Gastbeitrag, Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
23.11.2022, 3833 Zeichen
In den vergangenen Monaten haben große US-Techfirmen viele Millionen Dollar in Bitcoin investiert. Welche Strategie verfolgen sie und was bedeutet das in der praktischen Umsetzung?
Mittlerweile haben laut einer neuen Studie, 40 der insgesamt 100 größten börsennotierten Unternehmen in Blockchain- und Krypto-Start-Ups investiert. Eines dieser Unternehmen war der Autobauer Tesla, der für 1,5 Milliarden Dollar Bitcoin kaufte und den Wert der Coin dadurch maßgeblich beeinflusste. Schon vor der Investition von Tesla, zeichnete sich ein Trend zu Investments in die Kryptobranche ab. Immer mehr Tech-Unternehmen legen ihr Geld in Bitcoin an, auch wenn ihr Geschäftsmodell wenig mit Kryptowährungen zu tun hat.
Auch wenn sich das Gesamtausmaß der Investitionen nicht genau sagen lässt, sollen Schätzungen zufolge so bereits Bitcoin im Wert von 50 Milliarden Doller erworben worden sein. Anhaltspunkte gibt dafür die Analyse der Gesamtfinanzierungsbeträge der Kapitalbeschaffungsrunden. Googles Mutterkonzern Alphabet hat insgesamt an vier Funding-Runden teilgenommen und dadurch insgesamt über 1,5 Milliarden US-Dollar eingesetzt. Investiert wurde dabei in Fireblocks, DapperLabs, Voltage und die Digital Currency Group. Auch BlackRock, der größte Vermögensverwalter investierte insgesamt 1,1 Milliarden US-Dollar. Samsung liegt mit seinen Investitionsaktivitäten auf Platz vier und investierte gleich in 13 verschieden Krypto-Unternehmen.
Waren es lange hauptsächlich Privatpersonen, die mittels Trading Apps wie bitcoineer, in Bitcoin investiert haben, ist das Traden von Kryptowährungen längst auch bei den Unternehmen angekommen. Deutsche Firmen sind beim Kauf von Kryptowährungen aber noch eher vorsichtig. Bis jetzt überlegen deutsche Unternehmen nur sehr vereinzelt, Teile ihrer Liquidität in Bitcoin zu verlagern.
Firmen, die an den Wertanstieg des Bitcoin glauben, sind wiederrum besorgt, dass Fiat-Währungen durch aktuelle Ereignisse an Stabilität verlieren können. Ebendiese haben im gleichen Zug das Potenzial der Kryptowährungen für die Erzielung von Renditen erkannt und sehen Bitcoin zunehmend als smartes Investment. Der Bitcoin-Kauf von Tesla war diesbezüglich ein wichtiges Signal für den gesamten Markt, dass Kryptowährungen sich als seriöse Investments etabliert haben und unbedingt in den Mix aus Immobilien, Edelmetallen und Aktien gehören.
Die Mittelzuflüsse in die Kryptowährungen sind weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, das vermeldet Vermögensverwalter CoinShare. Besonders die großen Investoren treiben den Kurs und kaufen Coins in beträchtlichem Umfang. In den Unternehmensbilanzen großer Brands finden sich immer häufiger große Positionen an Kryptowährungen. Grund dafür könnten die Schwierigkeiten großer Fonds sein, die riesigen verwalteten Geldmengen in geeigneten Vermögenswerten unterzubringen. Gerade große Investoren suchen daher schon lange nach geeigneten Anlagemöglichkeiten und wittern die Chance jetzt bei Kryptowährungen.
Immer mehr der investierenden Unternehmen überlegen außerdem mittlerweile Kryptowährungen und die zugrundeliegende Technologie Blockchain auch als Zahlungsmittel für ihre Produkte zu akzeptieren. Das würde die Währung zwar noch nicht zu einem gesetzlich akzeptierten Zahlungsmittel machen, aber der Weg dahin wird durchaus immer denkbarer, wenn große Unternehmen die Zahlung mit Bitcoin implementieren.
Fest steht, immer mehr große Namen aus der Unternehmenswelt haben die beliebten Coins bereits erworben oder kündigen an in Kryptowährungen zu investieren. Durch ihr Investment bekommen sie eine weitere Möglichkeit ihr Geld zu streuen und möglichst verlustsicher anzulegen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis auch immer mehr deutsche Unternehmen den Schritt wagen und in Krytowährungen investieren.
Börsepeople im Podcast S16/22: Markus Remis
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Bitcoin, http://www.shutterstock.com/de/pic-164975852/stock-photo-a-bunch-of-bitcoins-bit-coin-the-new-successful-virtual-money.html
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