10.03.2020, 4441 Zeichen
Monatelang wurde die US-Notenbank nicht müde zu betonen, dass die Leitzinsen für den Rest des Jahres 2020 wahrscheinlich auf dem aktuellen und damit einem gerechtfertigten Niveau bleiben würden. Dann aber kam das Coronavirus und die Börsen erlebten Ende Februar ihre schlechteste Handelswoche seit der Finanzkrise. Die Fed warf ihren Plan über den Haufen und überraschte die Finanzmärkte nach einer außerordentlichen Sitzung am 3. März mit einer Leitzinssenkung von 50 Basispunkten. Das aber könnte nur ein erster Schritt in diese Richtung gewesen sein. Die Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet damit, dass die Leitzinsen bis zum Jahresende mindestens noch einmal gesenkt werden. Es finden sich in der Statistik sogar Einträge für eine Senkung der amerikanischen Leitzinsen in 2020 auf null(!).
Fallende US-Zinsen seit Oktober 2018. Der Chart amerikanischer Staatsanleihen kennt seit Oktober 2018 übergeordnet nur eine Richtung: die nach oben. Mit anderen Worten: Seit gut anderthalb Jahren fallen die Zinsen in den USA. Im November und Dezember gab es ernsthafte Versuche, eine Trendwende einzuleiten. Die Erwartung einer konjunkturellen Erholung hätte zu einer Verkleinerung der Bilanz durch die Federal Reserve führen können, die seit Monaten kurzlaufende amerikanische Staatsanleihen kauft, um für Liquidität zu sorgen. Mittlerweile aber gibt es immer mehr Zweifler daran, dass die Fed an dieser Strategie festhalten kann, weil die Wachstumssorgen durch das Coronavirus zugenommen haben.
Der Zweifel drückt sich in einem Anstieg der T-Notes aus. Hier wird gerade ein 123-Top des Jahres 2012 hinterfragt. Dies kann – sollte die Marke von 132,46 gehalten werden – zu einem bullischen Druckaufbau inklusive möglicher neuer Hochs führen. Ein Rutsch unter die Marke würde das Szenario weiter steigender Kurse möglicherweise entschärfen. Denn dann wäre auch das Top reaktiviert. Darüber allerdings könnte die Entwicklung ein möglicher Vorbote noch tieferer Zinsen in den USA in den kommenden Wochen sein.
Sinkende Realzinsen sind der beste Nährboden für eine Gold-Hausse. Historisch betrachtet sind Zeiten sinkender
Realzinsen oft die besten Zeiten für das Edelmetall. Realzinsen fallen, wenn sich die Nominalzinsen nach unten bewegen und gleichzeitig die Inflation auf dem jeweiligen Niveau verharrt oder steigt. Der Goldpreis nimmt die tieferen Zinsen in den USA mit seinem Anstieg seit Anfang Februar vorweg. Noch in 2019 tastete sich der Preis für das Edelmetall ganze fünf Mal an den Widerstand von 1.532 US-Dollar heran, prallte immer wieder daran ab. Diese Hürde ist nicht irgendeine Hürde. Als vor sieben Jahren das Level als Unterstützung brach, kam es zum heftigsten Ausverkauf, den der Goldmarkt je erlebte. Damit begann ein jahrelanger Bärenmarkt im Gold.
Das Coronavirus und damit einhergehende neue Rezessionsgefahren haben nun zu einem nachhaltigen Ausbruch über den Widerstand geführt. Plötzlich ist aus technischer Sicht ein Ende des jahrelangen Bärenmarktes im Gold möglich geworden. Das Edelmetall könnte vor einem neuen Bullenmarkt stehen, mit der Aussicht auf neue Allzeithochs.
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Jochen Stanzl ist seit fast 20 Jahren Börsianer und Trader aus Leidenschaft. Nach seinem beruflichen Start bei BoerseGo ist er seit 2015 Chef-Marktanalyst für CMC Markets Deutschland und Österreich und hat seinen Sitz in der Niederlassung Frankfurt.
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