16.11.2021,
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Quartalsbericht
Wien -
Strategische Akquisitionen Kwidzyn und Kotkamills im 3. Quartal abgeschlossen\nErgebnis durch Einmaleffekte aus Transformation MM Board & Paper geprägt\nZeitversetzte Weitergabe massiver Inputkosten-Inflation drückt temporär auf Margin\nNotwendige Preiserhöhungen werden durchgesetzt\nWeiterhin hoher Auftragseingang in beiden Divisionen\nVerstärktes Investitionsprogramm in Effizienz und Wachstum auf Plan\nDie MM Gruppe hat im 3. Quartal 2021 mit dem Abschluss der Akquisitionen der
Karton- und Papierwerke Kwidzyn in Polen und Kotkamills in Finnland eine
strukturelle Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit vollzogen und eine attraktive
Plattform für weiteres Wachstum bei nachhaltigen und innovativen faserbasierten
Verpackungslösungen geschaffen. MM hat mit den Zukäufen im Frischfaserbereich
nicht nur die Position als der führende Karton- und Faltschachtelerzeuger in
Europa gefestigt, sondern auch zwei neue Kernprodukte, Kraftpapiere und
ungestrichene Feinpapiere, erworben. Als Teil der Transformation wurden die
beiden kleineren Kartonwerke, Baiersbronn und Eerbeek, veräußert. Darüber hinaus
wurde Ende September restrukturierungsbedingt die Produktion an einem
Verpackungsstandort in Deutschland eingestellt. Die Erfolgsrechnung zum 3.
Quartal beinhaltet daher wie erwartet eine Reihe von Einmaleffekten.
Im laufenden Geschäft der ersten drei Quartale 2021 stand einer anhaltend
starken Nachfrage nach Kartonverpackungen und Papieren und damit hoher
Auslastung in beiden Divisionen ein in Vehemenz bisher einzigartiger Anstieg bei
Rohstoff- und Energiekosten gegenüber. Die in den ersten neun Monaten
realisierten Preiserhöhungen konnten den fortdauernden Kostenanstieg bisher
nicht ausgleichen. Daher wurde, wo möglich, für das vierte Quartal eine
neuerliche Kartonpreiserhöhung fixiert und ein weiterer Preisschritt für alle
Kartonsorten ab Jahresbeginn 2022 angekündigt.
Die Erhöhung des betrieblichen Konzernergebnisses der ersten drei Quartale 2021
um 4,7 % resultiert im Wesentlichen aus Einmaleffekten im Bereich MM Board &
Paper, während MM Packaging eine recht robuste laufende Entwicklung
verzeichnete.
Zielsetzung für die kommenden Monate ist es, den anhaltenden Kostenanstieg bei
Rohstoffen und Energie durch weitere Preisanpassungen und strukturelle
Kostensenkungen zu kompensieren, um bei den Margen wieder aufzuholen.
Kennzahlen der Mayr-Melnhof Gruppe (nach IFRS)
konsolidiert in Mio. EUR Q1-3/2021 Q1-3/2020 +/-
Umsatzerlöse 2.107,1 1.903,5 +10,7 %
EBITDA 283,0 307,1 -7,8 %
Betriebliches Ergebnis 177,2 169,3 +4,7 %
Operating Margin (in %) 8,4 % 8,9 % -48 bp
Ergebnis vor Steuern 162,4 160,6 +1,1 %
Periodenüberschuss 128,4 116,3 +10,4 %
Gewinn je Aktie (in EUR) 6,37 5,78
ERGEBNISRECHNUNG
Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich im Wesentlichen
akquisitionsbedingt um 10,7 % bzw. 203,6 Mio. EUR auf 2.107,1 Mio. EUR (Q1-
3 2020: 1.903,5 Mio. EUR).
Mit 177,2 Mio. EUR lag das betriebliche Ergebnis um 4,7 % über dem Vorjahreswert
(Q1-3 2020: 169,3 Mio. EUR). Die ersten drei Quartale enthalten
Einmalaufwendungen in Höhe von 58,0 Mio. EUR: Aus der Erstkonsolidierung der
Werke Kwidzyn und Kotkamills 31,9 Mio. EUR, welche insbesondere auf
Akquisitionsnebenkosten inklusive Transaktionssteuern sowie Aktivierung von
Auftragsständen und die Vorratsbewertung zurückzuführen sind; und in der
Division MM Packaging 26,1 Mio. EUR Restrukturierungskosten. Dem steht ein
vorläufiger Einmalertrag aus dem Verkauf der Werke Eerbeek und Baiersbronn in
Höhe von 50,1 Mio. EUR gegenüber. Die Operating Margin des Konzerns betrug somit
8,4 % (Q1-3 2020: 8,9 %).
Finanzerträge beliefen sich auf 1,9 Mio. EUR (Q1-3 2020: 1,0 Mio. EUR). Der
Anstieg der Finanzaufwendungen von -5,4 Mio. EUR auf -16,8 Mio. EUR resultiert
vor allem aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen und
Namensschuldverschreibungen zur Finanzierung der Akquisitionen und organischer
Wachstumsprojekte. Das "Sonstige Finanzergebnis - netto" veränderte sich
insbesondere fremdwährungsbedingt von -4,2 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR.
