12.03.2020,
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Geschäftszahlen/Bilanz
Highlights -
Historisch schwieriges Marktumfeld - Handelsspannungen setzten textile Wertschöpfungskette im Berichtsjahr unter Druck\nPreise für Standardviscose auf historischem Tiefststand\nPositive Entwicklung des Spezialfasergeschäftes mit bereits 51,6 Prozent Umsatzanteil\nStrategische Investitionsprojekte schreiten planmäßig voran\nsCore TEN Ziele für 2024 festgelegt - EBITDA von EUR 800 Mio.\nLenzing - Trotz einer allgemein schwierigeren Nachfragesituation bei
Textilfasern und drastisch gefallener Preise für Standardviscose verzeichnete
die Lenzing Gruppe auch 2019 eine solide Geschäftsentwicklung. Die
disziplinierte Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und der Fokus auf
Spezialitäten wirkten sich erneut positiv auf die Umsatz- und
Ergebnisentwicklung aus und der Effekt der historisch schwierigen
Marktbedingungen konnte deutlich gemindert werden.
Die Umsatzerlöse verringerten sich im Berichtsjahr von EUR 2,18 Mrd. um 3,3
Prozent auf EUR 2,11 Mrd. Die Ursachen dafür lagen primär in den niedrigeren
Faserverkaufspreisen und in einem leichten Rückgang der Absatzmenge für
Standardfasern. Durch die weitere Optimierung des Produktmix und höhere Preise
für Spezialfasern konnte der Rückgang der Umsatzerlöse weitgehend kompensiert
werden. Der Anteil der Spezialfasern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
von 45,5 auf 51,6 Prozent. Die Ergebnisentwicklung war weitgehend vom Rückgang
der Umsatzerlöse, aber auch von negativen Währungseffekten auf Material- und
Personalkosten beeinflusst: Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
verringerte sich von EUR 382 Mio. um 14,4 Prozent auf EUR 326,9 Mio. Die EBITDA-
Marge ging von 17,6 Prozent auf 15,5 Prozent zurück. Der Jahresüberschuss lag
mit EUR 114,9 Mio. um 22,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 148,2 Mio.
Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR 4,63 (2018: EUR 5,61).
Der Vorstand der Lenzing Gruppe schlägt der 76. ordentlichen Hauptversammlung
für das Geschäftsjahr 2019 die Zahlung einer Dividende von EUR 1,00 je Aktie vor
(2018: Dividende von EUR 3,00 sowie Sonderdividende von EUR 2,00 je Aktie). Der
Aufsichtsrat billigte diesen Vorschlag in seiner bilanzfeststellenden Sitzung am
11. März 2020. Die Gesamtausschüttung beträgt - vorbehaltlich der Genehmigung
der Aktionäre - EUR ca. 26,6 Mio.
"Lenzing und die gesamte textile Wertschöpfungskette agierten 2019 in einem
historisch schwierigen Marktumfeld, welches unsere Umsatzentwicklung und
Ertragslage beeinträchtigt hat. Der Fokus auf Spezialfasern hat im Berichtsjahr
positiv zur Resilienz des Unternehmens beigetragen, und wir sehen uns mit
unserer Unternehmensstrategie sehr gut positioniert. Unsere Ziele für das Jahr
2024 unterstreichen diese Zuversicht", sagt
Stefan Doboczky,
Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. "Die Umsetzung der Schlüsselprojekte
in Thailand und Brasilien spielt eine zentrale Rolle in der weiteren Stärkung
unserer Marktposition und bei der Erreichung unserer ambitionierten Klimaziele.
Wir sind mit dem Fortschritt beider Projekte sehr zufrieden", so Doboczky.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich
im Berichtszeitraum auf EUR 244 Mio. Diese spiegelten die Investitionstätigkeit
der Lenzing Gruppe zur Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff und
Erhöhung des Spezialitätenanteils im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN
wider. Die Großprojekte in Brasilien und Thailand werden ab 2020 einen größeren
Einfluss auf das Investitionsvolumen haben.
Zwtl.: Erweiterung der Zellstoff-Kapazitäten
Durch den im Jahr 2017 begonnenen Ausbau und die Modernisierung der bestehenden
Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov werden die Produktionskapazitäten für
Zellstoff um etwa 35.000 to pro Jahr gesteigert. Die Erweiterung in Lenzing
wurde im 2. Halbjahr 2019 erfolgreich umgesetzt. Die schrittweise Inbetriebnahme
der neuen Kapazitäten am Standort Paskov startete in etwa zur gleichen Zeit und
wird im 1. Quartal 2020 abgeschlossen sein.
