11.12.2019, 7806 Zeichen
An den europäischen Börsen hat sich die Unsicherheit des Vortages zunächst fortgesetzt, gegen Ende des Tages fassten die Anleger auf Grund neuer Hoffnungsschimmer im internationalen Handelsstreit wieder Mut, und die wichtigsten Indices konnten die zwischenzeitlichen Verluste fast zur Gänze wieder wettmachen. So blieb für den EuroStoxx 50 ein fast unveränderter Schlusskurs mit einem marginalen Minus von 0,01% bestehen, der Dax konnte nicht ganz so viel aufholen und ging 0,3% schwächer in den Feierabend, der Pariser CAC 40 schaffte dank des Kurssprunges von Sanofi sogar ein Plus von 0,2% und in London gab es ein kleines Minus von 0,3%. Die für den 15. Dezember angedrohten neuen Strafzölle der USA auf Importe aus China sollen laut übereinstimmenden Presseberichten verschoben werden, mit der angedachten Verschiebung sollen weitere Verhandlungen ermöglicht werden, wobei sich die Medien auf Vertreter sowohl der chinesischen als auch der amerikanischen Verhandlungsdelegation beriefen.
Bei Sanofi soll laut Unternehmensangaben eine Neuausrichtung des Konzerns stattfinden, die Bereiche Diabetes und Herz-Kreislaufkrankheiten sollen heruntergefahren werden, dafür will man sich in Zukunft auf die Krebstherapie konzentrieren, gleichzeitig wurden deutliche Einsparungen angekündigt, in Summe liess das die Aktie um 5,9% nach oben springen. Im Gegensatz dazu reduzierte der Autozulieferer Valeo die Pläne für das Umsatzwachstum, auch die Gewinnmarge könnte in Zukunft geringer werden, dadurch musste der Titel gestern 7,4% abgeben. In Deutschland war Wirecard bei den Investoren wieder wenig gefragt, nach dem Medienbericht über weitere Bilanzprobleme wurde gestern die Nachricht lanciert, dass ein Londoner Hedgefonds bei dem Zahlungsdienstleister auf weiter sinkende Kurse setzt, was den Titel um 4,6% absacken liess. Bei den deutschen Nebenwerten sorgten Analystenstimmen für Bewegung, Mainfirst erhöhte die Einstufung des LKW-Zulieferers JOST auf „Outperform“, wodurch sich der Titel um 5,2% verbessern konnte, die DZ Bank sprach andrerseits eine Verkaufsempfehlung für Pfeiffer Vacuum aus, was den Titel mit einem Minus von 5,4% auf Talfahrt schickte. In London sorgte eine Gewinnwarnung des angeschlagenen britischen Luxusmodeunternehmens Ted Baker für Aufsehen, gleichzeitig tritt ein Teil des Managements zurück und die Dividende wird bis auf weiteres ausgesetzt, das liess die Aktie um 13,4% einbrechen.
Eher zurückhaltend agierten die Investoren in Wien, angesichts der diese Woche anstehenden Sitzungen der Notenbanken in den USA und in der Eurozone sowie der anstehenden Parlamentswahl in Grossbritannien wurden neue Positionen weitgehend vermieden und der ATX ging mit einem kleinen Abschlag von 0,2% aus dem Handel. Auf Unternehmensseite wurde am Nachmittag bekannt, dass Schoeller-Bleckmann rückwirkend eine Firmenwertberichtigung bei seiner früheren nordamerikanischen Tochter Resource Well Completion Technologies durchführen muss, weil die Prüfstelle für Rechnungslegung einen wesentlichen Berichtigungsbedarf zum 31. Dezember 2018 sieht. Dies wird das Eigenkapital reduzieren, aber keinen Einfluss auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2019 haben, der Ölfeldausrüster musste dadurch 2,3% nachgeben. Die OMV , der zweite Ölwert am heimischen Markt, konnte auch nicht reüssieren und schloss 0,7% schwächer. Die Banken hatten einen leicht positiven Tag, die Erste Group konnte sich um 0,3% verbessern, die Raiffeisen erzielte ein Plus von 0,4%, die Bawag war noch etwas besser und konnte um 0,5% anziehen. Stärkster Titel des gestrigen Handelstages war Semperit , für den Gummikonzern ging es um 2,5% nach oben, ebenfalls gesucht war Palfinger , der Kranhersteller konnte sich um 1,7% verbessern. Polytec konnte einen Teil der Vortagsverluste wettmachen und schloss mit einem Aufschlag von 1,6%, noch etwas besser war UBM Development wo es um 1,7% nach oben ging. Zu den Verlierern zählte gestern AMAG , der Aluminiumkonzern musste um 2,1% nachgeben, auch voestalpine war wenig beliebt, für den Stahlkonzern ging es um 1,6% nach unten.
