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31.07.2019, 8887 Zeichen

Heer und Wirtschaft. Eine Einladung zur Militärhundetaufe am 29.7.19 in Kaisersteinbruch - interessiert das jemanden, der über Wirtschaft berichten will? Na, und ob! Sofort habe ich mich zur Taufe angemeldet. Ich bin ja praktisch Insider, ich habe beim Heer sehr viel erlebt, vor mehr als 30 Jahren war ich ein Strichmännchen, so wenig bekamen wir damals zu essen. Gürtel enger schnallen ging nicht, wir durften kein weiteres Loch in den Gürtel machen, er war ja Heereseigentum, also habe ich die Gürtelenden einfach verknotet, damit ich die Hose nicht verliere. Am Papier waren wir alle wohlgenährt, Jahre später ist man dann draufgekommen, dass der Wirtschaftsunteroffizier mit Scheinrechnungen über Verpflegung viel Geld umgeleitet hatte, er bekam auch ein Gerichtsverfahren. Ich könnte ein Buch über meine Zeit beim Heer schreiben, aber ich denke, viele junge Burschen meiner Generation hatten ähnliche Erfahrungen. Je mehr die Führungskräfte einen beschimpften, desto weniger respektierte man sie, denn Menschen mit Niveau drücken sich nicht so aus. Das militärische Gerät konnte man damals auch vergessen, unser Heer konnte man zu dieser Zeit absolut nicht ernst nehmen. Aber das war vor mehr als 30 Jahren. Als besorgter Bürger habe ich Interesse an einer funktionierenden Landesverteidigung bis hin zum Kampf gegen Terrorismus, genauso wie ich Interesse an einem funktionierenden Feuerwehr- und Rettungswesen habe. Diese drei Organisationen Heer, Feuerwehr und Rettung nenne ich gerne in einem Atemzug. Wir brauchen sie.

Wie ich bereits in anderen Artikeln erwähnt habe, waren viele Hersteller von Feuerlöschgerät und Feuerlöschfahrzeugen einmal Rüstungshersteller. Der Kampf gegen die Naturgewalten ist ja kein leichter, da braucht man Gerät, das militärischen Anforderungen stand hält. Ebenfalls erwähnt habe ich, dass vielerorts bei Feuerwehrausrüstung gespart wird oder werden muss, weil wenig Geld in den öffentlichen Kassen vorhanden ist und man die Feuerwehr eh hoffentlich nicht so bald braucht. Da setzt man Prioritäten, das neue Feuerwehrauto kann warten, wenn man für das gleiche Geld zwei schöne Kreisverkehre bekommt, an denen man sich täglich erfreuen kann, und nicht nur im Katastrophenfall. Beim Heer ist es ähnlich: Man braucht es nur im Katastrophenfall. Da zähle ich jetzt ausdrücklich Naturkatastrophen dazu, nicht nur Kriege, die uns hoffentlich wirklich erspart bleiben mögen, der Kampf gegen Naturkatastrophen ist ohnehin die beste Werbung fürs Heer, denn hier bekommt wohl jeder hautnah (oder zumindest über Fernsehbilder) mit, wie wichtig gute Ausrüstung ist.

Und hier spannt sich der Bogen zur Versicherungswirtschaft: Wir dürfen uns nur sicher fühlen, wenn wir uns für alle Eventualitäten abgesichert haben. Wenn uns eine Versicherung, die auch das Schlimmste abdeckt, zu teuer ist, nehmen wir dann eine Versicherung, die manche Sachen ausschließt, aber billiger ist? Wir würden uns nicht wirklich sicher fühlen, wenn nur manches abgedeckt ist, denn das Unkalkulierbare für den Kunden ist ja, dass er nicht weiß, wann und in welcher Höhe und auf welche Weise es ihn trifft. Viele haben wohl schon die Erfahrung gemacht, dass gerade das Risiko, das schlagend geworden ist, nicht versichert war, so sind sie trotz (somit: nicht wirklich brauchbarer) Versicherung auf ihrem Schaden sitzen geblieben. Beim Heer, so konnte ich in einigen Gesprächen feststellen, ist es genauso, man nennt es "politische Entscheidung". Wenn man z.B. Abfangjäger etwas günstiger bekommt, dafür kann man z.B. in der Nacht nicht damit fliegen. Wenn der Feind dann vielleicht noch so unfair ist, gerade in der Nacht zu kommen, ist man nicht ausreichend gewappnet.

