06.05.2022, 4756 Zeichen

Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Einen deutlichen Rückgang gab es gestern für den heimischen Markt, der ATX musste mit einem Minus von 3,2% aus dem Handel gehen. Anders als bei den großen europäischen Börsen rutschte das heimische Börsenbarometer von Beginn an in den negativen Bereich, nach unten gedrückt von den deutlichen Rückgängen bei den Versorgern, mit der schwachen Eröffnung an der Wall Street gaben dann auch andere Titel nach. Der Absturz von Verbund wurde von Bundeskanzler Karl Nehammer ausgelöst, der in einem Interview angedeutet hatte, dass die Bundesregierung darüber nachdenkt, wie Gewinne von Firmen mit Staatsbeteiligung, die überproportional von der Krise profitieren, gesetzlich abgeschöpft werden, und nannte als Beispiel die hohen Gewinne bei der Stromproduktion aus Wasserkraft, wo nun die hohen Gaspreise der Maßstab für den Strompreis sind. Verbund, das zu 51 Prozent im Besitz des österreichischen Staates ist, rutschte daraufhin um 12,8% nach unten, auch EVN, zu 51 Prozent im Besitz von Niederösterreich, musste 7,1% nachgeben. Raiffeisen Research äußerte sich zu Amag und revidierte das Kursziel von 41,0 Euro auf 38,5 Euro nach unten, die Anlageempfehlung „Hold“ wurde beibehalten, für den Aluminiumkonzern gab es einen kleinen Zuwachs von 0,6%. Gegen Ende hin ging es auch für die schwergewichteten Banken nach unten, die Bawag musste mit einem Minus von 0,9% aus dem Handel gehen, für die Erste Group gab es einen Abschlag von 2,1% und die Aktien der Raiffeisen Bank International verbilligten sich um 0,9%. Unterschiedlich gestaltete sich die Entwicklung bei den Ölwerten, die OMV musste 2,8% nachgeben, Schoeller-Bleckmann konnte ein kleines Plus von 0,2% in den Schluss retten. Verkauft wurde auch Agrana, für den Zuckerkonzern ging es gestern um 3,8% Richtung Süden. An die Spitze der Kursübersicht konnte sich Frequentis setzen, der Softwareanbieter schaffte eine Verbesserung von 1,3%, ebenfalls zulegen konnte CA Immo mit einem Anstieg von 0,7%. Ein Plus in gleichem Ausmaß gab es auch für Wienerberger, Zumtobel wurde ebenfalls gekauft, der Leuchtenhersteller konnte um 0,6% vorrücken.

Unternehmensnachrichten

Strabag
Der Aufsichtsrat der STRABAG SE hat Klemens Haselsteiner zum neuen Vorstandsvorsitzenden ab 1.1.2023 bestellt. Thomas Birtel scheidet zum Jahresende aufgrund des Erreichens der festgelegten Altersgrenze aus dem Konzernvorstand aus. Haselsteiner war 2020 in den Vorstand eingezogen und für die Themen Digitalisierung, Unternehmensentwicklung und Innovation zuständig.  Mit 1.1.2023 wird Jörg Rösler (58), der bislang im Vorstand der STRABAG AG, Köln, saß, neu in den Konzernvorstand bestellt. Er wird das Segment Nord + West von Alfred Watzl übernehmen, der in das Segment Süd + Ost wechselt, in das der drittgrößte Markt, Polen, umgegliedert wird. Peter Krammer stand für eine Verlängerung seines Vorstandsmandats nicht zur Verfügung, er verlässt zum Jahresende den Konzern. Das Segment International + Sondersparten wird weiterhin von Siegfried Wanker geleitet, Christian Harder wurde als Finanzvorstand verlängert. 

