. Persönliche Ansprache in Zeiten von Web-Überlastung wirkt manchmal sogar gegenteilig, sie dominiert den Tag, anstatt ihn zu bereichern, externe Präsentationen haben den Vorteil außerhalb des Arbeitsuniversums zu geschehen, dafür den Nachteil nicht mehr am überlaufenden Fass des Mailverkehrs teilnehmen zu können und die folgenden Tage mit immer mehr „Löscharbeiten“ am PC zu tun zu haben, als es einem lieb ist. Der Druck entsteht, zielgerichtet zu kommunizieren, die Informationen nicht in die Länge zu ziehen, sondern mit leicht verständlichen Mitteln und Worten das zu berichtende Thema zu adressieren. Manchmal genügt eine Überschrift, manchmal braucht man Bilder dazu, manchmal ein Spread-Sheet. Information auf den Punkt ist es aber immer.

Es gilt auch, vielen Unternehmen die Angst vor der Pressemitteilung oder Ad hoc zu nehmen. Beides ist unterschiedlich geprägt dient aber dem gleichen Zweck, der Information. Warum nicht dann, wenn sich jeder fragt, was denn mit der Firma xy los ist, eine Presseinformation geben? Warum müssen es immer negative Meldungen sein, die den Charakter „unverzüglich“ in sich tragen? Warum geben die Kurse vor solchen Meldungen immer noch nach? Warum ist das offensichtlich Vielen trotzdem egal, und sie konfrontieren das Unternehmen nicht damit? Und warum müssen etliche Unternehmen vor tadelnden Fingern von Aufsichtsorganen zittern, während andere frisch und fröhlich die Nistplätze des ach so seltenen Milans auf den eigenen Windkraftanlagen ins Rampenlicht der jubelnden Berichterstattung pressen?

Wir sind von einer immer monströseren Informationsflut umgeben, die uns - allein durch unsere Zeitnot, die dabei entsteht, sie zu jonglieren - zu raschen Interpretationen zwingt. Effiziente Kommunikation ist daher ein zwingendes Prinzip um konstruktiv daraus seine Wahrnehmung und Meinung zu bilden. Die Art und Weise wie wir kommunizieren schafft Realität. Und die ist für Jeden von uns anders. Unsere Wirklichkeit ist ja, auf den Punkt gebracht, nichts anderes als kommunizierte Realität.

Wolfgang Matejka zum Hören: https://audio-cd.at/search/MMM

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 22.02.)



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    Wollen die Börsenotierten überhaupt kommunizieren? (Wolfgang Matejka)


    22.02.2023, 4410 Zeichen

    Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Ein ewiges Thema, jenes der Kommunikation und ihrer Interpretation, trifft gerade in ziemlich deutlicher Form auf die Kapitalmärkte. Etliche Fragen schweben unbeantwortet in der Luft, aber die Antworten werden gerade aus allen möglichen Kanälen gezogen, um nur ja ein wenig Sicherheit in dieser mit Unsicherheit und abstraktem Risiko untermalten Welt zu erhalten. Kommunikation ist direkter Indikator zur - zumindest kurzfristigen - Performance geworden.

    Die Berichtssaison an den Börsen hatte die letzten Wochen ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit. Man fragte sich, inwieweit die Notenbanken bereits ins Wirtschaftsgeschehen eingegriffen haben, wie weit die Inflation Wachstumspotentiale beschränkt oder sogar Neue geschaffen hat, wieweit die Politik als Partner der Märkte gesehen wird, oder ob sich deren Distanz vergrößert hat und zu welchen Konsequenzen die einzelnen Unternehmen gezwungen wurden, oder ob sie sich inzwischen bereits wieder im Beschleunigungsmodus befinden. Kommunikation ist hier zum direkten „Joystick“ der Interpretation geworden. Die Art und Weise, wie man Nachrichten oder Informationen übermittelt, wird mittlerweile viel tiefgründiger analysiert und interpretiert als noch vor einigen Monaten und Jahren. Man liest alles Mögliche aus ihnen heraus: Selbstbewusstsein, Kämpfergeist, Gleichgültigkeit oder Hilferufe. Den Interpretationen ist sowieso nie eine Grenze gesetzt, doch mittlerweile wird bereits automatisiert mit Zählen und Vergleichen von Wörtern oder Wortfolgen gearbeitet. In diesen aktuellen Tagen wird mehr und tiefer interpretiert als sonst.

    Dazu zählt natürlich auch die Einschätzung, ob die Unternehmen überhaupt kommunizieren wollen. Ob sie sich als Partner der Investierten verstehen und deren Einschätzungen hochhalten oder nicht. Etliche Gesellschaften interpretieren Berichterstattung nach wie vor mit der Übermittlung von Zahlen, ohne dabei verbal angreifbar zu sein. Das Motto „friss oder stirb“ ist sicher in der heutigen Zeit selten geworden, passieren tut es aber nimmer noch. Auch die Anpassung an die jeweils herrschenden Marktverhältnisse gilt als Maßstab gelungener Kommunikation. Pauschale Mails ins Nirvana zu entlassen, bringen nichts. Persönliche Ansprache in Zeiten von Web-Überlastung wirkt manchmal sogar gegenteilig, sie dominiert den Tag, anstatt ihn zu bereichern, externe Präsentationen haben den Vorteil außerhalb des Arbeitsuniversums zu geschehen, dafür den Nachteil nicht mehr am überlaufenden Fass des Mailverkehrs teilnehmen zu können und die folgenden Tage mit immer mehr „Löscharbeiten“ am PC zu tun zu haben, als es einem lieb ist. Der Druck entsteht, zielgerichtet zu kommunizieren, die Informationen nicht in die Länge zu ziehen, sondern mit leicht verständlichen Mitteln und Worten das zu berichtende Thema zu adressieren. Manchmal genügt eine Überschrift, manchmal braucht man Bilder dazu, manchmal ein Spread-Sheet. Information auf den Punkt ist es aber immer.

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