Mission 1: Ich wollte erfahren, worin genau die Partnerschaft der Uniqa mit dem Heer besteht. Privatwirtschaft und Heer kooperieren, ohne dass es eine Lieferanten-Kunden-Beziehung ist? Die Antworten kann ich etwa so zusammenfassen: "Da fließt kein Geld. Das ist ein Netzwerk, wo man einander kennen lernt und gegenseitiges Verständnis entwickelt." Das ist also etwas Sinnvolles, dass Erwin Hameseder gleichzeitig Milizsprecher ist. Positiv wirkt die Partnerschaft, wenn mancher Heeresangehörige die Zusammenarbeit schätzt und sich auch privat bei diesem Unternehmen versichert. Ich kenne das noch von meiner Zeit beim Heer: Da gab es das Angebot einer Krankenhaustaggeldversicherung bei der "Bundesländer", die später in der Uniqa aufgegangen ist. Und nur dort. Andere Versicherungen warben in der Kaserne nicht, die Bundesländer hatte über die Ausbildner den Draht zum kleinen Soldaten. Offenbar gibt es diese Partnerschaften mit privaten Unternehmen gesondert mit den einzelnen Militärkommanden. Z.B. finde ich unter dem Link http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=9053 die Erklärung: "2010 gründete das Militärkommando Oberösterreich gemeinsam mit fünf Partnerunternehmen aus der oberösterreichischen Wirtschaft das Netzwerk für Katastrophenhilfe, das mittlerweile auf sieben Mitglieder angewachsen ist. Ziel der Partnerschaften ist eine enge Zusammenarbeit bei Katastrophen jeglicher Art, um schnelle und unbürokratische Hilfe zu gewährleisten. Gegenseitige Besuche, gemeinsame Veranstaltungen und Kooperationen sollen die Bindung zwischen Wirtschaft und dem Bundesheer darüber hinaus weiter fördern. Im Einsatzfall stellen die Netzwerkpartner unentgeltlich Geräte, Personal und Services zur Verfügung, und das Militärkommando Oberösterreich übernimmt die Koordinierung der Kräfte. Bisherige Partner sind die Baufirmen Strabag, Swietelsky und Habau sowie die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, die Versicherungsgesellschaft Uniqa, der Transport- und Hebespezialist Felbermayr sowie das Autohandelsunternehmen Pappas."

Mission 2: Ich wollte erfahren, woher das Heer heute die Fahrzeuge bezieht, "Pinzgauer" aus österreichischer Produktion gibt es ja nicht mehr viele. Hier erfuhr ich nichts wirklich Interessantes, beim Heer fährt man mit Volkswagen, MAN usw., also in etwa mit den gleichen Marken, die auch im zivilen Verkehr populär sind. Mission 3: Das Hundefutter ist ein streng gehütetes Geheimnis, wir erfuhren aber immerhin, dass alle Angebote im Labor getestet werden, dass man sich aber wundern kann, was in manchen teuren Sorten drin ist. Der VKI ist vor kurzem zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen: Der Preis sagt bei Hundefutter nicht viel über die Qualität aus. Es werde viel selbst gekocht, wegen der gut abgestimmten Vitamine sei aber die Ergänzung durch Fertigfutter notwendig.

