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18.04.2019, 5998 Zeichen

Post-HV GJ 2018 (4). Um 12:05 Uhr trat Berthold Berger ans Mikrofon und erwähnte unter anderem, dass in Wien zwei arbeitslose IT-Vorstände von Raiffeisen und ERSTE-Bank "herumlaufen" würden, in Wien könne die Post daher aus dem Vollen schöpfen, wenn sie bankmäßig in Wien etwas entwickeln wolle. Er habe gelesen, dass es bei shoepping Softwareprobleme gegeben habe, und er fragte, ob die Post diese mittlerweile in den Griff bekommen hat. Die neuen Post-Uniformen seien von Marina Hörmanseder, das könne man ruhig erwähnen, sie sei allerdings bekannt dafür, dass sie gern mit Latex arbeite, und er fragte, ob die neue Bekleidung eh angenehm zu tragen ist. Ihn interessierte die Fluktuation in Stadt und Land, die Rayone würden immer größer, das gehe auf Kosten der Qualität. Dass der Briefträger jetzt 2-Kilo-Pakete bringe, das würden die Kunden wollen, er könne sich sogar vorstellen, dass der Briefträger 3-Kilo-Pakete bringt. Dass das Paketgeschäft zunimmt, gefalle ihm. Heinzel sei, nachdem seine Papierfabrik abgebrannt sei, so schlau gewesen, statt dessen eine Kartonfabrik hinzustellen, nun sei er Konkurrent für Mayr-Melnhof. Er fragte, wie viele Leute krankheitshalber in Pension gegangen sind, inklusive Nichtbeamte, und wie viele in sogenannten "Jobcenters" sind. Er wollte wissen, wie viele Nationalitäten in den Verteilzentren eingesetzt werden, und ob wir Pharmasachen jetzt ohne trans-o-flex zustellen, oder ob das eine Abspaltung von trans-o-flex ist, mit 124 Mio. Euro Umsatz sei die (neue) Firma beachtlich groß für ein Startup. Berger fragte, wie lange das Schiedsverfahren bezüglich ARAS dauern wird, wie viele Postpartner akquiiert wurden, und wie viele gewechselt haben. Es gäbe mehr Postpartner als Postfilialen. Was die Post-City-Entwicklung in Linz kosten wird, fragte er ebenfalls. Das war Berthold Berger, wie wir ihn kennen, mit kurzen (15 Minuten wie Rasinger), zielgerichteten Fragen. Edith Hlawati, AR-Vorsitzende, bedankte sich für die Ratschläge, man werde sie berücksichtigen.

Ein "langjähriger, zufriedener Aktionär" trat ans Mikrofon, der eine Anfrage wegen der Datenaffäre an die Post gestellt habe. Beim Durchlesen der Antwort sei er aus allen Wolken gefallen, er sei als ÖVP-Wähler, Genußmensch und sogar Hedonist eingeschätzt worden, das sei für ihn Kreditschädigung, er wisse ja nicht, welche Stellen diese Informationen bekommen haben, womöglich sogar Banken. Die Post weigere sich aber, die Empfänger der Daten zu nennen. Laut Zeitung laufe gegen die Post eine Klage. Sogar seine e-mail-Adresse habe die Post bei seinen Daten.

Ein Aktionär fragte nach den Gründen, dass nach 126 Jahren die Zusammenarbeit der Post mit der PSK beendet werde, und ob es Bemühungen von Seiten der Post gegeben hat, weiterhin Bankdienste für die PSK-Kunden zu gewährleisten. Die Post habe vor Jahren die Möglichkeit gehabt, 75% an der Bawag zu erwerben und habe sie nicht genutzt. Er fragte, ob die Post die weitere Betreuung der restlichen PSK-Kunden sicherstellen will.

Aktionär Dieter Petermichl lobte den Vorstand, aber auch seinen Zusteller, der "wirklich aus dem letzten Loch gepfiffen" (also sich überarbeitet) habe. Er fragte, wo man die 2-Cents-Zusatzmarken kaufen könne, warum ein Brief nur 30 mm dick sein dürfe, und warum man da nicht 50 mm machen kann. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass Pölzl länger bleiben wird.

Und schon sind wir bei den Antworten. Der Aufsichtsrat habe derzeit keine Aktien. Mit Daten mache man einiges an Umsatz. Der Direktverkauf bringe 6 Mio. Euro, aber auch die Umsätze im Werbepostgeschäft in der Größenordnung von 340 - 350 Mio. Euro hingen davon ab. Die Betriebsprüfung habe sich auf vier Jahre bezogen, pro Jahr sei eine gute Mio. nachzuzahlen, das müsse man in Relation zu den 50 Mio. Euro KöSt sehen. Hauptdifferenz sei die Einschätzung zu Beteiligungsbewertungen, zu Periodenverteilungen, welche KöSt wann dafür anfällt bzw. reduziert wird. Anmerkung: Das ist üblich, und das ist ein netter Zug von den Finanzämtern bei Betriebsprüfungen: Dem geprüften Steuerzahler tut es nicht wirklich weh, weil sich die Steuerbelastung nur von einem Kalenderjahr ins andere verschiebt, und der Prüfer kann ein saftiges "Mehrergebnis" vorweisen und so seine Existenz rechtfertigen, weil in der Öffentlichkeit schaut das natürlich gut aus, wenn bei Steuerprüfungen Millionen an Nachzahlungen herauskommen.

