23.05.2019, 4661 Zeichen
Immofinanz-HV GJ 2018 (1). Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die den Besuch von Hauptversammlungen nicht zu ihren liebsten Hobbies zählen. Nirgendwo sonst ist es spannender, nirgendwo sonst bekommt man bessere Einblicke, wie es hierzulande zugeht. Ibiza ist etwas für Anfänger. Die HV der Immofinanz am 22.5.19 dauerte dieses Mal lediglich 9 Stunden und 50 Minuten. Am Schluss waren vielleicht noch 20 Aktionäre im Saal, vielleicht 7 oder 8 von ihnen stärkten sich danach noch am Buffet, das bis nach Ende der HV geöffnet war. Die Übertragung des HV-Geschehens in den Speisesaal funktionierte in Bild und Wort tadellos, die anwesenden Leute vom Catering folgten gebannt dem Geschehen auf dem Bildschirm. Es war jedenfalls spannender als Dallas oder Dynasty, ich bin sicher, wir werden bald einige neue Aktionäre haben.
Dem Wunsch einiger Aktionäre, die nicht bis zum Schluss bleiben konnten, den ganzen HV-Bericht schon am nächsten Tag in voller Länge lesen zu können, kann ich leider nicht entsprechen. Ich bin auch nur ein Mensch, und ich muss zwischen den Hauptversammlungen auch etwas schlafen. Aber ich gebe mein bestes, und ich beginne am Anfang: Es waren zu Beginn der HV 713 Aktionäre mit 53,951.555 Aktien anwesend. Kernaktionärin unseres Unternehmens ist die CEE Immobilien GmbH (S-Immo-AG) mit 13,444.357 Stück. Zweitgrößte anwesende Aktionärin war die IFF Beteiligungs GmbH (Fries) aus Baden mit 6,097.680 Stück. Drittgrößte anwesende Aktionärin war die PHI Finanzbeteiligungs und Investment GmbH mit 4,800.710 Aktien. Die ERSTE Asset Management GmbH als viertgrößte Aktionärin kam auf ein Gewicht von 2,857.996 Aktien. Die Wittiko Invest GmbH aus Linz war mit 2,259.549 Stück die fünftgrößte Aktionärin. Die Norges Bank als sechstgrößte anwesende Aktionärin brachte es auf 1,927.804 Stück. Die HIF Beteiligungs GmbH aus Linz war mit 1,350.135 Stück die letzte Aktionärin mit einer siebenstelligen Stückzahl. Petrus Advisors mit verschiedenen Fonds waren insgesamt auch noch siebenstellig, wenn man alle zusammenrechnet.
Im Anbetracht von 38 A4-Seiten Mitschrift erspare ich uns die Präsentation, die ohne besondere Vorkommnisse vonstatten ging. Florian Beckermann als erster Redner erwähnte die "recht teure" S-Immo-Beteiligung und hatte einige Fragen zu Honoraren in diesem Zusammenhang. Er erinnerte daran, was Oliver Schumy geleistet habe, vom Buwog-Spin-Off über die Lösung der Aviso-Zeta-Probleme bis hin zur Lösung der Immoeast-Probleme. Das alles sei in Schumys Amtszeit gefallen. Er meinte: "Mit schwierigen Entscheidungen macht man sich nicht immer nur Freunde." Er fragte nach dem Entwicklungspotential der aktuellen Landbank, ob wir Negativzinsen zahlen, wie hoch die aktuellen Verlustvorträge seien. Weiters interessierte ihn, warum wir 2,6 Mio. Euro an Transaktionskosten beim Verkauf der CA-Immo-Beteiligung gehabt hätten, üblicherweise würde das der Käufer bezahlen. Er fragte, wer diese Transaktionskosten lukriert habe. Er wollte wissen, ob es aktuell signifikante Rechtsstreitigkeiten betreffend Immoeast gäbe. Er fragte, inwieweit Immofinanz im sogenannten Buwog-Prozess (Anmerkung: Die Privatisierung damals, wo die Immofinanz ganz knapp vor der CA-Immo gewonnen hatte) involviert sei und was die Kosten dafür seien.
Stefan Schönauer antwortete, man habe eine strategische Beteiligung an S-Immo erworben, da S-Immo ähnliche Geschäfte wie Immofinanz mache, man sähe Synergiepotential. Man sei selbstverständlich mit S-Immo im Gespräch (Anmerkung: Für die S-Immo war Andreas Feuerstein auf der HV der Immofinanz), es gäbe aber strenge Vorschriften (Anmerkung: Hineinregieren gibt es auch mit fast 30% nicht, bei S-Immo gibt es darüber hinaus die Stimmrechtsbeschränkung mit 15%). S-Immo stehe mit 391,902.000 Euro in den Büchern, das sei etwas über dem damaligen Anschaffungspreis von 20 Euro pro Aktie. Nach der Anschaffung hätten wir zuerst eine Wertminderung von 25,1 Mio. Euro gehabt, aber nun werde die Beteiligung at-equity konsolidiert, mit den anteiligen Ergebnissen. 391,9 Mio. Euro entsprächen bei 19,5 Mio. Aktien, die wir hätten, rund 20 Euro pro Aktie. Bei Erwerb der S-Immo-Aktien sei der NAV bei 17,60 Euro pro Aktie gelegen. Die Beantwortung der Fragen des Florian Beckermann wird fortgesetzt, es sind bei mir noch einmal 2 Seiten. Ich fand es jedenfalls sehr angenehm, dass Fragen (soweit möglich) umgehend beantwortet wurden, ein reiner Fragenblock über eine Stunde hätte zu Ermüdung des Publikums geführt, so aber war die HV fast lückenlos spannend.
Immofinanz ( Akt. Indikation: 22,84 /22,90, -0,48%)
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 23.05.)
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Aktien auf dem Radar:Rosenbauer, SBO, Polytec Group, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Strabag, Zumtobel, Porr, Bawag, Rosgix, Telekom Austria, AT&S, CA Immo, Erste Group, ams-Osram, BTV AG, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Immofinanz, Palfinger, Österreichische Post, RHI Magnesita, S Immo, Uniqa, VIG, Wienerberger.
Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG
Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist mit einem betreuten Vermögen von mehr als 22 Mrd. Euro und über 230 Mitarbeitenden (per 30.6.2019) Österreichs führende Vermögensverwaltungsbank. Die eigenständige österreichische Vollbank ist darüber hinaus auch in den Ländern Zentral- und Osteuropas, in Italien und Deutschland tätig. Als 100-prozentige Tochter der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB), Vaduz profitiert die LLB Österreich zusätzlich von der Stabilität und höchsten Bonität ihrer Eigentümerin.
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