07.08.2019,
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Halbjahresergebnis/Unternehmen
Highlights -
Weiterhin positive Entwicklung des Spezialitätengeschäftes mit bereits mehr als 48 Prozent Umsatzanteil\nBekenntnis zu langfristigem Wachstumsplan - Investition in 100.000-Tonnen-Anlage in Thailand beschlossen\nDeutlich angespannteres Marktumfeld bei Standardviscose mit Preisen auf historischen Tiefstständen\nAusblick für 2019 bestätigt\nLenzing - Die Lenzing Gruppe setzte ihre solide Geschäftsentwicklung auch im 1.
Halbjahr 2019 fort. Trotz eines deutlich angespannteren Marktumfeldes mit
historisch niedrigen Preisen für Standardviscose erzielte Lenzing ein leichtes
Umsatzwachstum. Die disziplinierte Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN
und der Fokus auf Spezialitäten wirkt sich weiterhin positiv aus. Dank der
anhaltend hohen Nachfrage nach nachhaltig produzierten Spezialfasern und
aufgrund von positiven Währungseffekten konnte das rückläufige Preisniveau bei
der Standardviscose beim Ergebnis großteils kompensiert werden.
Die Umsatzerlöse der Lenzing Gruppe stiegen im 1. Halbjahr 2019 gegenüber der
Vergleichsperiode des Vorjahres um 1,2 Prozent auf EUR 1,09 Mrd. Neben
günstigeren Währungsrelationen waren insbesondere die weitere Optimierung des
Produktmix und höhere Preise für Spezialfasern dafür verantwortlich. Der Anteil
der Spezialfasern an den Umsatzerlösen lag mit 48,4 Prozent deutlich über dem
Vergleichswert des Vorjahres von 44,1 Prozent. Das Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA) ging um 7 Prozent auf EUR 181,2 Mio. zurück. Neben
höheren Produktionsmengen und Währungseffekten, die zu einem Anstieg der
Zellstoffkosten führten, und einem Anstieg des Personalaufwandes, war
hauptsächlich das Marktumfeld für Standardviscose für diesen Rückgang
ausschlaggebend. Die EBITDA-Marge sank von 18,1 Prozent im 1. Halbjahr 2018 auf
16,6 Prozent in der Berichtsperiode. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 17,9
Prozent auf EUR 105,6 Mio. zurück, was zu einer niedrigeren EBIT-Marge von 9,7
Prozent (Vorjahreszeitraum: 12 Prozent) führte. Das Periodenergebnis lag mit EUR
76,8 Mio. um 15,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 91,3 Mio. Das Ergebnis
je Aktie belief sich auf EUR 2,97 (Vorjahreszeitraum: EUR 3,44).
"Unser Spezialfasergeschäft entwickelt sich ganz im Sinne unserer
Unternehmensstrategie sCore TEN weiterhin sehr positiv, wodurch wir heute
deutlich widerstandsfähiger als noch vor einigen Jahren sind. Die Investitionen
in neue Produktionskapazitäten für Lyocellfasern und der Fokus auf unsere
Produktmarken TENCE(TM) und VEOCEL(TM) werden uns noch resilienter gegen die
Schwankungen des Marktes machen und unsere Position als führender Anbieter von
Spezialfasern stärken. Die erste Phase dieses ambitionierten Wachstumsplans ist
der Bau eines hochmodernen Lyocellwerks in Thailand", sagt Stefan Doboczky,
Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. "Die Entscheidung, den Ausbau der
Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile vorübergehend zu stoppen, stellte sich
angesichts der Eskalation des Handelskonfliktes zwischen den größten
Volkswirtschaften als richtig heraus. Lenzing wird diese Entwicklungen weiter
genau beobachten und die Entscheidung regelmäßig prüfen", so Doboczky.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) gingen im 1.
Halbjahr 2019 um 18,9 Prozent auf EUR 95,1 Mio. zurück. Dieser Rückgang ist auf
den Abschluss des Expansionsprojektes in Heiligenkreuz (Österreich) im Jahr 2018
sowie die laufenden Planungen für die Großprojekte in Brasilien und Thailand,
die sich erst in den kommenden Quartalen auf das Investitionsvolumen auswirken,
zurückzuführen.
Zwtl.: Erweiterung der Spezialfaser-Kapazitäten
Die Lenzing Gruppe baut ihre Produktion von Lyocellfasern stark aus, um der
hohen Nachfrage nachzukommen. Durch die Erweiterung der Produktion von
Spezialfasern setzt Lenzing den Fokus auf stabiles und profitables Wachstum
sowie eine Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks der Textil- und
Vliesstoffbranchen. Die erste Expansionsphase dieses ambitionierten
Wachstumsplans - die Errichtung einer hochmodernen Lyocellfaser-
Produktionsanlage in Prachinburi (Thailand) - wurde im 2. Quartal 2019
genehmigt. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Kapazität von
100.000 Tonnen beträgt etwa EUR 400 Mio.
Im Berichtszeitraum wurde außerdem die Umstellung der Produktionskapazitäten von
Standardviscose auf LENZING(TM) ECOVERO(TM) Fasern in China abgeschlossen.