Polytec
Der heimische Automobilzulieferer Polytec hat heute seine Ergebnisse zum Q1/22 präsentiert, in denen weiterhin auf eine Guidance für 2022 verzichtet wurde. Der Konzernumsatz der POLYTEC GROUP betrug im ersten Quartal 2022 €148,8 Mio. und lag damit auf Vorjahresniveau (Q1/21: €147,8 Mio.). Im Wesentlichen ist der leichte Umsatzanstieg um 0,7% auf höhere Umsatzerlöse im Marktbereich Smart Plastic & Industrial Applications zurückzuführen. Trotz massiver zusätzlicher Kosten erwirtschaftete die POLYTEC GROUP im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 ein positives Ergebnis.  Das EBITDA der POLYTEC GROUP belief sich in den ersten drei Monaten 2022 auf €11,0 Mio. (Q1/21: €13,8 Mio.). Die EBITDA-Marge reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozentpunkte von 9,3% auf 7,4%. Das EBIT des Konzerns betrug in den Monaten Jänner bis März 2022 €2,9 Mio. (Q1/21: €6,7 Mio.). Die EBIT-Marge reduzierte sich im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um 2,6 Prozentpunkte von 4,5% auf 1,9%. Das Konzernergebnis des ersten Quartals 2022 betrug €1,7 Mio. (Q1/21: €4,8 Mio.). Das Management der POLYTEC GROUP hatte im Rahmen der Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts für das Geschäftsjahr 2021 am 22. April 2022 seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ausgesetzt. Aufgrund der kurzen Zeitspanne seither und da sich die zukünftige Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Unternehmen aktuell nicht qualifiziert einschätzen lässt, hat sich das Management entschieden, den Ausblick unverändert beizubehalten.
Q1/22: Umsatz: €148,8 Mio. (Vj. 147,8), EBITDA: €11,0 Mio. (Vj. 13,8), EBIT: €2,9 Mio. (Vj. 6,7), Konzernergebnis: €1,7 Mio. (Vj. 4,8)


(06.05.2022)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S18/05: Alexander J. Rüdiger




 

Bildnachweis

1.

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    Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Einen deutlichen Rückgang gab es gestern für den heimischen Markt, der ATX musste mit einem Minus von 3,2% aus dem Handel gehen. Anders als bei den großen europäischen Börsen rutschte das heimische Börsenbarometer von Beginn an in den negativen Bereich, nach unten gedrückt von den deutlichen Rückgängen bei den Versorgern, mit der schwachen Eröffnung an der Wall Street gaben dann auch andere Titel nach. Der Absturz von Verbund wurde von Bundeskanzler Karl Nehammer ausgelöst, der in einem Interview angedeutet hatte, dass die Bundesregierung darüber nachdenkt, wie Gewinne von Firmen mit Staatsbeteiligung, die überproportional von der Krise profitieren, gesetzlich abgeschöpft werden, und nannte als Beispiel die hohen Gewinne bei der Stromproduktion aus Wasserkraft, wo nun die hohen Gaspreise der Maßstab für den Strompreis sind. Verbund, das zu 51 Prozent im Besitz des österreichischen Staates ist, rutschte daraufhin um 12,8% nach unten, auch EVN, zu 51 Prozent im Besitz von Niederösterreich, musste 7,1% nachgeben. Raiffeisen Research äußerte sich zu Amag und revidierte das Kursziel von 41,0 Euro auf 38,5 Euro nach unten, die Anlageempfehlung „Hold“ wurde beibehalten, für den Aluminiumkonzern gab es einen kleinen Zuwachs von 0,6%. Gegen Ende hin ging es auch für die schwergewichteten Banken nach unten, die Bawag musste mit einem Minus von 0,9% aus dem Handel gehen, für die Erste Group gab es einen Abschlag von 2,1% und die Aktien der Raiffeisen Bank International verbilligten sich um 0,9%. Unterschiedlich gestaltete sich die Entwicklung bei den Ölwerten, die OMV musste 2,8% nachgeben, Schoeller-Bleckmann konnte ein kleines Plus von 0,2% in den Schluss retten. Verkauft wurde auch Agrana, für den Zuckerkonzern ging es gestern um 3,8% Richtung Süden. An die Spitze der Kursübersicht konnte sich Frequentis setzen, der Softwareanbieter schaffte eine Verbesserung von 1,3%, ebenfalls zulegen konnte CA Immo mit einem Anstieg von 0,7%. Ein Plus in gleichem Ausmaß gab es auch für Wienerberger, Zumtobel wurde ebenfalls gekauft, der Leuchtenhersteller konnte um 0,6% vorrücken.

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