02.09.2020, 4994 Zeichen
Im aktuellen Fondsjournal der 3 Banken Generali KAG gibt Geschäftsführer und Fondsmanager Alois Wögerbauer mit "5 Gedanken für den Herbst, Anlegern eine Entscheidungshilfe, um einen möglichst klaren und vor allem mittelfristigen Blick zu entwickeln.
1) US-FED WILL HÖHERE INFLATIONSRATEN TOLERIEREN
Es ist eine einfache Aussage mit unterschätzt mächtiger Wirkung. Wenn die Inflationsrate einige Zeit unter dem Zielwert von 2 % liegt, dann stellt es auch kein Problem dar, wenn die Inflationsrate dann einige Zeit über dem Zielwert von 2 % liegt. Nach Perioden mit 1 % sind folglich Perioden mit 3 % normal. Man will sehr spät mit Zinserhöhungen dagegen steuern. Hauptaugenmerk gilt dem Arbeitsmarkt, was die „Fusion“ von Notenbank und Politik einmal mehr verdeutlicht. Ein nächster Schritt könnte sein, dass die FED die Zinskurve der Staatsanleihen einfriert und de facto ein aus ihrer Sicht richtiges Niveau definiert und dann eingreift. Dies wurde nicht angekündigt, wir halten dies aber für möglich bis wahrschein- lich. Damit ist der Plan klar: Durch einen fiskal- und geldpolitischen Impuls, der alles bisher Gesehene in den Schatten stellt, wird eine höhere Inflationsrate erzeugt, gegen die man zögerlich bis gar nicht vorgeht. Negative Realverzinsung ist damit garantiert. Kann es nicht sein, dass Gold und auch der US-Aktienmarkt dies bereits vorweg einzupreisen beginnen, eben weil Finanzmärkte immer vorweg Dinge einpreisen?
2) TRUMP ODER BIDEN – ABWARTEN...
Es ist zu früh, sich auf einen Ausgang der US-Wahl festzulegen und dies in der Anlagestrategie umzusetzen. Man erinnere nur an die Wahl vor vier Jahren. In vielen Dingen sind die Kandidaten sehr unterschiedlich, so würde etwa Joe Biden wohl eine Dynamisierung des Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedankens auch in den USA bringen. Die gerade in europäischen Medien gängige Schwarz-Weiß-Methode greift aber zu kurz. „Buy American“: Man würde dies sofort Donald Trump zuordnen, aber es findet sich auch im Wahlprogramm von Biden. Der China-Konflikt würde sich unter Joe Biden wohl entschärfen, die Grundsätze der Rivalität aber würden bleiben. In einer Welt nach Corona, wo viele das Ziel haben, wieder regionaler zu produzieren, ist es schwer vorstellbar, dass der Welthandel das Niveau von vor Corona erreicht. Dies wird so manche Produkte verteuern und somit Gedanke 1 wie angeführt unterstützen.
3) EURO – TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER...
Es ist ein Phänomen unserer Zeit, dass viele Crash-Propheten, aber auch viele Privatanleger seit zehn Jahren das Ende des EURO herbeireden, mit den immer gleichen, wenig logischen Argumenten und vor allem mit den nicht zu Ende gedachten negativen Folgen. Wer soll ein Interesse daran haben? Die Propheten werden sich weiter irren. 2020 wird im Rückblick als Trendwende zu einer gemeinsamen Schuldenpolitik eingestuft werden, die letztendlich den EURO am Weltmarkt gestärkt und das Vertrauen erhöht hat. Ob man das individuell als richtigen Weg empfindet, ist Nebensache. Bei höheren Inflationsraten, vor allem in den USA, ist die Basis für einen weiter starken EURO und weiter schwachen US-Dollar gelegt.
4) GOLD MIT GESUNDER KONSOLIDIERUNG
Explodierende Geldmengen der Notenbanken, gleichzeitig das Signal höhere Inflationsraten zuzulassen: die Grundthese für Gold ist gefestigt. Wenn aber – wie immer erst NACH dem Anstieg – es Gold auf die Titelseiten der Tageszeitungen und in den Werbe- block im Hauptabendprogramm schafft, dann erscheint eine Konsolidierung logisch und wünschenswert. Unsere seit Jahren kommunizierte Empfehlung der Goldbeimischung im Portfolio-Kontext mit einer Maximalquote von 10 % halten wir aber aufrecht. 2020 entwickelt sich in jeder Hinsicht zu einem Lehrbeispiel für die Börse. Kurseinbrüche, Gegenreaktionen, sogenannte V-Erholungen und die beindruckende Macht der Notenbanken. Sie werden als Anleger niemals immer jede Aktion vorher timen können. Die oft zitierte Diversifikation und das Vermeiden von panischen Reaktionen haben sich eindrucksvoll bewährt.
5) BÖRSE WIEN – „THE PERFECT STORM“
Abseits der soliden internationalen Entwicklung erfährt Wien eine Welle des Gegenwindes. Der Markt ist geprägt von vier Branchen: Finanz, Energie, Immobilien, Industrie. Diese sind auch in anderen Ländern schwach, aber eben gering im Index gewichtet. Die Corona-Gewinner Digitalisierung und Gesundheit fehlen in Wien. Wien war zudem ein klassischer Dividendenmarkt. Die Kürzungen, Ausfälle oder Verschiebungen schmerzen daher. NASDAQ & Co sind getrieben von der mächtigen und den Notenbanken unterstützen Liquidität, die eben in Wien nicht ankommt. Etwa drei Viertel der Umsätze kommen von Auslandsinvestoren. Wenn sich bei einem führenden Immo-Unternehmen ein Großaktionär in den Chef-Sessel hievt und der Streubesitz, dem die Firma mehrheitlich gehört, tatenlos zusehen muss, dann runzeln die immer mehr werdenden internationalen Nachhaltigkeitsinvestoren unter dem Titel „Governance“ irritiert die Stirn. Man wird also viel Geduld brauchen und eine breite Konjunkturerholung.
Börsepeople im Podcast S16/14: Stefan Scharff
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, E.ON , BASF, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz, Hannover Rück.
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