12.03.2020, 2671 Zeichen
Die Lenzing Gruppe hat Zahlen für 2019 veröffentlicht. "2019 war ein solides Jahr, wir sind nicht unzufrieden", so CEO Ste fan Doboczky bei der Pressekonferenz. "Wir sind gut aufgestellt", betonte auch CFO Thomas Obendrauf. Aufgrund niedrigerer Faserverkaufspreise und einem leichten Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern gingen die Umsatzerlöse um 3,3 Prozent auf 2,11 Mrd. Euro zurück. Die höheren Preise für Spezialfasern hätten den Rückgang der Umsatzerlöse weitgehend kompensiert. Der Anteil der Spezialfasern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 45,5 auf 51,6 Prozent (Ziel 75 Prozent). Das EBITDA verringerte sich von 382 Mio. um 14,4 Prozent auf 326,9 Mio. Euro. Auch für das laufende Jahr geht Lenzing von einem Rückgang aus - in welcher Höhe kann laut CEO derzeit noch nicht indiziert werden. "Wir gehen kurzfristig von keiner Änderung der Situation am Markt aus, deshalb wird auch das Jahr 2020 herausfordernd sein", so der Vorstandsvorsitzende. Aber angesichts der auf Schiene gebrachten Werke in Thailand (Lyocell) und Brasilien (Zellstoff) ist man mittelfristig recht zuversichtlich: Im Jahr 2024 soll ein EBITDA von 800 Mio. Euro erreicht werden.
Wie bereits veröffentlicht, soll die Dividende bei 1,0 Euro liegen (vs. 3 + 2 Sonderdividende für 2018). "Die Reduzierung spiegelt unser Investitionsprogramm in Thailand und Brasilien wider", erklärte CFO Thomas Obendrauf. Die Steigerung der Profitabilität, weitere Innovationen und nachhaltiges Wachstum stehen bei Lenzing weiter im Fokus. "Für unsere nachhaltige Aus richtung haben wir viele Ratings erhalten, etwa von EcoVadis, MSCI oder Canopy, was wiederum wichtig für ESG-Investoren ist", betont der CEO.
Das Maß der Sichtbarkeit der Auswirkungen der Corona-Pandemie ist laut Doboczky enden wollend. Aber: Bei Lenzing funktionieren aktuell die Lieferketten, die Werke in China laufen (es sind lediglich zwei Linien aufgrund der Rohstoffversorgung ruhiggestellt gewesen), es ist eine starke Nachfrage im Non Wovens-Bereich (Wischtücher) bemerkbar, aber auch eine gewisse Nervosität im Textil-Bereich.
Die Analysten der Baader Bank bleiben nach den vorgelegten Zahlen bei ihrer "Reduce"-Empfehlung und dem Kursziel von 65,0 Euro für Lenzing. Als "sehr gute Nachricht" sehen sie die Ziele von Lenzing für 2024, die mehr als eine Ver doppelung des EBITDA in den nächsten fünf Jahren vorsehen und 60 Prozent über den Baader-Erwartungen liegen. "Dies dürfte dem Markt Vertrauen in das sehr starke mittel- bis langfristige Potenzial in die Story von Lenzing geben und nach dem massiven Rückgang in den letzten Wochen zu einer gewissen Erholung des Aktienkurses führen", so die Analysten.
Wiener Börse Party #819: ATX wieder knapp über Ultimo 2024, aber neugierig, wer denn Lenzing so stark unter Druck gebracht hat
Aktien auf dem Radar:Kapsch TrafficCom, Austriacard Holdings AG, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Warimpex, Mayr-Melnhof, Erste Group, ATX, ATX Prime, ATX TR, OMV, Wienerberger, Cleen Energy, DO&CO, Pierer Mobility, Stadlauer Malzfabrik AG, Semperit, Strabag, Josef Manner & Comp. AG, Agrana, Amag, Rosenbauer, Oberbank AG Stamm, RHI Magnesita, EVN, Palfinger, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Deutsche Telekom.
Addiko Group
Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.
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