Mit 162,4 Mio. EUR lag das Ergebnis vor Steuern leicht über dem Vorjahr (Q1-
3 2020: 160,6 Mio. EUR). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf
34,0 Mio. EUR (Q1-3 2020: 44,3 Mio. EUR), woraus sich ein effektiver
Konzernsteuersatz von 20,9 % (Q1-3 2020: 27,6 %) ermittelt. Die Reduktion
gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf steuerfreie Erträge aus den
Unternehmensverkäufen zurückzuführen.
Der Periodenüberschuss erhöhte sich demnach von 116,3 Mio. EUR auf 128,4 Mio.
EUR.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Kaufpreisallokation aus den Akquisitionen
zum Veröffentlichungstermin dieses Berichtes noch nicht abgeschlossen ist und
die Werte damit vorläufigen Charakter haben. Weitere Konsolidierungsdetails sind
für die Folgeberichterstattung zum Jahresende vorgesehen.
VERLAUF DES 3. QUARTALS
Neben den strukturellen Veränderungen bei MM Board & Paper kennzeichneten stark
steigende Inputkosten, die über höhere Verkaufspreise nur teilweise kompensiert
werden konnten, die Entwicklung im 3. Quartal 2021. Die konsolidierten
Umsatzerlöse lagen mit 817,5 Mio. EUR vor allem akquisitionsbedingt über dem
Wert des Vorquartals (648,3 Mio. EUR) wie auch dem Vorjahresniveau (Q3 2020:
637,0 Mio. EUR).
Das betriebliche Ergebnis des Konzerns erreichte 85,1 Mio. EUR nach 30,9 Mio.
EUR im 2. Quartal 2021 und 46,8 Mio. EUR im 3. Quartal des Vorjahres. Dem
vorläufigen Ertrag aus dem Verkauf der Werke Eerbeek und Baiersbronn in Höhe von
50,1 Mio. EUR standen Einmalaufwendungen aus der Akquisition der Werke Kwidzyn
und Kotkamills in Höhe von 31,9 Mio. EUR gegenüber. Die Operating Margin des
Konzerns betrug damit 10,4 % (Q2 2021: 4,8 %; Q3 2020: 7,3 %). Der
Periodenüberschuss belief sich auf 66,2 Mio. EUR (Q2 2021: 18,3 Mio. EUR; Q3
2020: 31,4 Mio. EUR).
Die Kapazitätsauslastung der Division MM Board & Paper lag im 3. Quartal mit 95
% vor allem aufgrund der geplanten jährlichen Wartungsstillstände bei Kwidzyn
und Kotkamills niedriger als im Vorquartal (Q2 2021: 99 %; Q3 2020: 95 %).
Bedingt durch Einmalerlöse erhöhte sich die Operating Margin der Division auf
9,5 % (Q2 2021: 4,6 %; Q3 2020: 3,5 %).
MM Packaging schloss mit einer Operating Margin von 10,4 % an den Wert im 1.
Quartal 2021 an und lag damit auch über dem durch Restrukturierungsaufwendungen
belasteten Wert zum 2. Quartal in Höhe von 4,5 %, sowie dem Vorjahresniveau (Q3
2020: 9,3 %).
AUSBLICK
Nachfrage und Auftragslage zeigen sich für beide Divisionen weiterhin in guter
Verfassung. Angesichts bestehender Kapazitätsbeschränkungen kann das
Absatzvolumen aktuell aber nur geringfügig steigen. Die zuletzt in mehreren
Werken von MM Packaging in Angriff genommenen Erweiterungen werden jedoch ab
Anfang nächsten Jahres schrittweise mehr Geschäft ermöglichen. Bei MM Board &
Paper, wo der Investitionsschwerpunkt auf Effizienzsteigerungen und Optimierung
des Produktportfolios liegt, werden die expansiven Effekte erst ab 2023
sukzessive zum Tragen kommen.
Angesichts der anhaltenden Kosteninflation bei Rohstoffen und Energie bleibt der
Fokus darauf gerichtet, die Belastung durch möglichst zeitnahe Erhöhung der
Verkaufspreise und strukturelle Kostensenkungen zu kompensieren, um bei den
Margen wieder aufzuholen. Nachdem MM Board & Paper, wo möglich, eine neuerliche
Kartonpreiserhöhung für das vierte Quartal fixiert hat, wurde für den
Jahresbeginn 2022 eine weitere Preiserhöhung für Karton und Papier angekündigt.
Steigende Karton- und Papierpreise bedeuten im Gegenzug neuerliche
Kostenbelastungen für MM Packaging, welche erst zeitversetzt weitergegeben
werden können.
Die operative Performance der neu erworbenen Werke Kwidzyn und Kotkamills
entspricht den Erwartungen. Ähnlich wie in der gesamten MM Board & Paper
Division wird die Profitabilität im 4. Quartal vor allem durch die
außergewöhnlichen Energiepreissteigerungen und verzögerte Weitergabe bei den
Verkaufspreisen belastet.
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Die detaillierte Presseaussendung und den Bericht zum 3. Quartal 2021 sowie den
CEO Audio-Q&A-Webcast finden Sie auf unserer Website unter: https://
www.mm.group.
Nächster Termin:
15. März 2022 Jahresergebnis 2021
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