Durch die Entscheidung, gemeinsam mit ihrem Partner Duratex ein Zellstoffwerk in
Brasilien zu bauen, wird Lenzing ihre Eigenversorgung um 500.000 to pro Jahr
erhöhen und damit die Rückwärtsintegration entscheidend stärken. Die
Inbetriebnahme ist für das 1. Halbjahr 2022 geplant. An dem gemeinsamen Joint-
Venture hält Lenzing 51 Prozent und Duratex 49 Prozent. Die erwarteten Baukosten
liegen bei etwa USD 1,3 Mrd. (unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse
und der üblichen Steuerrückerstattungen).
Zwtl.: Erweiterung der Spezialfaser-Kapazitäten
Lenzing startete im Berichtsjahr auch mit der Errichtung einer hochmodernen
Lyocellfaser-Produktionsanlage in Thailand. Das Investitionsvolumen für die neue
Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 to beträgt etwa EUR 400 Mio. Die
Bauarbeiten starteten im 2. Halbjahr 2019. Die Fertigstellung ist für Ende des
Jahres 2021 geplant.
Lenzing setzt durch den Ausbau der Produktion von Spezialfasern den Fokus auf
stabiles und profitables Wachstum sowie eine Verbesserung des ökologischen
Fußabdruckes der Textil- und Vliesstoffbranchen. Im Berichtszeitraum wurde
außerdem die Umstellung der Produktionskapazitäten von Standardviscose auf die
Spezial-Viscosefasern der Marke LENZING(TM) ECOVERO(TM) vorangetrieben. LENZING
(TM) ECOVERO(TM) Fasern werden dank eines sehr guten ökologischen Fußabdruckes
und einer wegweisenden Identifikationstechnologie sehr gut vom Markt angenommen.
Zwtl.: Lenzing glänzt bei den Oscars
Die Sichtbarkeit der Marke TENCEL(TM) wurde im Berichtszeitraum durch Co-
Branding weiter erhöht. Die Zahl der Endprodukte, die mit der Marke TENCEL(TM)
versehen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Mio. beinahe
verdoppelt. Im 1. Quartal 2019 wurde auf der Produktwebsite www.tencel.com
[http://www.tencel.com] das digitale Vermarktungskonzept "Where to buy"
eingeführt. Dieses ermöglicht die Präsentation und Verknüpfung von Produkten mit
TENCEL(TM) Fasern in den Online-Shops von mehr als 135 Partnern, darunter Marken
wie H&M, Levi's, Allbirds, Victoria Secret, Esprit, Pottery Barn und Asos.
Lenzing Fasern verzeichneten auch bei der diesjährigen Oscar-Verleihung in Los
Angeles einen tollen Erfolg. Gleich drei Kleider, getragen von nominierten und
siegreichen Filmstars, wurden aus Stoffen mit TENCEL(TM) Luxe Filamenten
handgefertigt. Die starke Resonanz in den sozialen Medien bot eine hervorragende
Plattform für dieses nachhaltige und innovative Produkt der Lenzing Gruppe.
Zwtl.: Science Based Targets Initiative bestätigt Klimaziele
Im Berichtsjahr gab Lenzing bekannt, ihren CO2-Ausstoß substanziell zu
reduzieren und dafür in den kommenden Jahren mehr als EUR 100 Mio. in
nachhaltige Technologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein erster
Meilenstein wurde für das Jahr 2030 gesetzt, bis zu dem Lenzing die eigenen CO2-
Emissionen je Tonne Produkt um 50 Prozent senken will. Für 2050 gab Lenzing die
Vision einer klimaneutralen Produktion ohne Netto-CO2-Emissionen aus. Die
Science Based Targets Initiative, die anerkannteste Organisation auf dem Gebiet
der klimarelevanten Zielsetzung, hat die Klimaziele im 2. Halbjahr 2019
wissenschaftlich bestätigt. Lenzing ist damit der erste Hersteller holzbasierter
Fasern, der Science-based targets definierte.
Zwtl.: Lenzing setzt sich ambitionierte Ziele für 2024
Die Lenzing Gruppe arbeitete im Berichtsjahr an einer Anpassung ihrer Ziele im
Rahmen der sCore TEN Strategie. Im Fokus der nächsten Jahre stehen dabei ganz
klar die Umsetzung der Klimaziele sowie die Investitionsprojekte in Thailand und
in Brasilien. Bis zum Jahr 2024 will Lenzing den Anteil an hochwertigen
Spezialfasern auf 75 Prozent des Faserumsatzes steigern. Der Anteil der
Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich auf mehr als 75 Prozent erhöhen.
Die strategische Festlegung bis 2024 in Bezug auf die Klimaziele sieht vor, die
Emissionen je Tonne Produkt um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017 zu
senken. Das EBITDA soll bis 2024 auf EUR 800 Mio. gesteigert werden und damit
ein strukturell neues Niveau erreichen.