In den USA übten sich die Anleger ebenfalls in Zurückhaltung, die Hoffnung auf eine Verschiebung der Strafzölle, die von einigen Medien verbreitet worden war, wurde von Regierungsvertretern dementiert, und angesichts der heutigen Sitzung der Fed wollten Anleger kein neues Risiko eingehen. So endeten die drei großen Indices allesamt mit einem kleinen Minus von 0,1%. Im Blickpunkt standen die Bewegungen bei einzelnen Titel, der Mischkonzern 3M hatte bereits am Vortag unter einem skeptischen Analystenkommentar durch die Citigroup gelitten, gestern ging es für den Titel weitere 1,3% nach unten. Netflix verlor 3,1%, nachdem ein Analyst möglichen Kundenschwund auf Grund des verschärften Wettbewerbs im kommenden Jahr attestiert hatte. Das Online-Reisebüro Expedia konnte sich um 2,8% verbessern, nachdem bekannt geworden war, dass der Vizepräsident des Unternehmen 2,5 Millionen Aktien des Unternehmens erworben hat. Der Autoteilehändler AutoZone konnte mit den vorgelegten Ergebnissen die Markterwartungen klar übertreffen und sicherte sich mit einem Plus von 6,9% den Spitzenplatz im S&P 500 .
Wenig Bewegung gab es bei den Ölpreisen, Brent schloss 0,1% stärker, für WTI ging es 0,4% nach oben. Gold konnte zwar die Zuwächse während des Tages nicht ganz halten, das Edelmetall schloss aber leicht befestigt bei rund 1.465 US-Dollar. Der Euro konnte deutliche Zuwächse gegen den US-Dollar verzeichnen, vor allem am späten Abend zeigte sich die Gemeinschaftswährung stärker, das Währungspaar beendete den Tag bei einer Notierung von knapp unter 1,11.
Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Mittwoch zur Eröffnung nahezu unverändert bis ganz leicht freundlicher indiziert. Die Börsen in Asien beenden den heutigen Handelstag uneinheitlich. Unternehmensseitig gab Flughafen Wien die Verkehrsergebnisse für November 2019 bekannt (siehe unten). Makroökonomisch in den USA heute Verbraucherpreise, Realeinkommen sowie der FOMC Zinsbeschluss.
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
SBO
Der heimische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann gab gestern bekannt, dass ein wesentlicher Berichtigungsbedarf hinsichtlich des Firmenwerts der ehemaligen Cash Generating Unit (CGU) Resource Well Completion Technologies, Inc. (Resource) zum 31. Dezember 2018 besteht. Der Firmenwert dieser CGU betrug €23,7 Mio. per 31. Dezember 2018. Das Ausmaß der möglichen Berichtigung könnte sich in dieser Größenordnung bewegen. Die CGU Resource besteht heute in der per 31.12.2018 geprüften Form nicht mehr. Per 01.10.2019 wurden Resource und die SBO-Tochtergesellschaft Downhole Technology zur neuen CGU „The WellBoss Company“ zusammengeschlossen. Vor Berichtigung betrug das Konzerneigenkapital zum 31.12.2018 €368,2 Mio. und die Eigenkapitalquote 40,9 %. Die Korrekturen des Konzernabschlusses 2018 werden das Konzerneigenkapital zum 31.12.2018 in der oben genannten Höhe bzw. die Eigenkapitalquote um bis zu 1,6 Prozentpunkte reduzieren. Diese Korrekturen werden auch in den Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2019 einfließen. Zudem wurde bekannt gegeben, dass die nicht cash-wirksame Berichtigung des Firmenwerts auf das Ergebnis 2019 und auf den Vorschlag über die Dividende keinen Einfluss haben wird. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 soll gegenüber dem Vorjahr erhöht und voraussichtlich mit €1,20/Aktie festgesetzt werden.
Flughafen Wien
Im November 2019 stieg das Passagieraufkommen der Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) um 8,6% auf 2,9 Mio. (Standort Wien: +9,1% auf 2,4 Mio.). Reisende an. Kumuliert von Jänner bis November 2019 nahm das Passagieraufkommen in der Flughafen-Wien-Gruppe um 15,2% auf 36,6 Mio. Reisende zu. Der Standort Flughafen Wien verzeichnete ein deutliches Passagierplus in den ersten elf Monaten von 17,6% auf 29,2 Mio.
