04.06.2020, 2000 Zeichen
"Ein starkes Bekenntnis zum Aktienmarkt" seitens der Regie rung forderten heute einmal mehr Wiener Börse-Chef Chris toph Boschan und Börse-Aufsichtsratschef und Wienerberger- CEO Heimo Scheuch bei einem Pressegespräch. Ganz oben auf der Maßnahmenliste für einen entwickelten Kapital steht momentan die Wiedereinführung einer KESt-Steuerbefreiung bei einer Behaltefrist. "Eine Behaltefrist würde Investitionen fördern und nicht Spekulationen", meint Boschan, der vor allem auch damit argumentiert, dass Investoren ja bereits ihr versteuertes Einkommen investieren und aktuell die Gewinne aus Aktienveranlagung quasi doppelt versteuern würden. "Eine stärkere heimische Aktionärsbasis wäre eine solide Stütze für die Krisenbewältigung und Unternehmensfinanzierung. Länder mit entwickelten Kapitalmärkten zeigen mehr Wachstum und erholen sich schneller von Kri sen“, betont Boschan.
Seitens Wienerberger-CEO Scheuch benötigt es in der aktuellen Covid-19-Phase noch einer weiteren Maßnahme seitens der Regierung, nämlich den Schutz der Unternehmen. "Bei den aktuell tieferen Bewertungen geraten Unternehmen zunehmend in den Übernahme-Fokus von internationalen Investoren. Die Regierung muss hier gegensteuern", fordert er. Einen diesbezüglichen Vorschlag hat bekanntlich Wirtschaftsministerin Schramböck kürzlich präsentiert.
Das abgelaufene Jahr war an der Wiener Börse etwas schwächer als zuletzt. Die Umsatzerlöse gingen um 3,3 Prozent auf 66,8 Mio. Euro zurück, das Vor steuer-Ergebnis um 6,4 Prozent auf 34,19 Mio. Die Aktienumsätze verringerten sich um 12 Prozent auf 62 Mrd. Euro, was laut Boschan in erster Linie aus den Brexit-Unsicherheiten herrührte. Im laufenden Jahr wird mit einem "deutli chen Wachstum" gerechnet, wozu alle Geschäftsbereiche - Handel & Listing, IT-Services, Marktdaten Indizes und Verwahrgeschäft - beitragen sollten, so der Börse-Chef. Seit Jahresbeginn bis inklusive Mai 2020 ist das Handelsvolumen an der Wiener Börse um 21,4 Prozent auf 32,03 Mrd. Euro gestiegen.
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