29.08.2022, 4220 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Die Wiener Börse hat am Freitag mit Kursverlusten geschlossen. Der heimische Leitindex hatte sich über weite Strecken im Plus gezeigt, nach Eröffnung der Wall Street und der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell ging es aber stetig nach unten. Letztendlich musste der ATX 1,3% nachgeben, was für die gesamte Woche gesehen einen Rückgang von 2,8% bedeutete. In seiner Rede stellte der US-Notenbank-Chef weitere Zinserhöhungen in Aussicht und erklärte, dass die Wiederherstellung der Preisstabilität wahrscheinlich die Fortsetzung einer restriktiven Geldpolitik für einige Zeit notwendig mache. Zudem spricht in seinen Augen die historische Erfahrung dagegen, die Geldpolitik zu früh zu lockern, er gab keine klaren Signale für das nächste Meeting, deutete jedoch an, dass ein außergewöhnlich großer Zinsschritt notwendig werden könnte. Ansonsten blieben Unternehmensnachrichten weitgehend aus, am Nachmittag sorgten Analystenkommentare für Impulse bei einigen Werten. So hat die Wiener Privatbank das Kursziel für Schoeller-Bleckmann von 63,1 Euro auf 76,1 Euro erhöht und gleichzeitig die Einstufung von „Halten“ auf „Kaufen“ nach oben revidiert, der Ölfeldausrüster konnte gegen den Markttrend um 1,2% fester schliessen. Raiffeisen Research revidierte das Kursziel für Frequentis von 28,0 Euro auf 33,0 Euro nach oben und bestätigte gleichzeitig die Einschätzung als „Hold“, diese Einstufung wurde mit der starken Kursentwicklung und der aktuellen Bewertung begründet, der Audio-Softwareanbieter musste 1,9% nachgeben.
Die Bankwerte hatten über weite Strecken im positiven Territorium gehandelt, mussten aber gegen Ende ebenfalls nachgeben, Bawag erlitt einen Rückgang von 10,2%, die Erste Group musste 0,5% schwächer schliessen und die Raiffeisen Bank International ging 0,7% tiefer aus der Sitzung. Einzig die kleinere Addiko Bank konnte sich gegen den Trend stellen und mit einem Zuwachs von 0,9% den Handel beenden. Ans untere Ende der Kursübersicht rutschte EVN, für den Versorger gab es einen Rückgang von 4,1%, auch der Branchenkollege Verbund wurde verkauft und erlitt ein Minus von 3,3%. An die Spitze der Kursübersicht konnte sich Marinomed setzen, für das Biotechnologieunternehmen ging es um 3,6% nach oben, auch Kapsch TrafficCom war gut nachgefragt und konnte um 2,2% zulegen. Heute legt S Immo die Ergebnisse vor, morgen folgen dann Porr, Warimpex und Pierer Mobility und am Mittwoch noch Strabag.
Unternehmensnachrichten
S Immo
Das heimische Immobilienunternehmen S Immo veröffentlichte heute seine Q2/22 Zahlen, die eine operative Steigerung zum Vorjahr reflektierten. Im zweiten Quartal konnten die Gesamterlöse im Vergleich zum Vorjahr von €48,1 Mio. auf €62,5 Mio. gesteigert werden. Diese Verbesserung ist auf Ankäufe vermieteter Immobilien, eine gute Like-for-Like-Performance sowie auf eine deutliche Erholung der Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung zurückzuführen, die sich auf €14,4 Mio. beliefen (Q2/21: €8,3 Mio.). Die Mieterlöse legten von €31,9 Mio. auf €37,2 Mio. zu. Durch das deutlich erhöhte Bruttoergebnis stieg auch das EBITDA um rund 18% auf €25,4 Mio. (Q2/21: €21,5 Mio.). Das Ergebnis aus der Immobilienbewertung zeigte sich trotz deutlicher Verringerung immer noch positiv und lag bei €21,5 Mio. (Q2/21: €129,0 Mio.). Auf Grund der niedrigeren Immobilienbewertungen verringerte sich jedoch das EBIT trotz der positiven operativen Entwicklung von €148,1 Mio. auf €44,4 Mio. Insgesamt erreichte das Periodenergebnis eine Höhe von €37,8 Mio. (Q2/21: €127,4 Mio.), während sich das Ergebnis je Aktie auf €0,54 belief (Q1/21: €1,79). Der FFO I stieg im ersten Halbjahr um 14,5% auf €29,3 Mio. Der EPRA NAV/Aktie blieb mit €29,3 im Vergleich zum Jahresbeginn nahezu unverändert. Das makroökonomische Umfeld ist auf Grund des Kriegs in der Ukraine, der internationalen Zinspolitik im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Inflation, der künftigen Entwicklung bezüglich COVID-19 sowie globaler Lieferengpässe momentan sehr volatil, wodurch sich ein Ausblick laut S Immo aktuell schwierig gestaltet.
Q2/22: Erlöse: €62,5 Mio. (Vj. 48,1), EBITDA: €25,4 Mio. (Vj. 21,5), EBIT: €44,4 Mio. (Vj. 148,1), Periodenergebnis: €37,8 Mio. (Vj. 127,4)
Börsepeople im Podcast S16/23: Josef Fritz
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Aktien auf dem Radar:Austriacard Holdings AG, RHI Magnesita, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, AT&S, Mayr-Melnhof, Kapsch TrafficCom, Polytec Group, Erste Group, Österreichische Post, Verbund, EVN, Wienerberger, voestalpine, FACC, Frequentis, Andritz, Palfinger, Cleen Energy, Heid AG, Oberbank AG Stamm, Rosenbauer, Athos Immobilien, Pierer Mobility, Agrana, Amag, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Zalando.
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Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.
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