Der Star des Tages waren natürlich die Rottweilerwelpen, die wir streicheln durften, die kleine Emma mit der heißen Zunge hat jeden abgeschleckt, wirklich süß. Man beobachtet die Tiere regelmäßig, es kann sich im Lauf der Zeit herausstellen, dass ein Hund charakterlich nicht als Militärschutzhund geeignet ist. Da gibt es eine Warteliste von privaten Interessenten, denen die heranwachsenden Hunde dann anvertraut werden. Ich nehme an, dass man sehr genau darauf schaut, wer diese Hunde bekommt, denn nicht jeder ist geeignet, Rottweiler zu halten, immer wieder liest man von traurigen Vorfällen mit Rottweilern. Ich hatte den Eindruck, dass etwa die Hälfte der Hundeführer weiblich sind. Wer Hunde liebt und mit ihnen umgehen kann, der könnte hier möglicherweise seinen (ihren) Traumberuf finden. Ich denke, das könnte gerade eine Chance für Mädchen sein, die sonst eigentlich nicht viel mit dem Militär am Hut haben, Hundeführer ist ja doch nicht die Heereskarriere, an die man zuerst denkt.

Heeresangehörige interessieren sich auch für Aktien, habe ich festgestellt. Nokia soll einmal führend bei Militärtechnologie gewesen sein und da immer noch Hightech-Anbieter sein. Und wir haben über Zukunft von Wasserstoff geredet, wir wollen da auf die richtigen Aktien (die ich noch nicht kenne) setzen. Und dass neben den teuren Flugzeugbeschaffungen auch die vergleichsweise kostengünstigen Drohnen sinnvoll wären, vielleicht gibt es einmal Heeresaufträge für den einen oder anderen Drohnenhersteller. Von Unternehmen, die überwiegend mit Rüstung ihr Geld verdienen, halte ich gar nichts, zuallererst aus moralischen Gründen, es ist kein Wunder, dass Ethikfonds gerade solche Aktien ausschließen, und zweitens aus Gründen der Wirtschaftlichkeit: Waffenexportbeschränkungen erlauben es oft nicht, Waffen dorthin zu verkaufen, wo man sie gerne kaufen möchte, weil man dort gerade Krieg hat, und der Waffenverkauf nur an die wenigen friedliebenden Länder wie Österreich rentiert sich nicht, hier kauft man ja ungern Waffen. An "Noricum" u.ä. können sich die Älteren unter meinen Lesern sicher noch erinnern, das Waffengeschäft ist üblicherweise ein schmutziges Geschäft, mitunter werden auch in Waffengeschäfte involvierte Personen unsanft zum Schweigen gebracht, nur weil sie zuviel wissen. Ich lasse die Finger von Rüstungsaktien.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 31.07.)



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1. Die Rottweilerchen fühlen sich sichtlich wohl in den Händen von Kanzlerin Bierlein etc., Kaisersteinbruch, 29.7.19, Welpentaufe   >> Öffnen auf photaq.com

2. Mein Lieblingsbaby Emma, Kampfschlecker mit heißer Zunge, Kaisersteinbruch, 29.7.19   >> Öffnen auf photaq.com

3. Bundeskanzlerin in Kaisersteinbruch, 29.7.19. Gut 50% der Hundeführer hier sind weiblich, schätze ich.   >> Öffnen auf photaq.com

4. BK Bierlein, LH Doskozil, Rottweilerbuzerl, 29.7.19, Kaisersteinbruch   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Palfinger, Amag, SBO, Flughafen Wien, AT&S, Frequentis, EVN, EuroTeleSites AG, CA Immo, Erste Group, Mayr-Melnhof, S Immo, Uniqa, Bawag, Pierer Mobility, ams-Osram, Addiko Bank, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, Agrana, Immofinanz, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, VIG, Wienerberger, Warimpex, American Express.


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Mein Lieblingsbaby Emma, Kampfschlecker mit heißer Zunge, Kaisersteinbruch, 29.7.19


Bundeskanzlerin in Kaisersteinbruch, 29.7.19. Gut 50% der Hundeführer hier sind weiblich, schätze ich.


