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Olympiavorschau Frauen-Marathon (Vienna City Marathon)

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29.07.2021, 6222 Zeichen

Gewinnt die Weltrekordlerin Brigid Kosgei, die Weltmeisterin Ruth Chepngetich oder hat Japan mit Heimvorteil eine Chance?

Bei den Olympischen Spielen von Tokio starten ab Freitag, 30. Juli die Leichtathletikbewerbe. Österreich ist mit sieben Athletinnen und Athleten vertreten, darunter die Marathonläufer Peter Herzog und Lemawork Ketema, die am 8. August antreten werden. Über Herzog & Ketema werden wir noch ausführlich berichten. Heute starten wir mit einer Vorschau auf den olympischen Frauenmarathon, der am 7. August stattfindet. Beide Marathons starten um 7 Uhr Ortszeit in Sapporo – das ist um Mitternacht österreichischer Zeit. Die Laufinteressierten werden sicher eine TV-Nachtschicht einlegen.

Olympia-Marathon der Frauen


Start: Samstag, 7. August, 00.00 Uhr MESZ – Man muss am Freitag lang aufbleiben :)

Weltmeisterin 2019: Ruth Chepngetich (Kenia)
Weltrekord: 2:14:04 Brigid Kosgei (Kenia/2019)
Jahresweltbestzeit: 2:19:35 Hiwot Gebrekidan (Äthiopien) – nicht nominiert

Österreichische Läuferinnen sind leider nicht vertreten. Eva Wutti erzielte bei der Jagd nach dem Olympialimit im Dezember 2020 in Wien zwar einen österreichischen Rekord von 2:30:43 Stunden (gleiche Zeit wie Andrea Mayr 2009), konnte aber auch aufgrund schlechter Wettkampfmöglichkeiten während der Pandemie die Qualifikationsmarke von 2:29:30 nicht erreichen.

Weltrekordlerin, Weltmeisterin – oder jemand anders?

Unter normalen Umständen müsste die neue Olympiasiegerin entweder Brigid Kosgei oder Ruth Chepngetich heißen. Die beiden Kenianerinnen sind die großen Favoritinnen. Aber in einem olympischen Marathon kann viel passieren. Es hat in der Geschichte der Spiele schon viele dramatische Rennen über die 42,195 km gegeben. Oftmals spielte dabei auch das Klima eine Rolle. Und dies wird sicher auch in Sapporo, wo die Marathonläufe stattfinden, so sein. Die Rennen wurden nach Nord-Japan verlegt, um der extremen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit in Tokio aus dem Weg zu gehen. Doch derzeit ist es in Sapporo fast genauso heiß wie in der japanischen Hauptstadt. Die Läuferinnen müssen sich auf ein Hitzerennen einstellen. Nur wer mit den feucht-heißen Bedingungen klarkommt, kann ein gutes olympisches Rennen laufen.

Kenia hat die besten Aussichten

Mit Brigid Kosgei (Bestzeit: 2:14:04) und Ruth Chepngetich (2:17:08) treffen in Sapporo die Weltrekordlerin und die Weltmeisterin aufeinander. Kosgei gewann zuletzt jeweils zweimal bei den Top-Marathonrennen in London und Chicago. Ihr Weltrekord ist zwar satte 3:04 Minuten schneller als die Bestzeit von Chepngetich (2:17:08), doch die Weltmeisterin hat beim erstaunlichen Lauf zur Goldmedaille im brütend heißen Doha 2019 extreme Hitze-Tauglichkeit bewiesen. Zudem lief Ruth Chepngetich im April einen Halbmarathon-Weltrekord (64:02 Minuten).

Die dritte kenianische Läuferin beim Olympia-Marathon ist Peres Jepchirchir. Sie ist die aktuelle Halbmarathon-Weltmeisterin und steigerte ihre Marathon-Bestzeit im vergangenen Dezember in Valencia auf die Weltklassezeit von 2:17:16 Stunden. Auch Peres Jepchirchir gehört zu den Medaillenkandidatinnen.

