30.07.2022, 4455 Zeichen
Die Analysten der Erste Group haben in ihrer Wochenpublikation "Equity Weekly" die Unternehmens-News von heimischen Börsenotierten kommentiert bzw. neue Research-Reports veröffentlicht. Hier einige Fazits:
Zu Andritz: "Die Q2-Zahlen zeigen ein weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum mit starkem Auftragseingang über der EUR 2 Mrd.-Marke obwohl keine Großaufträge bekanntgegeben wurden. Die EBITA-Marge von 8,2% im 1. Halbjahr legt einen soliden Grundstein, dass die 8%-Marke auch im Gesamtjahr verteidigt werden kann. Die Q2-Zahlen sollten das Vertrauen der Anleger in das profitable Wachstum von Andritz bestärken, was sich in der positiven Kursreaktion auch widerspiegelt."
Zu Palfinger: "Palfinger kehrte zu seiner Guidance vor dem Ukraine-Krieg zurück und erwartet 2022 einen Umsatz von EUR 2 Mrd. Mittelfristig wird 2024 weiter ein Umsatz von EUR 2,3 Mrd. und eine EBIT-Marge von 10% angestrebt. 2030 soll die Umsatzmarke von EUR 3,0 Mrd. fallen. Das Management sieht den Höhepunkt der Kostensteigerungen bei Komponenten und Materialien als überschritten an. Preiserhöhungen werden ab dem 4. Quartal ihren vollen Effekt haben. Ab 2023 kündigte Palfinger an, auf „Dynamic Pricing“ umzustellen, einem indexbasierten Preismodell, um rascher steigende oder fallende Kosten weitergeben zu können. Wir erwarten mit einer Erholung der Entwicklung ab dem 2. Halbjahr Aufwärtspotential für die Aktie."
Zu S Immo: Obwohl das Angebot weit unter dem zuletzt gemeldeten Nettoimmobilienwert abzüglich der ausgeschütteten Dividende (ergibt EUR 28,46 je Aktie) liegt, empfehlen wir dringend, das Angebot anzunehmen. Vergleichbare Unternehmen mit einer ähnlichen Portfoliozusammensetzung werden derzeit mit deutlich höheren Abschlägen zu ihren EPRA NTAs ge- handelt (z.B. Aroundtown -71%, Covivio -46%, Immofinanz -51%, Merlin Properties -39%). Unter der Annahme, dass sich das Marktumfeld in den kommenden Monaten nicht dramatisch verbessert, erwarten wir nach Ablauf der Nachfrist eine starke Kurskorrektur, die den Aktienkurs weit unter EUR 20 drücken könnte."
Zu Verbund: Nach dem starken 1. Halbjahr hob das Management seinen Ausblick 2022 leicht an und erwartet nun ein EBITDA zwischen EUR 3,0-3,5 Mrd. (+106% j/j auf die Mitte der Spanne), sowie ein um Einmaleffekte bereinigtes Konzernergebnis zwischen rund EUR 1,6-1,95 Mrd. (+122% auf die Mitte der Spanne). Die geplante Ausschüttungsquote von 45-55% wurde bestätigt, zudem soll der HV 2023 eine Sonderdividende von EUR 400 Mio. vorgeschlagen werden. Wir bleiben bei unserer jüngst bestätigten Halten-Empfehlung."
Zu Amag: "Der Vorstand erhöhte seinen Ausblick 2022 leicht und erwartet nun ein EBITDA von rund EUR 220-250 Mio. (zuvor: über EUR 200 Mio.). Der Ausblick entspricht unseren aktuellen Schätzungen, impliziert aber auch einen leichten EBITDA-Rückgang im 2. Halbjahr. Wir erwarten, dass eine Nachfrageabschwächung gekoppelt mit niedrigeren Aluminium-Notierungen sowie die Energiekosteninflation sich dämpfend auf die Margen auswirken wird. Wir bleiben daher bei unserer Halten-Empfehlung solange der aktuelle Zyklus der Margen-Kontraktion noch nicht ausgelaufen ist – dieser sollte sich unserer Meinung nach noch weit bis ins Jahr 2023 strecken."
Zu ams Osram: "Die Q2-Zahlen und der Ausblick zeigen, dass die Profitabilität von ams OSRAM stärker vom schwierigen Marktumfeld und den angespannten Lieferketten betroffen ist, als angenommen. Wir denken aber, dass die Kursentwichlung in letzter zeit zu negativ war und die Risiken zu stark diskontiert wurden. Dennoch sehen wir keine unmittelbar bevorstehenden Kurstrigger. Erst wenn sich die Visibilität verbessert und eine stärkere Wachstumsdynamik greifbarer wird, was für das GJ 2024 erwartet wird, sollte der Aktienkurs wieder mehr Impulse nach oben bekommen."
Zu OMV: "Für das Jahr 2022 rechnet die OMV nun mit höheren Ölpreisen (rund USD 100 statt bisher USD 95) sowie mit einem realisierten Gaspreis von rund EUR 45/MWh (unverändert). Die Upstream-Produktion wird weiter bei ~390.000 Barrel-Öl-Äquivalent pro Tag erwartet, da die russischen Produktionsmengen mit 1. März nicht mehr in die Gesamtproduktion einbezogen werden. Nach dem starken operativen Ergebnis im Q2/22 erwarten wir eine Fortsetzung des positiven Trends. Die Rohölpreise und Raffineriemargen gaben zwar zuletzt nach, die Raffinerie Schwechat sollte jedoch ab September wieder ihren Betrieb aufnehmen und die Gaspreise kletterten weiter nach oben. Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung."
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