29.10.2022, 4717 Zeichen
Die Analysten der Erste Group haben in ihrer Wochenpublikation "Equity Weekly" die Unternehmens-News von heimischen Börsenotierten kommentiert bzw. neue Research-Reports veröffentlicht. Hier einige Fazits:
Zu Amag: "Während die Umsatzerlöse im 3. Quartal 2022 unsere Erwartungen und den Marktkonsensus übertraf, entsprach das EBITDA und der Nettogewinn ganz den Erwartungen. Nach den Rekordergebnissen im 2. Quartal 2022 waren die Betriebsergebnisse im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal jedoch rückläufig (EBITDA-Marge -4,0 %p q/q), was auf die sinkenden LME-Aluminiumpreise (-11 % q/q im 3. Quartal 2022) und die höheren Energiekosten zurückzuführen ist. Auch für das 4. Quartal erwarten wir eine weitere Abkühlung bei den Ergebnissen. Der Vorstand hat den Ausblick weiter eingegrenzt und erwartet nun ein EBITDA zwischen EUR 230 Mio. und EUR 250 Mio. (zuvor zwischen EUR 220 Mio. und EUR 250 Mio.). Dies liegt im Rahmen unserer Erwartungen und Schätzungen. Wir bleiben bei unserer Halten-Empfehlung."
Zu voestalpine: "Der angehobene Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr 2022/23 der voestalpine ist definitiv eine positive Überraschung und liegt selbst ohne den positiven Einmaleffekt in Höhe von EUR 120 Mio. über den Markterwartungen/BBG-Konsensus (EUR 2 Mrd.) und unserer etwas optimistischeren Schätzung (EUR 2,1 Mrd.). Im Einklang mit den Kommentaren des Unternehmens erwarten wir eine Abkühlung der Ergebnisse im nächsten Ge- schäftsjahr 2023/24 (unsere EBITDA-Schätzung: 1,6 Mrd. EUR). Insgesamt sehen wir die Nachrichten positiv und unterstützend für unsere positive Einschätzung. Wir glauben, dass die voestalpine-Aktie auf dem aktuellen Kurs- niveau, angesichts der starken Ergebnisse, günstig bewertet ist."
Zu Mayr-Melnhof: "Im Gegensatz zu unserem letzten Bericht vom März diesen Jahres erwarten wir, dass die Konjunkturabschwächung und die Auswirkungen der höheren Energiekosten die Ergebnisse später als ursprünglich angenommen belasten wird. Wir haben unsere zu konservativen Schätzungen für das aktuelle Geschäftsjahr 2022 erhöht, die Schätzungen für die Folgejahre jedoch nur leicht angepasst. Getrieben von höheren Energiekosten und niedrigeren Volumen (verkauften Tonnagen) gehen wir von einem Umsatz- und Ergebnisrückgang im folgenden Geschäftsjahr 2023 aus. Ein Vergleich mit der Peergruppe bestätigt unsere vorsichtige Einschätzung, wir sehen die Aktie im Vergleich zu den Peers als fair bewertet an. Wir bestätigen unsere Halten-Empfehlung mit einem Kursziel von EUR 156,0 je Aktie."
Zu OMV: "Für das Jahr 2022 rechnet die OMV unverändert mit einem Brent-Rohölpreis von über USD 100/Fass, die Prognose für den realisierten Gaspreis wurde auf EUR 55-60/MWh erhöht (bisher: rund EUR 45/MWh). Das Q3-Ergebnis ist aus unserer Sicht als sehr stark einzustufen, insbesondere hat uns das Segment Exploration & Production positiv überrascht. Das Ergebnis je Aktie (unbereinigt) belief sich im Q3/22 auf EUR 2,55 und in den ersten drei Quartalen 2022 somit auf EUR 10,18 je Aktie. Aus unserer Sicht ist das ein außerordentlich guter Wert, besonders wenn man berücksichtigt, dass die Aktie derzeit bei unter EUR 45 notiert. Die Sonderdividende war ebenfalls eine positive Überraschung, die sicherlich auch zum deutlichen Kursanstieg am heutigen Tag beiträgt. Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung."
Zu Palfinger: "Während die Nachfrage in Nordamerika und Lateinamerika weiterhin ungebrochen stark ist, verzeichnen die Nachfrage in den Regionen EMEA und APAC bereits erste Anzeichen der allgemeinen wirtschaftlichen Verunsicherung. Dennoch war in Summe die Höhe des Auftragsbestands im Vergleich zum Vorquartal stabil, wodurch das aktuelle Auftragsbuch bereits bis ins 3Q 2023 hineinreicht. Wir erwarten, dass die angekündigten Preiserhöhungen in den kommenden Quartalen nicht nur zu Umsatzsteigerungen, aber vor allem zu Margenverbesserungen führen wird. Palfinger bestätigt den Ausblick für das GJ 2022 mit einem Umsatz von mehr als EUR 2 Mrd. Neu ist, dass das operative Ergebnis möglichst nahe an das Vorjahresergebnis von EUR 155mn herangeführt werden soll. Dennoch sind wir über die weitere Marktnachfrage besorgt, weil wir davon ausgehen, dass weitere Zinsanhebungen und die damit verbundene Verlangsamung der Wirtschaftsaktivität Spuren beim Auftragseingang der kommenden Quartale hinterlassen wird, die dann Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Palfinger im 2H 2023 und 2024 haben würde. Dahingehend sehen wir unsere Empfehlung und Kursziel (Akkumulieren; EUR 24,6) durch die 3Q22 Ergebnisveröffentlichung bestätigt."
Ausblick: In der kommenden Woche nimmt die Berichtssaison volle Fahrt auf. Wir erwarten Zahlen von ams-Osram, AT&S, Lenzing, Mayr-Melnhof, RBI, Verbund, Andritz und Erste Group.
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