Wiener Börse Party #631: XXL-Folge mit ATX in Zürs, Thieme-Einschätzung zum ATX, Missverständnis Matejka und Poetry Slam
3M
Uhrzeit: 22:59:33
Veränderung zu letztem SK: -0.48%
Letzter SK: 85.63 ( -0.27%)
Amag
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: -0.56%
Letzter SK: 26.60 ( 0.38%)
ATX
Uhrzeit:
Veränderung zu letztem SK: -0.00%
Letzter SK: 3507.97 ( 0.30%)
Bawag
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: -0.46%
Letzter SK: 54.30 ( 1.97%)
CAC 40 Letzter SK: 54.30 ( -1.40%)
DAX Letzter SK: 54.30 ( -1.44%)
Flughafen Wien
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: -0.10%
Letzter SK: 50.20 ( 0.40%)
Gold Letzter SK: 50.20 ( 0.76%)
Netflix
Uhrzeit: 22:59:51
Veränderung zu letztem SK: -1.13%
Letzter SK: 581.60 ( -2.52%)
OMV
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: 0.02%
Letzter SK: 44.06 ( 0.05%)
Palfinger
Uhrzeit: 22:58:09
Veränderung zu letztem SK: -0.23%
Letzter SK: 21.40 ( 1.18%)
Pfeiffer Vacuum
Uhrzeit: 22:58:39
Veränderung zu letztem SK: 0.26%
Letzter SK: 154.00 ( 0.00%)
Polytec Group
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: -0.61%
Letzter SK: 3.28 ( -1.20%)
S&P 500 Letzter SK: 3.28 ( -0.21%)
Sanofi
Uhrzeit: 22:58:15
Veränderung zu letztem SK: -0.48%
Letzter SK: 86.79 ( -0.75%)
SBO
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: 0.16%
Letzter SK: 47.35 ( 1.72%)
Semperit
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: 0.09%
Letzter SK: 11.76 ( -2.16%)
UBM
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: -0.38%
Letzter SK: 19.90 ( 2.58%)
voestalpine
Uhrzeit: 22:58:23
Veränderung zu letztem SK: -3.34%
Letzter SK: 24.84 ( -2.20%)
Wirecard
Uhrzeit: 20:55:09
Veränderung zu letztem SK: 192.50%
Letzter SK: 0.02 ( 0.00%)
Bildnachweis
1.
Aktien auf dem Radar:Rosenbauer, SBO, Palfinger, Addiko Bank, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, EVN, Immofinanz, AT&S, ams-Osram, Marinomed Biotech, Porr, Warimpex, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Pierer Mobility, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, Kapsch TrafficCom, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
Random Partner
S Immo
Die S Immo AG ist eine Immobilien-Investmentgesellschaft, die seit 1987 an der Wiener Börse notiert. Die Gesellschaft investiert zu 100 Prozent in der Europäischen Union und setzt den Fokus dabei auf Hauptstädte in Österreich, Deutschland und CEE. Das Portfolio besteht aus Büros, Einkaufszentren, Hotels sowie aus Wohnimmobilien.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» SportWoche Party 2024 in the Making, 17. April (JJs)
» SportWoche Party 2024 in the Making, 16. April (RMG)
» Österreich-Depots: ATX-Folgen schwer (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 17.4.: Extremes zu Frauenthal, Zumtobel und Semperit (Bö...
» Q1 von A1, Grundsteinlegungen bei UBM und Wienerberger, Frequentis mit K...
» Nachlese: DAX hatte gestern schwächsten Tag 2024, Heiko Thieme im Podcas...
» Wiener Börse Party #631: XXL-Folge mit ATX in Zürs, Thieme-Einschätzung ...
» Wiener Börse zu Mittag stärker: Warimpex, Porr, Bawag gesucht, DAX-Blick...
» Börsenradio Live-Blick 17/4: DAX nach schwächstem Tag zunächst neutral, ...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Beiersdorf, Gold, Billa und Alkohol, He...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2C5J0 | |
AT0000A39UT1 | |
AT0000A347X9 |
- Wiener Börse: ATX am Mittwoch etwas fester, Bawag...
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: ams Osram fällt un...
- Wie Warimpex, Porr, ams-Osram, Marinomed Biotech,...
- Wie voestalpine, Bawag, Verbund, SBO, Wienerberge...
- Österreich-Depots: ATX-Folgen schwer (Depot Komme...
- Verbund liefert künftig grünen Wasserstoff an Wes...
Featured Partner Video
D-Roadshow Österreich: FACC als Star der Schlusswoche Q1, Auftakt Q2 mit dem ersten Live-Blick nach einer Stunde
Seit Jänner gibt es einen täglichen Live-Blick in den aktuellen Handelstag der Börsen Frankfurt und Wien, dies von Audio-CD-Macher Christian Drastil im deutschen Börsenradio 2 Go Podcast des deuts...
Books josefchladek.com
Sebastián Bruno
Duelos y Quebrantos
2018
ediciones anómalas
Igor Chekachkov
NA4JOPM8
2021
ist publishing
Martin Frey & Philipp Graf
Spurensuche 2023
2023
Self published