03.06.2019, 4169 Zeichen
Porr-HV 29.5.19 (1) Präsentation. Kein Frühstück, aber Kaffee, Saft und Mineralwasser erwarteten die Aktionäre, die die Porr-HV für das Jahr 2018 am 29.5.19 im Kapsch-Gebäude Europlaza besuchten. Die HV dauerte mit etwa 3 Stunden für eine Porr-HV ungewöhnlich lange. Das war insoweit etwas bitter, als die Mittagspause dadurch für diejenigen zu kurz kam, die auch die darauffolgende UBM-HV besuchen wollten. Das Mittagessen war nämlich gut und ausreichend, jeder durfte sich selbst bedienen. Sehr angenehm, im Vergleich zu manch anderer HV der letzten Tage. Zur HV selbst: Sowohl auf der Porr-HV als auch auf der darauffolgenden UBM-HV wirkte Karl-Heinz Strauß etwas ... hmm ... aufbrausend. Offenbar waren ihm einige Aktionärsfragen zuwider. Einige. Nicht alle. Keine große Sache. Man kennt ihn halt ruhiger.
Größte anwesende Aktionärin war die IGO Construction GmbH, vertreten durch Klaus Ortner, mit 11,247.097 Aktien. Die SUP Beteiligungs GmbH, vertreten durch Carolin Strauß, war mit zumindest (ich habe die größten Positionen überflogen) 4,717.040 Aktien anwesend. Alle anderen anwesenden Aktionäre waren weitaus kleiner: Wiener Städtische Versicherung AG mit 567.758, Dorval Manageurs aus Paris mit 553.427, Wellington Funds und Wellington Trust mit gemeinsam 507.152, Blue Elephant Venture GmbH mit 348.557, Susanne Weiss mit 328.557, ERSTE Asset Management GmbH mit 284.155, Allianz Global mit 195.000, Sycomore Sicav mit 140.000, Mercer Qif aus Dublin mit 122.244 und Norges Bank mit nur 120.110 Aktien. Der Rest waren wir Kleinaktionäre mit jeweils weniger als 100.000 Aktien.
Strauß wies gleich zu Beginn der HV darauf hin, dass es sich um eine besondere HV handle: 150 Jahre Porr, seit 1869 sei Porr an der Wiener Börse, am 8.4.19 habe man dafür "eine kleine Zeremonie gemacht". Wir wollten nicht mit einem großen Fest feiern, sondern mit unseren Mitarbeitern und deren Familien, die Baustellen seien überall, man müsse dort viel Zeit verbringen. Anmerkung: Auch für uns Aktionäre gab es etwas, die Sonderdividende bestand aus einer Schokolademünze, die ich lieber gleich essen hätte sollen, zu Anlagezwecken eignete sie sich in meiner Hosentasche nicht.
2018 sei ein erfolgreiches Jahr mit herausforderndem Geschäft gewesen, mit "künstlicher und weniger künstlicher Verknappung im Rohstoffbereich", mit einem Mangel an Mitarbeitern. Es wurde über den Brenner-Basistunnel und die S 3 in Polen gesprochen. In Dubai baue man an einem Wassertunnel (https://porr-group.com/presse/presse-detail/news/porr-startet-mit-tunnelprojekt-in-dubai-durch/), der ein Spiegelbild des Projekts in Katar sei. In Deutschland baue man an einem Projekt für Teilchenbeschleunigung. Bauen sei notwendig, im Jahr 2050 werde es 10 Mrd. Menschen geben, von denen zwei Drittel in Städten wohnen würden. In Polen mangle es bereits an vielen Rohstoffen wie Splitt und Sand. Das werde "alles nach Norden geführt". Die Kunden würden mehr selber machen, es komme zu Einzelvergaben, obwohl es nicht schlecht für sie wäre, einen "kundigen Bauherrn bzw. Generalunternehmer" zu nehmen, mit so einem wäre das Krankenhaus Nord schon längst fertig.
Porr kalkuliere heute in Österreich alles digital. Dort (in der Verwaltung?) würden Leute weggehen, wir würden alle Mitarbeiter "für die neuen Jobs" brauchen. Porr sei eine Baufirma, Porr bleibe eine Baufirma, und wir würden möglichst viel selbst bauen, denn auch Subunternehmen hätten Probleme, Personal zu finden. Wir wollen "intelligent" wachsen, also nicht zu stark, Porr habe sich ausgedehnt, aber nicht überdehnt, 2019 sei das Jahr der Konsolidierung. Es wurde kurz über die Neuaufteilung der Business Units gesprochen. In Österreich sei man mit 40% absoluter Marktführer, denn die Strabag zähle die Immobiliensparte dazu. Wenn wir UBM dazu zählen würden, wären wir wieder größer. Im Baugeschäft seien wir die Nr. 1. Es wurde die Situation in der Schweiz, in Polen und in Deutschland erklärt. In Tschechien und der Slowakei profitiere man von der Übernahme der Alpine Tschechien. Präsentation wird fortgesetzt.
Porr ( Akt. Indikation: 20,71 /20,93, -0,86%)
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 03.06.)
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