Zwtl.: Erweiterung der Zellstoff-Kapazitäten
Die Erhöhung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist ein weiterer
wesentlicher Schritt in der Umsetzung der sCore TEN Strategie. Lenzing und ihr
brasilianischer Partner Duratex treiben die geplante Errichtung einer
Faserzellstofflinie im Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien) weiter voran. Die
Arbeiten an den technischen Planungen, die Vorbereitung des Grundstückes für den
Betriebsstandort sowie die Einholung der erforderlichen Genehmigungen verlaufen
planmäßig. Eine finale Investitionsentscheidung ist bis Ende des Jahres 2019
vorgesehen.
Der erfolgreiche Abschluss des Ausbaus und der Modernisierung der
Produktionskapazitäten für Faserzellstoff am Standort Lenzing im 1. Halbjahr
2019 war ein weiterer Meilenstein der Rückwärtsintegration.
Zwtl.: Transparenz vom Holz bis zur Kleidung
Um das Geschäft mit Fasern der Marke TENCEL(TM) zu unterstützen und sowohl für
Modemarken als auch für Konsument/innen vollständige Transparenz und
Rückverfolgbarkeit der Fasern bis zum fertigen Kleidungsstück zu gewährleisten,
setzt Lenzing in Zukunft auf die Blockchain-Technologie und kündigte zu diesem
Zweck im 2. Quartal 2019 eine Kooperation mit der Plattform des
Technologieunternehmens TextileGenesis(TM) mit Sitz in Hongkong an. Lenzing wird
in weiterer Folge mehrere Pilotprojekte mit Partnern entlang der gesamten
Wertschöpfungskette umsetzen. Die Plattform wird voraussichtlich ab 2020 voll
einsatzfähig sein.
Zwtl.: Ambitionierte Klimaziele
Gleichzeitig will die Lenzing Gruppe ihre Position als
Nachhaltigkeitsvorreiterin in der produzierenden Industrie und in der
Faserindustrie im Speziellen weiter ausbauen, indem sie in den kommenden Jahren
EUR 100 Mio. in Maßnahmen zu Energieeinsparungen, in die weitere Umstellung auf
Erneuerbare Energien und in neue Technologien investiert. Lenzing legt auch beim
Bau neuer Zellstoff- und Lyocellanlagen wie jener in Thailand einen starken
Fokus auf CO2-arme Energiequellen und Produktionsverfahren. Ziel ihrer
Klimastrategie ist es, die Nettoemissionen von Treibhausgasen bis 2050 auf Null
zu reduzieren. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, klimaneutral zu werden,
wird das Jahr 2030 sein. Bis dahin verpflichtet sich Lenzing, die Emissionen pro
Tonne Fasern und Zellstoff um 50 Prozent im Vergleich zu 2017 zu senken.
Zwtl.: Ausblick
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des
weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,2 Prozent. Hauptursachen dafür sind die
Zunahme an protektionistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil.
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die
Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für die Saison
2019/2020 dennoch steigen. Der Polyestermarkt erholte sich gegen Ende des 2.
Quartals 2019 vom schwächeren Wachstum in den Monaten davor. Für Baumwolle wie
für Polyester wird von einem leicht rückläufigen Preisniveau ausgegangen. Die
Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose erhöhten trotz anhaltend guter
Nachfrage den Druck auf die Preise, die im 1. Halbjahr 2019 auf ein historisch
niedriges Niveau sanken. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe
von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus.
Die Preise für Faserzellstoff entwickeln sich angesichts der angespannten
Situation am Markt für Standardviscose rückläufig. Die Preise für Natronlauge in
Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa
ist diese Entwicklung erstmals spürbar.
In einem sehr angespannten Marktumfeld bei der Standardviscose mit Preisen auf
historischen Tiefstständen geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller
Währungsverhältnisse weiterhin davon aus, dass das Ergebnis für 2019 in etwa auf
dem Niveau von 2018 liegen wird. Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser
Entwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt.
Lenzing ist in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert und wird die Umsetzung
der Strategie mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern
weiterhin konsequent vorantreiben.
Wichtige Kennzahlen nach
IFRS, auf Konzernbasis 01-06/2019 01-06/2018
(in EUR Mio.)
Umsatzerlöse 1.088,5 1.075,4
EBITDA (Betriebsergebnis 181,2 194,8
vor Abschreibungen)
EBITDA-Marge in % 16,6 18,1
EBIT (Betriebsergebnis) 105,6 128,7
EBIT-Marge in % 9,7 12,0
Periodenergebnis 76,8 91,3
CAPEX(1) 95,1 117,2
30.06.2019 31.12.2018
Bereinigte 56,6 59,0
Eigenkapitalquote(2) in %
Anzahl der Mitarbeiter/ 6.914 6.839
innen (Beschäftigte)
1) Capital expenditures: entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen und
Sachanlagen laut Konzern-Kapitalflussrechnung
2) Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme
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mediadb.lenzing.com/pinaccess/showpin.do?pinCode=mIssXYVDEEw0]
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Lenzing
Akt. Indikation: 29.25 / 29.40
Uhrzeit: 14:27:22
Veränderung zu letztem SK: -0.59%
Letzter SK: 29.50 ( -0.34%)
Bildnachweis
1.
Lenzing eröffnete mit TENCELTM Studio Center für Mode-Designer in Singapur mit Singapurs Handels- und Industrieminister Chan Chun Sing, Lenzing-CEO Stefan Doboczky, Credit: Lenzing
, (© Aussendung) >> Öffnen auf photaq.com
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