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27.09.2019, 3089 Zeichen

Arbeitsbedingungen auf Zuckerrohrplantagen. Vor einigen Monaten habe ich mit einem führenden brasilianischen Gewerkschafter gesprochen. Lange bevor die Freihandelsdiskussion mit Mercosur öffentlich geführt wurde. Und lange vor den Waldbränden im Amazonasgebiet. Seine Meinung (und es gibt Gewerkschafter auch hierzulande, die ihm zustimmen) war grundsätzlich: Die Rechte der Arbeiter in den Ländern sollten besser werden, aus denen wir in Europa billig Güter importieren. Dann gäbe es fairere Güterpreise, und die europäische Wirtschaft würde nicht mehr unter unfairem Wettbewerb leiden, die Arbeitsplätze der Europäer wären sicherer. Dieser Meinung kann man sich sicher anschließen. Sonst müsste man den umgekehrten Weg gehen, und es gibt möglicherweise hin und wieder Unternehmen, die meinen, das Lohnniveau hierzulande gehöre gesenkt, andernfalls verlagern sie ihr Werk. Auch wenn es Zölle und Einfuhrquoten gibt, wir leben in einem globalen Markt. Ich habe ihn gefragt, warum in Brasilien der Anteil von Ethanol als Kraftstoffbeimischung so stark zurückgegangen ist. Brasilien war ja ein Vorreiter bei Ethanol-Autos. Der Gewerkschafter hat gesagt: "Zum Glück! Was wir wirklich nicht brauchen, das sind Jobs in Zuckerrohrplantagen! Man kann sich nicht vorstellen, denen geht es noch schlechter als den Minenarbeitern!" Da habe ich offenbar einen wunden Punkt getroffen. Wenn wir in Filmen sehen, wie hart das Leben der Zuckerrohrschneider einmal war, so hat sich das in der Realität bis heute nicht wirklich geändert, wenn ich den Worten des Gewerkschafters Glauben schenken darf.

Bolsonaro war sehr ungeschickt. Seine Äußerungen haben es unseren Politikern verunmöglicht, den Freihandelsvertrag mit Mercosur zu unterschreiben. Derzeit. Wenn er sich etwas zurücknimmt, wird sich die Stimmung wieder zugunsten des Freihandelsvertrags neigen. D.h. Agrana muss weiterhin fürchten, dass Zucker aus Brasilien den europäischen Markt überschwemmt. Nur frage ich mich, wo Brasilien den ganzen Zucker hernimmt, wenn Zuckerrohrjobs die schlimmsten Jobs sind, die keiner machen will. Tatsache ist leider, um die Größenverhältnisse zu zeigen: 2018 hat Brasilien 29,5 Mio. Tonnen Zucker erzeugt, fast soviel wie Indien mit 33 Mio. Tonnen. Dann kommt die gesamte EU mit 18 Mio. Tonnen. Dann kommen Thailand mit 14 und China mit 11 Mio. Tonnen. Die gesamte Zuckerweltproduktion 2018 betrug 179 Mio. Tonnen. Zwar fahren 90% aller Autos in Brasilien mit Flex Fuel (20 - 25 % Ethanolbeimischung), und Brasilien ist auch der größte Ethanolexporteur der Welt (in die USA, in die Niederlande, nach Japan und Schweden), es bleibt aber noch genug billiger Zucker über, um eine Gefahr für den europäischen Zuckermarkt zu sein.

Der Silberstreif am Horizont: An den Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel sehe ich, dass die Talsohle beim Zuckerpreis durchschritten sein sollte, wir liegen aktuell etwa 10% über dem Tiefstpreis. Langsam und centweise, aber es geht aufwärts.
Agrana ( Akt. Indikation:  16,80 /17,22, -0,29%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 27.09.)



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    Agrana und Brasiliens Zucker (Günter Luntsch)


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    Arbeitsbedingungen auf Zuckerrohrplantagen. Vor einigen Monaten habe ich mit einem führenden brasilianischen Gewerkschafter gesprochen. Lange bevor die Freihandelsdiskussion mit Mercosur öffentlich geführt wurde. Und lange vor den Waldbränden im Amazonasgebiet. Seine Meinung (und es gibt Gewerkschafter auch hierzulande, die ihm zustimmen) war grundsätzlich: Die Rechte der Arbeiter in den Ländern sollten besser werden, aus denen wir in Europa billig Güter importieren. Dann gäbe es fairere Güterpreise, und die europäische Wirtschaft würde nicht mehr unter unfairem Wettbewerb leiden, die Arbeitsplätze der Europäer wären sicherer. Dieser Meinung kann man sich sicher anschließen. Sonst müsste man den umgekehrten Weg gehen, und es gibt möglicherweise hin und wieder Unternehmen, die meinen, das Lohnniveau hierzulande gehöre gesenkt, andernfalls verlagern sie ihr Werk. Auch wenn es Zölle und Einfuhrquoten gibt, wir leben in einem globalen Markt. Ich habe ihn gefragt, warum in Brasilien der Anteil von Ethanol als Kraftstoffbeimischung so stark zurückgegangen ist. Brasilien war ja ein Vorreiter bei Ethanol-Autos. Der Gewerkschafter hat gesagt: "Zum Glück! Was wir wirklich nicht brauchen, das sind Jobs in Zuckerrohrplantagen! Man kann sich nicht vorstellen, denen geht es noch schlechter als den Minenarbeitern!" Da habe ich offenbar einen wunden Punkt getroffen. Wenn wir in Filmen sehen, wie hart das Leben der Zuckerrohrschneider einmal war, so hat sich das in der Realität bis heute nicht wirklich geändert, wenn ich den Worten des Gewerkschafters Glauben schenken darf.

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