Japanische Läuferinnen wollen glänzen

Die aus Kenia stammende Lonah Salpeter (Israel/Bestzeit: 2:17:45) und die äthiopischen Läuferinnen Roza Dereje (2:18:30), Birhane Dibaba (2:18:35) und Tigist Girma (2:19:56) sind vielleicht nicht ganz so stark einzuschätzen wie das kenianische Trio. Doch es wird eben viel davon abhängen, welche Läuferinnen in der Hitze gut laufen können. Hier könnten die Japanerinnen einen echten Heimvorteil haben: Mao Ichiyama ist mit einer persönlichen Bestzeit von 2:21:11 Stunden die schnellste von ihnen. Hanomi Maeda hat das japanische Ausscheidungsrennen mit großem Vorsprung in 2:23:30 gewonnen.

Kann die Deutsche Melat Kejeta überraschen?

Zu rund einem Dutzend Athletinnen, die zumindest in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen können, zählt auch die Deutsche Melat Kejeta. Ihr zweiter Platz bei der Halbmarathon-WM 2020 hat gezeigt, dass sie im Marathon noch erhebliches Potenzial hat. Über die „halbe Distanz“ brach sie bei der WM mit 65:18 Minuten den deutschen Rekord und erreichte eine absolute Weltklassezeit. Unter normalen Umständen müsste sie in einem schnellen City-Marathon mit Tempomachern und kühlen Temperaturen Zeiten von klar unter 2:20 Stunden erreichen können. Das gilt für Sapporo natürlich nicht. Olympische Rennen sind meist von Taktik geprägt, und zumindest in der ersten Hälfte ist das Tempo oft verhalten.

Obwohl sie in ihrer Karriere erst einen einzigen Marathon gelaufen ist - in Berlin hatte Melat Kejeta 2019 mit 2:23:57 Stunden überrascht -, setzt sich die 28-jährige, aus Äthiopien stammende Läuferin hohe Ziele: „Mein größtes Ziel ist es, eine Medaille für Deutschland nach Hause zu bringen. Aber ich würde mich auch sehr freuen, wenn ich unter die Top 10 komme.“ Eine solche Platzierung hat in einem olympischen Marathon in diesem Jahrtausend noch keine deutsche Läuferin erreicht. Melat Kejeta hat sich in den letzten Wochen im Höhentraining in Kenia auf die Olympischen Spielen vorbereitet. „Ich denke, meine Form ist sehr gut. Das Training ist hier hart, aber meine Erholung vom Training ist sehr gut.“

Mit Kejeta, Katharina Steinruck (2:25:59) und Deborah Schöneborn (2:26:55) kann Deutschland alle drei möglichen Startplätze besetzen. Die Schweiz ist mit den starken Läuferinnen Fabienne Schlumpf (2:26:14) und Martina Strähl (2:28:07) vertreten. Insgesamt 95 Läuferinnen sind in der Meldeliste.

Favoritinnen und ausgewählte Starterinnen mit Bestzeiten

• Brigid Kosgei KEN 2:14:04 (WR)
• Ruth Chepngetich KEN 2:17:08
• Peres Jepchirchir KEN 2:17:16
• Lonah Salpeter ISR 2:17:45
• Roza Dereje ETH 2:18:30
• Birhane Dibaba ETH 2:18:35
• Helalia Johannes NAM 2:19:52
• Tigist Girma ETH 2:19:56
• Mao Ichiyama JPN 2:21:11
• Eunice Chumba BRN 2:23:10
• Juliet Chekwei UGA 2:23:13
• Honami Maeda JPN 2:23:30
• Ayuko Suzuki JPN 2:28:32
• Melat Kejeta Laufteam Kassel 2:23:57
• Katharina Steinruck Eintracht Frankfurt 2:25:59
• Deborah Schöneborn LG Nord Berlin 2:26:55
• Fabienne Schlumpf SUI / TG Hütten 2:26:14
• Martina Strähl SUI / LV Langenthal 2:28:07

