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HV der Maschinenfabrik Heid AG: Noch Schockstarre (Günter Luntsch)

09.11.2020, 4162 Zeichen

HV der Maschinenfabrik Heid AG. Es herrschte beklemmende Stimmung in der Wiener Innenstadt. Corona-Depression sowieso, Gastronomie ist zu, Touristen gibt es keine. An diesem 5.11.2020 um 9 Uhr, als die HV der Maschinenfabrik Heid AG begann, war in der Wiener City noch viel Polizei unterwegs, der Terroranschlag war gerade zwei Tage her, die Schockstarre war noch spürbar. Und obwohl bereits vorab angekündigt worden war, dass es Vorstand und Aufsichtsrat dieses Mal aufgrund von Corona-Einreiseschwierigkeiten wahrscheinlich nicht auf die HV schaffen werden, und obwohl klar war, dass es coronabedingt heuer kein geselliges Beisammensein im Anschluss an die HV geben wird können, fanden sich sechs Aktionäre im Notariat Schüssler am Kohlmarkt ein, dem Ort der HV.

Notar Schüssler erläuterte das Procedere und informierte die Anwesenden, dass Vorstand und Aufsichtsrat wegen Covid 19 nicht nach Österreich kommen konnten. Zum Vorsitzenden der HV wurde Johann Donabauer gewählt, der 20 Jahre lang Geschäftsführer der Cimbria Heid GmbH in Stockerau gewesen war. Derzeit beschäftigt dieses Unternehmen übrigens knapp 100 Mitarbeiter und produziert Maschinen zur Reinigung und Sortierung von Saatgut, Maisrebler, Trocknungsanlagen, Fördereinrichtungen, Beiz-, Pillier-, Inkrustier- und Labormaschinen. Kurz gesagt, bei denen tut sich noch etwas mehr als bei uns. Die Maschinenfabrik HEID AG hat ja nicht mehr viel Geschäft.

Johann Donabauer sei schon in Pension gewesen und sei von Vorstand Günter Rothenberger gebeten worden, für die Maschinenfabrik Heid AG zu arbeiten, er habe den Job am 1.10.2020 angetreten. Zum Geschäftsjahr 2019 gab es keine Neuigkeiten. Die Fragen der Aktionäre würden an Vorstand und Aufsichtsrat weitergeleitet, die Antworten würden dann per E-Mail kommen. Bei der Vermietung bzw. Verwertung der Flächen in Stockerau habe sich auch nichts geändert. Sven Rothenberger legte sein AR-Mandat zurück. An seine Stelle wurde Rolf Hartmann, 80 Jahre, in den Aufsichtsrat gewählt. Er sei schon bis Juni 2016 Aufsichtsrat bei der Maschinenfabrik HEID AG gewesen. Bernd Günther wurde neuerlich in den Aufsichtsrat gewählt. Alle Beschlüsse fielen einstimmig. Die gesamte HV dauerte 30 Minuten. Auf der Straße plauderten einige besonders interessierte Aktionäre (andere waren eh nicht anwesend) weiter, mit ausreichend Abstand und Maske natürlich. Donabauer kam auch dazu. Auf die Frage nach dem derzeitigen Vermietungsgrad in Stockerau kam die Antwort, er wisse es noch nicht genau, er müsse sich erst ein Bild machen, so 50 oder 60% würden es wohl sein. Sein Ziel und sein Antrieb sei, da viel weiter zu bringen, vom Vermietungsgrad, der Höhe der bestehenden Mieten, der Verwertung. Es klang recht positiv. Das gemütliche Beisammensein werde nach der nächsten regulären HV mit physischer Anwesenheit nachgeholt und kompensiert. Frau Fürst, die gute Seele im Unternehmen, schickte schöne Grüße an die Aktionäre. Sie konnte auch nicht kommen. In Zeiten wie diesen sollte man keine unnötigen Risiken eingehen, die Aktionäre hatten volles Verständnis.

Betrachten wir noch kurz den Geschäftsbericht 2019: nach einem nicht so guten Jahr 2018 (80 T Gewinn) schaffte die Maschinenfabrik Heid AG im Jahr 2019 bei einem Umsatz von 307 T (74 T Service- und Ersatzteile, 9 T Provisionen, 224 T Immobilienvermietung) einen Jahresgewinn von 171 T, der praktisch aus Wertpapieren und Beteiligungen resultiert, wo 233 T Ergebnisbeitrag erzielt wurden. Steueraufwendungen von 31 T finde ich sehr hoch, da aufgrund der hohen Verlustvorträge ja nur 6,25% des Ergebnisses der Steuer unterliegen sollten, tatsächlich liegt der Steueraufwand jedenfalls höher als 6,25% des Jahresergebnisses 2019 und viel höher als 6,25% des Jahresergebnisses 2018. Es gibt 3,940.000 Aktien, bei einem EK von 9,77 Mio Euro kommen wir über den Daumen auf einen Buchwert von etwa 2,50 pro Aktie. Die Nachteile, die mit einer Investition in Aktien mit geringem Streubesitz verbunden sind, kennen wir allerdings auch, insbesondere wenn mehr als 90% des Aktienkapitals praktisch in einer Hand vereinigt sind.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 09.11.)


(09.11.2020)

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