18.11.2020,
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Geschäftszahlen/Bilanz/Halbjahresergebnis
Wien - Headlines.
* Spezialeffekte belasten das EBIT:
o Anpassungen von Projektmargen und Drohverlustrückstellungen: EUR -32 Mio.
o Firmenwertabwertung: EUR -21 Mio.
o Negative Währungseffekte: EUR -6 Mio.
* Auswirkungen von COVID-19 auf das Geschäft:
o Deutlicher Rückgang des Geschäfts mit On-Board Units.
o Vermehrte Verzögerungen bei Ausschreibungen und Auftragserteilungen.
o Visibilität in Bezug auf das Neugeschäft nahm deutlich ab.
"Es schmerzt mich, das Unternehmen, das ich mit meinem Team praktisch von null
aufbauen durfte, nach einer stetigen Aufwärtsentwicklung über die letzten 20
Jahre nun in dieser Verfassung zu sehen. Klar ist, wie wichtig es war, bereits
vor dem Sommer ein Programm ins Leben zu rufen, um sowohl kurzfristige
Kostensenkungsmaßnahmen zu definieren als auch die Basis für nachhaltiges
Wachstum zu schaffen", so
Georg Kapsch, CEO von Kapsch TafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR H1 2019/20 H1 2020/21 +/-
Mio.
Umsatz 359,2 257,5 -28,3 %
EBIT 8,8 -57,8 > -100 %
EBIT-Marge 2,4 % -22,5 % -24,9 %p
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar 2,3 -54,0 > -100 %
Ergebnis je Aktie (EUR) 0,18 -4,15 > -100 %
Wien, am 18. November 2020 - Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs
erreichte der Umsatz EUR 257 Mio. (-28 %). Ein wesentlicher Grund für den
Umsatzrückgang ist, dass im Vergleichszeitraum noch einige Maut-Großprojekte,
die mittlerweile beendet sind, EUR 64 Mio. zum Umsatz beigetragen haben. Dabei
handelte es sich um die kundenseitig vorzeitig gekündigten Mautprojekte in
Deutschland, den ausgelaufenen Mautvertrag in Tschechien und die abgeschlossene
Errichtung des bulgarischen Mautsystems. Der Wegfall dieser umsatzstarken
Projekte konnte im laufenden Geschäftsjahr nicht durch Neugeschäft kompensiert
werden. COVID-19 bedingte Verzögerungen bei Ausschreibungen und
Auftragserteilungen spielten dabei eine erhebliche Rolle.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) war mit EUR -58 Mio. negativ
(Vorjahr: EUR 9 Mio.), was einer EBIT-Marge von -22 % (Vorjahr: 2 %) entspricht.
Für die negative EBIT-Entwicklung im ersten Halbjahr 2020/21 gab es eine Reihe
von Gründen, die wesentlichsten sind:
* Wertminderungen von langfristigen Vermögenswerten: Basierend auf
aktualisierten Schätzungen hat Kapsch TrafficCom die Werthaltigkeit
langfristiger Vermögenswerte einer kritischen Prüfung unterzogen. Als
Konsequenz dieser Maßnahme wurden Wertminderungen von Firmenwerten in Höhe von
EUR 21 Mio. und weiteren immateriellen Vermögenswerten in Höhe von EUR 3 Mio.
vorgenommen.
Anpassung von Projektmargen und Drohverlustrückstellungen: Bei einigen
Projekten, insbesondere in Nordamerika, wurden die Projektmargen angepasst und
Drohverlustrückstellungen gebildet. Dies wirkte sich in Summe mit rund EUR 32
Mio. negativ auf das EBIT aus.
Auswirkungen von COVID-19: Die Umsätze im profitablen Komponentengeschäft litten
stark unter dem gesunkenen Verkehrsaufkommen. Auch das Errichtungsgeschäft litt
unter verzögerten oder aufgeschobenen Ausschreibungen.
Operative Währungseffekte: Die operativen Währungseffekte (netto) waren im
ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahrs mit EUR 6 Mio. negativ (Vorjahr:
EUR +1 Mio.). Dafür waren im Wesentlichen die Wechselkurse des US-Dollar (USD)
und der schwedischen Krone (SEK) gegenüber dem Euro (EUR) verantwortlich.
Das Finanzergebnis im ersten Halbjahr betrug EUR -8 Mio. und lag um rund EUR 3
Mio. unter dem Vorjahreswert. Der Steuerertrag machte EUR 11 Mio. (Vorjahr: EUR
-1 Mio.) aus.