VCM News / Text: race-news-service.com / JW, AM 

Im Original hier erschienen: Olympiavorschau Frauen-Marathon



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1. 40km-Marke in Marathon, Griechenland, 40, vierzig, Meilenstein, http://www.shutterstock.com/de/pic-252200713/stock-photo-milestone-with-km-mark-in-marathon-greece.html , (© (www.shutterstock.com))   >> Öffnen auf photaq.com

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40km-Marke in Marathon, Griechenland, 40, vierzig, Meilenstein, http://www.shutterstock.com/de/pic-252200713/stock-photo-milestone-with-km-mark-in-marathon-greece.html, (© (www.shutterstock.com))


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    Unter normalen Umständen müsste die neue Olympiasiegerin entweder Brigid Kosgei oder Ruth Chepngetich heißen. Die beiden Kenianerinnen sind die großen Favoritinnen. Aber in einem olympischen Marathon kann viel passieren. Es hat in der Geschichte der Spiele schon viele dramatische Rennen über die 42,195 km gegeben. Oftmals spielte dabei auch das Klima eine Rolle. Und dies wird sicher auch in Sapporo, wo die Marathonläufe stattfinden, so sein. Die Rennen wurden nach Nord-Japan verlegt, um der extremen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit in Tokio aus dem Weg zu gehen. Doch derzeit ist es in Sapporo fast genauso heiß wie in der japanischen Hauptstadt. Die Läuferinnen müssen sich auf ein Hitzerennen einstellen. Nur wer mit den feucht-heißen Bedingungen klarkommt, kann ein gutes olympisches Rennen laufen.

    Kenia hat die besten Aussichten

    Mit Brigid Kosgei (Bestzeit: 2:14:04) und Ruth Chepngetich (2:17:08) treffen in Sapporo die Weltrekordlerin und die Weltmeisterin aufeinander. Kosgei gewann zuletzt jeweils zweimal bei den Top-Marathonrennen in London und Chicago. Ihr Weltrekord ist zwar satte 3:04 Minuten schneller als die Bestzeit von Chepngetich (2:17:08), doch die Weltmeisterin hat beim erstaunlichen Lauf zur Goldmedaille im brütend heißen Doha 2019 extreme Hitze-Tauglichkeit bewiesen. Zudem lief Ruth Chepngetich im April einen Halbmarathon-Weltrekord (64:02 Minuten).

    Die dritte kenianische Läuferin beim Olympia-Marathon ist Peres Jepchirchir. Sie ist die aktuelle Halbmarathon-Weltmeisterin und steigerte ihre Marathon-Bestzeit im vergangenen Dezember in Valencia auf die Weltklassezeit von 2:17:16 Stunden. Auch Peres Jepchirchir gehört zu den Medaillenkandidatinnen.

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    Obwohl sie in ihrer Karriere erst einen einzigen Marathon gelaufen ist - in Berlin hatte Melat Kejeta 2019 mit 2:23:57 Stunden überrascht -, setzt sich die 28-jährige, aus Äthiopien stammende Läuferin hohe Ziele: „Mein größtes Ziel ist es, eine Medaille für Deutschland nach Hause zu bringen. Aber ich würde mich auch sehr freuen, wenn ich unter die Top 10 komme.“ Eine solche Platzierung hat in einem olympischen Marathon in diesem Jahrtausend noch keine deutsche Läuferin erreicht. Melat Kejeta hat sich in den letzten Wochen im Höhentraining in Kenia auf die Olympischen Spielen vorbereitet. „Ich denke, meine Form ist sehr gut. Das Training ist hier hart, aber meine Erholung vom Training ist sehr gut.“

    Mit Kejeta, Katharina Steinruck (2:25:59) und Deborah Schöneborn (2:26:55) kann Deutschland alle drei möglichen Startplätze besetzen. Die Schweiz ist mit den starken Läuferinnen Fabienne Schlumpf (2:26:14) und Martina Strähl (2:28:07) vertreten. Insgesamt 95 Läuferinnen sind in der Meldeliste.

    Favoritinnen und ausgewählte Starterinnen mit Bestzeiten

    • Brigid Kosgei KEN 2:14:04 (WR)
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