Aus dem Equity Weekly der Erste Group : In unserem neuen Company Report zu Lenzing stufen wir unsere Empfehlung von Akkumulieren auf Halten zurück und kürzen unser Kursziel auf EUR 71,60/Aktie (zuletzt: EUR 101,50). Wir haben vor allem die vorläufigen Eckzahlen zum Geschäftsjahr 2019, die höher als früher erwarteten Gegenwinde am Standardviscosemarkt sowie die ziemlich hohen geplanten Investitionen in den nächsten zwei Jahren (und damit verbundene steigende Verschuldung) berücksichtigt.

Ausblick. Die Aktie kam in der letzten Zeit durch die GJ 2019 Gewinnwarnung (inklusive der Abschreibungen auf das Lyocell-Werk in den USA) sowie Sorgen um die Folgen des Coronavirusausbruch in China erneut unter den Druck. Die Durchschnittspreise für Standardviskose erreichten im Jänner 2020 ein neues historisches Tief. Für 2020 wird zwar ein Nachlassen des Preisdrucks erwartet, da nur wenige neue Kapazitäten hinzukommen, gleichzeitig dämpft die globale Wachstumsverlangsamung aber die Nachfrage. Für 2020 erwarten wir daher in Summe eine gegenüber 2019 weiter rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Obwohl wir den Aktienkursverfall, verstärkt durch den Coronavirus-Einfluss, als übertrieben und die Marktstellung von Lenzing im Spezialfaserbereich als nicht adequat reflektiert ansehen, rechnen wir derzeit auf kurze Sicht mit keinen positiven Kurstriggern. Diese Woche gab das Management auch seinen Dividendenvorschlag für 2019 von EUR 1/Aktie bekannt. Nach EUR 5/Aktie für 2018 reflektiert dies die geplanten Großinvestitionen in Thailand und Brasilien. Vorbehaltlich der Billigung des Aufsichtsrates (am 11. März 2020) sowie der Genehmigung der ordentlichen Hauptversammlung (am 16. April 2020) würde die Gesamtausschüttung an die Aktionäre EUR ca. 26,6 Mio. betragen. Der Geschäftsbericht für das GJ 2019 wird am 12. März 2020 veröffentlicht.