Das den Anteilseignern zurechenbare Periodenergebnis für das erste Halbjahr des
laufenden Geschäftsjahrs ging auf EUR -54 Mio. zurück (Vorjahr: EUR 2 Mio.), was
einem Ergebnis je Aktie von EUR -4,15 (Vorjahr: EUR 0,18) entspricht.
Der Free Cashflow betrug EUR -30 Mio. und lag deutlich unter dem Wert in der
Vergleichsperiode des Vorjahrs (EUR -18 Mio.). Während der Wert im ersten
Quartal 2020/21 mit EUR -26,6 Mio. stark negativ war, konnte das Minus des
zweiten Quartals auf EUR -3,4 Mio. reduziert werden. Die Nettoverschuldung
erreichte am 30. September 2020 einen Wert von EUR 213 Mio. (31. März 2020:
Nettoverschuldung von EUR 176 Mio.). Das entspricht einem Verschuldungsgrad von
163 %. Die Eigenkapitalquote betrug 21 % (31. März 2020: 25 %).
Segmentergebnisse.
Im ersten Halbjahr 2020/21 entfielen 74 % des Umsatzes auf das ETC-Segment und
26 % auf das IMS-Segment. Der Umsatz wurde zu 51 % in der Region Europa-
Mittlerer Osten-Afrika (EMEA), zu 44 % in der Region Americas (Nord-, Mittel-
und Südamerika) und zu 5 % die Region Asien-Pazifik (APAC) erwirtschaftet.
ETC (Electronic Toll Collection; Mautsegement)
Wenn nicht anders angegeben, Werte in EUR Mio. H1 2019/20 H1 2020/21 +/-
Umsatz 281,2 190,6 -32,2 %
EBIT 17,5 -52,1 > -100 %
EBIT-Marge 6,2 % -27,3 % -33,6 %p
Im ersten Halbjahr 2020/21 erreichte der ETC-Umsatz EUR 191 Mio. (-32 %). Die
bereits eingangs erwähnten, beendeten Großprojekte betrafen durchwegs das
Mautsegment in Europa. Hier war folglich ein Umsatzrückgang von 43 % zu
verzeichnen. Das ETC-EBIT lag bei EUR -52 Mio. (Vorjahr: EUR 17 Mio.). Dieser
Wert inkludiert eine Firmenwertabschreibung in Höhe von EUR 21 Mio. Die EBIT-
Marge erreichte -27 % (Vorjahr: 6 %).
IMS (Intelligent Mobility Solutions; intelligente Mobilitätslösungen)
Wenn nicht anders angegeben, Werte in EUR Mio. H1 2019/20 H1 2020/21 +/-
Umsatz 78,1 66,9 -14,3 %
EBIT -8,7 -5,7 +34,0 %
EBIT-Marge -11,1 % -8,6 % +2,6 %p
Im ersten Halbjahr 2020/21 erreichte der IMS-Segmentumsatz EUR 67 Mio.
(-14 %). Das IMS-EBIT lag bei EUR -6 Mio. und somit über dem Wert des Vorjahrs
(EUR -9 Mio.). Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene Herstellungsleistungen um 22 % sanken.
Den Bericht über das erste Halbjahr 2020/21 sowie weitere Materialien zu den
Ergebnissen finden Sie ab heute, 7:35 Uhr (MESZ), unter: http://kapsch.net/ktc/
IR
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für
eine nachhaltige Mobilität. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut,
Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Nachfragemanagement tragen zu einer
gesünderen Welt ohne Staus bei.
Kapsch hat in mehr als 50 Ländern rund um den Globus erfolgreich Projekte
umgesetzt. Mit One-Stop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte
Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der
Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Als Teil der Kapsch Group, mit Hauptsitz in Wien, verfügt Kapsch TrafficCom über
Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und ist seit
2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG) notiert. Im
Geschäftsjahr 2019/20 erwirtschafteten rund 5.100 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter einen Umsatz von EUR 731 Mio.
Emittent: Kapsch TrafficCom AG
Am Europlatz 2
A-1120 Wien
Telefon: +43 50811 1122
FAX: +43 50811 99 1122
Email: ir.kapschtraffic@kapsch.net
WWW: www.kapschtraffic.com
ISIN: AT000KAPSCH9
Indizes:
Börsen: Wien
Sprache: Deutsch
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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
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Kapsch TrafficCom
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Bildnachweis
1.
Georg Kapsch, CEO, HV der Kapsch TrafficCom AG, 9.9.2020
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