BK Bierlein, LH Doskozil, Rottweilerbuzerl, 29.7.19, Kaisersteinbruch


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    Bundesheer, Wirtschaft, Börse und Rottweiler (Günter Luntsch)


    31.07.2019, 8887 Zeichen

    Heer und Wirtschaft. Eine Einladung zur Militärhundetaufe am 29.7.19 in Kaisersteinbruch - interessiert das jemanden, der über Wirtschaft berichten will? Na, und ob! Sofort habe ich mich zur Taufe angemeldet. Ich bin ja praktisch Insider, ich habe beim Heer sehr viel erlebt, vor mehr als 30 Jahren war ich ein Strichmännchen, so wenig bekamen wir damals zu essen. Gürtel enger schnallen ging nicht, wir durften kein weiteres Loch in den Gürtel machen, er war ja Heereseigentum, also habe ich die Gürtelenden einfach verknotet, damit ich die Hose nicht verliere. Am Papier waren wir alle wohlgenährt, Jahre später ist man dann draufgekommen, dass der Wirtschaftsunteroffizier mit Scheinrechnungen über Verpflegung viel Geld umgeleitet hatte, er bekam auch ein Gerichtsverfahren. Ich könnte ein Buch über meine Zeit beim Heer schreiben, aber ich denke, viele junge Burschen meiner Generation hatten ähnliche Erfahrungen. Je mehr die Führungskräfte einen beschimpften, desto weniger respektierte man sie, denn Menschen mit Niveau drücken sich nicht so aus. Das militärische Gerät konnte man damals auch vergessen, unser Heer konnte man zu dieser Zeit absolut nicht ernst nehmen. Aber das war vor mehr als 30 Jahren. Als besorgter Bürger habe ich Interesse an einer funktionierenden Landesverteidigung bis hin zum Kampf gegen Terrorismus, genauso wie ich Interesse an einem funktionierenden Feuerwehr- und Rettungswesen habe. Diese drei Organisationen Heer, Feuerwehr und Rettung nenne ich gerne in einem Atemzug. Wir brauchen sie.

    Wie ich bereits in anderen Artikeln erwähnt habe, waren viele Hersteller von Feuerlöschgerät und Feuerlöschfahrzeugen einmal Rüstungshersteller. Der Kampf gegen die Naturgewalten ist ja kein leichter, da braucht man Gerät, das militärischen Anforderungen stand hält. Ebenfalls erwähnt habe ich, dass vielerorts bei Feuerwehrausrüstung gespart wird oder werden muss, weil wenig Geld in den öffentlichen Kassen vorhanden ist und man die Feuerwehr eh hoffentlich nicht so bald braucht. Da setzt man Prioritäten, das neue Feuerwehrauto kann warten, wenn man für das gleiche Geld zwei schöne Kreisverkehre bekommt, an denen man sich täglich erfreuen kann, und nicht nur im Katastrophenfall. Beim Heer ist es ähnlich: Man braucht es nur im Katastrophenfall. Da zähle ich jetzt ausdrücklich Naturkatastrophen dazu, nicht nur Kriege, die uns hoffentlich wirklich erspart bleiben mögen, der Kampf gegen Naturkatastrophen ist ohnehin die beste Werbung fürs Heer, denn hier bekommt wohl jeder hautnah (oder zumindest über Fernsehbilder) mit, wie wichtig gute Ausrüstung ist.

    Und hier spannt sich der Bogen zur Versicherungswirtschaft: Wir dürfen uns nur sicher fühlen, wenn wir uns für alle Eventualitäten abgesichert haben. Wenn uns eine Versicherung, die auch das Schlimmste abdeckt, zu teuer ist, nehmen wir dann eine Versicherung, die manche Sachen ausschließt, aber billiger ist? Wir würden uns nicht wirklich sicher fühlen, wenn nur manches abgedeckt ist, denn das Unkalkulierbare für den Kunden ist ja, dass er nicht weiß, wann und in welcher Höhe und auf welche Weise es ihn trifft. Viele haben wohl schon die Erfahrung gemacht, dass gerade das Risiko, das schlagend geworden ist, nicht versichert war, so sind sie trotz (somit: nicht wirklich brauchbarer) Versicherung auf ihrem Schaden sitzen geblieben. Beim Heer, so konnte ich in einigen Gesprächen feststellen, ist es genauso, man nennt es "politische Entscheidung". Wenn man z.B. Abfangjäger etwas günstiger bekommt, dafür kann man z.B. in der Nacht nicht damit fliegen. Wenn der Feind dann vielleicht noch so unfair ist, gerade in der Nacht zu kommen, ist man nicht ausreichend gewappnet.