Die solide Entwicklung der vergangenen Jahre, auch unter den teils sehr
schwierigen Marktbedingungen, bestätigt Lenzing in ihrer strategischen
Ausrichtung. Das Unternehmen ist heute vor allem aufgrund seiner
Spezialitätenstrategie und seiner starken Marken basierend auf Innovation und
nachhaltigem Handeln deutlich resilienter als noch vor einigen Jahren. Die
strategischen Eckpunkte blieben daher weitgehend unverändert. Lenzing geht
weiterhin auch von einem stark wachsenden Fasergeschäft aus und erwartet, dass
die Nachfrage nach holzbasierten Cellulosefasern bis 2024 um 4 bis 6 Prozent pro
Jahr - und damit doppelt so schnell wie der gesamte weltweite Fasermarkt -
wachsen wird.
Zwtl.: Ausblick
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2020 mit einer leichten Erholung
des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,3 Prozent. Gleichzeitig warnt der IWF
aber auch vor zahlreichen Risiken. Immer häufiger auftretende Wetterextreme und
aktuell auch das Coronavirus drohen die globale Wirtschaft 2020 ebenfalls massiv
zu beeinflussen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen
Regionen volatil.
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist derzeit wegen der Ausbreitung
des Coronavirus, das insbesondere in China weite Teile der textilen
Wertschöpfungskette lahmlegt, schwer prognostizierbar. Die Lagermengen für
Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für die Saison 2019/2020 auf
hohem Niveau verbleiben. Für Baumwolle wie für Polyester wird von einem
weiterhin gedämpften Preisniveau ausgegangen.
Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem etwas
niedrigeren Niveau als 2019 erwartet, führen aber dennoch zu einer Erhöhung des
Kapazitätsüberhangs. Der Druck auf die Preise, die sich seit geraumer Zeit auf
einem historischen Tiefststand bewegen, sollte daher auch im Geschäftsjahr 2020
aufrecht bleiben. Trotz der zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in China und der
geringen Visibilität geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der
vergleichsweise positiven Entwicklung ihres Spezialfasergeschäftes aus.
Die Preise für Faserzellstoff entwickeln sich angesichts der angespannten
Situation am Markt für Standardviscose und niedriger Preise für Papierzellstoff
weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Preise für Natronlauge
in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In
Europa ist diese Entwicklung nun ebenso spürbar.
Die oben genannten Effekte trüben die Ergebnis-Visibilität für das Jahr 2020
deutlich ein. Die Lenzing Gruppe geht derzeit davon aus, dass das Ergebnis für
2020 unter dem Niveau von 2019 liegen wird.
Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts der Marktentwicklungen in der gewählten
Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt und wird insbesondere die
strategischen Investitionsprojekte, die ab 2022 einen signifikanten
Ergebnisbeitrag liefern werden, entschlossen vorantreiben.
Ausgewählte Kennzahlen der
Lenzing Gruppe 2019 2018
EUR Mio.
Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0
EBITDA (Betriebsergebnis 326,9 382,0
vor Abschreibungen)
EBITDA-Marge 15,5 % 17,6 %
Jahresüberschuss 114,9 148,2
Ergebnis je Aktie in EUR 4,63 5,61
Dividende je Aktie in EUR 1,00(1) 5,00
CAPEX(2) 244,0 257,6
Free Cashflow 0,8 23,5
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4
per 31.12.
Bereinigte
Eigenkapitalquote(3) per 50,0 % 59,0 %
31.12.
Mitarbeiter/innen 7.036 6.839
(Beschäftigte) per 31.12.
1) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag
2) Capital expenditures: entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen und
Sachanlagen laut Konzern-Kapitalflussrechnung
3) Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme
Foto-Download:
https://mediadb.lenzing.com/pinaccess/showpin.do?pinCode=Z8Uwyx4OIdqQ [https://
mediadb.lenzing.com/pinaccess/showpin.do?pinCode=Z8Uwyx4OIdqQ]
PIN: Z8Uwyx4OIdqQ
Emittent: Lenzing AG
A-4860 Lenzing
Telefon: +43 7672-701-0
FAX: +43 7672-96301
Email: office@lenzing.com
WWW: http://www.lenzing.com
ISIN: AT0000644505
Indizes: WBI, ATX
Börsen: Wien
Sprache: Deutsch
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Lenzing
Akt. Indikation: 32.25 / 32.35
Uhrzeit: 20:12:26
Veränderung zu letztem SK: 0.31%
Letzter SK: 32.20 ( -2.72%)
Bildnachweis
1.
Lenzig AG Vorstand Stefan Doboczky, Credit: Lenzing
Foto: Franz Neumayr 3.10.2016
Im Bild Vorstandvorsitzender Dr. Stefan Doboczky
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