    Mission 1: Ich wollte erfahren, worin genau die Partnerschaft der Uniqa mit dem Heer besteht. Privatwirtschaft und Heer kooperieren, ohne dass es eine Lieferanten-Kunden-Beziehung ist? Die Antworten kann ich etwa so zusammenfassen: "Da fließt kein Geld. Das ist ein Netzwerk, wo man einander kennen lernt und gegenseitiges Verständnis entwickelt." Das ist also etwas Sinnvolles, dass Erwin Hameseder gleichzeitig Milizsprecher ist. Positiv wirkt die Partnerschaft, wenn mancher Heeresangehörige die Zusammenarbeit schätzt und sich auch privat bei diesem Unternehmen versichert. Ich kenne das noch von meiner Zeit beim Heer: Da gab es das Angebot einer Krankenhaustaggeldversicherung bei der "Bundesländer", die später in der Uniqa aufgegangen ist. Und nur dort. Andere Versicherungen warben in der Kaserne nicht, die Bundesländer hatte über die Ausbildner den Draht zum kleinen Soldaten. Offenbar gibt es diese Partnerschaften mit privaten Unternehmen gesondert mit den einzelnen Militärkommanden. Z.B. finde ich unter dem Link http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=9053 die Erklärung: "2010 gründete das Militärkommando Oberösterreich gemeinsam mit fünf Partnerunternehmen aus der oberösterreichischen Wirtschaft das Netzwerk für Katastrophenhilfe, das mittlerweile auf sieben Mitglieder angewachsen ist. Ziel der Partnerschaften ist eine enge Zusammenarbeit bei Katastrophen jeglicher Art, um schnelle und unbürokratische Hilfe zu gewährleisten. Gegenseitige Besuche, gemeinsame Veranstaltungen und Kooperationen sollen die Bindung zwischen Wirtschaft und dem Bundesheer darüber hinaus weiter fördern. Im Einsatzfall stellen die Netzwerkpartner unentgeltlich Geräte, Personal und Services zur Verfügung, und das Militärkommando Oberösterreich übernimmt die Koordinierung der Kräfte. Bisherige Partner sind die Baufirmen Strabag, Swietelsky und Habau sowie die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, die Versicherungsgesellschaft Uniqa, der Transport- und Hebespezialist Felbermayr sowie das Autohandelsunternehmen Pappas."

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    Der Star des Tages waren natürlich die Rottweilerwelpen, die wir streicheln durften, die kleine Emma mit der heißen Zunge hat jeden abgeschleckt, wirklich süß. Man beobachtet die Tiere regelmäßig, es kann sich im Lauf der Zeit herausstellen, dass ein Hund charakterlich nicht als Militärschutzhund geeignet ist. Da gibt es eine Warteliste von privaten Interessenten, denen die heranwachsenden Hunde dann anvertraut werden. Ich nehme an, dass man sehr genau darauf schaut, wer diese Hunde bekommt, denn nicht jeder ist geeignet, Rottweiler zu halten, immer wieder liest man von traurigen Vorfällen mit Rottweilern. Ich hatte den Eindruck, dass etwa die Hälfte der Hundeführer weiblich sind. Wer Hunde liebt und mit ihnen umgehen kann, der könnte hier möglicherweise seinen (ihren) Traumberuf finden. Ich denke, das könnte gerade eine Chance für Mädchen sein, die sonst eigentlich nicht viel mit dem Militär am Hut haben, Hundeführer ist ja doch nicht die Heereskarriere, an die man zuerst denkt.

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