In Deutschland habe man sich aus dem Paketgeschäft zurückgezogen, ein Teil der Auslandsbeteiligungen sei vollkonsolidiert, in Summe habe man 161,4 Mio. konsolidierten Auslandsumsatz erzielt. Am Rochusmarkt habe man mit 5.300 m2 Geschäftsfläche ein relativ kleines EKZ, Ankermieter im 1.UG sei der Merkur, das 2.UG diene als Parkgarage. Ein großer Teil werde eigengenutzt, aber insbesondere im Obergeschoss würden wir uns bemühen, das voll zu vermieten. Anmerkung: Letztens war ich dort, da ist ein ganz netter Pop-Up-Store im OG, mit sehr witzigen Wien-T-Shirts und Wien-Magneten zu akzeptablen Preisen, den kann man sich schon anschauen, solange er noch da ist, denn wenn ein echter Mieter gefunden wird, muss dieser Store raus. Der eine oder andere Mieter habe in den letzten Monaten unterschrieben, aktuell betrage der Leerstand 4%. Anmerkung: Ich denke, da sind die eigengenutzten Flächen mit eingerechnet, denn das Obergeschoss sieht wirklich sehr leer aus, es wird wohl nicht "4% der vermietbaren Fläche" sein, sondern der Gesamtfläche. Mit 7 Mio. Gewinn aus der Neutorgasse liege der Fragesteller größenordnungsmäßig richtig, aber es sei nicht alles im Ergebnis, da die Gewinne mit Baufortschritt realisiert würden, auch im laufenden Jahr könne noch etwas zu realisieren sein. Seit mehreren Jahren reiche man um die Forschungsprämie ein und habe bisher 1,2 Mio. Euro an Prämie erhalten. Entwarnung: Mit Teil 5 sollte die Post-HV-Story abgeschlossen sein, ich werde den Rest komprimieren.
Österreichische Post ( Akt. Indikation:  38,19 /38,29, 0,63%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 18.04.)



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    Post-HV: Die Latex-Frage, die Fluktuation und die Daten (Günter Luntsch)


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    Post-HV GJ 2018 (4). Um 12:05 Uhr trat Berthold Berger ans Mikrofon und erwähnte unter anderem, dass in Wien zwei arbeitslose IT-Vorstände von Raiffeisen und ERSTE-Bank "herumlaufen" würden, in Wien könne die Post daher aus dem Vollen schöpfen, wenn sie bankmäßig in Wien etwas entwickeln wolle. Er habe gelesen, dass es bei shoepping Softwareprobleme gegeben habe, und er fragte, ob die Post diese mittlerweile in den Griff bekommen hat. Die neuen Post-Uniformen seien von Marina Hörmanseder, das könne man ruhig erwähnen, sie sei allerdings bekannt dafür, dass sie gern mit Latex arbeite, und er fragte, ob die neue Bekleidung eh angenehm zu tragen ist. Ihn interessierte die Fluktuation in Stadt und Land, die Rayone würden immer größer, das gehe auf Kosten der Qualität. Dass der Briefträger jetzt 2-Kilo-Pakete bringe, das würden die Kunden wollen, er könne sich sogar vorstellen, dass der Briefträger 3-Kilo-Pakete bringt. Dass das Paketgeschäft zunimmt, gefalle ihm. Heinzel sei, nachdem seine Papierfabrik abgebrannt sei, so schlau gewesen, statt dessen eine Kartonfabrik hinzustellen, nun sei er Konkurrent für Mayr-Melnhof. Er fragte, wie viele Leute krankheitshalber in Pension gegangen sind, inklusive Nichtbeamte, und wie viele in sogenannten "Jobcenters" sind. Er wollte wissen, wie viele Nationalitäten in den Verteilzentren eingesetzt werden, und ob wir Pharmasachen jetzt ohne trans-o-flex zustellen, oder ob das eine Abspaltung von trans-o-flex ist, mit 124 Mio. Euro Umsatz sei die (neue) Firma beachtlich groß für ein Startup. Berger fragte, wie lange das Schiedsverfahren bezüglich ARAS dauern wird, wie viele Postpartner akquiiert wurden, und wie viele gewechselt haben. Es gäbe mehr Postpartner als Postfilialen. Was die Post-City-Entwicklung in Linz kosten wird, fragte er ebenfalls. Das war Berthold Berger, wie wir ihn kennen, mit kurzen (15 Minuten wie Rasinger), zielgerichteten Fragen. Edith Hlawati, AR-Vorsitzende, bedankte sich für die Ratschläge, man werde sie berücksichtigen.

    Ein "langjähriger, zufriedener Aktionär" trat ans Mikrofon, der eine Anfrage wegen der Datenaffäre an die Post gestellt habe. Beim Durchlesen der Antwort sei er aus allen Wolken gefallen, er sei als ÖVP-Wähler, Genußmensch und sogar Hedonist eingeschätzt worden, das sei für ihn Kreditschädigung, er wisse ja nicht, welche Stellen diese Informationen bekommen haben, womöglich sogar Banken. Die Post weigere sich aber, die Empfänger der Daten zu nennen. Laut Zeitung laufe gegen die Post eine Klage. Sogar seine e-mail-Adresse habe die Post bei seinen Daten.

    Ein Aktionär fragte nach den Gründen, dass nach 126 Jahren die Zusammenarbeit der Post mit der PSK beendet werde, und ob es Bemühungen von Seiten der Post gegeben hat, weiterhin Bankdienste für die PSK-Kunden zu gewährleisten. Die Post habe vor Jahren die Möglichkeit gehabt, 75% an der Bawag zu erwerben und habe sie nicht genutzt. Er fragte, ob die Post die weitere Betreuung der restlichen PSK-Kunden sicherstellen will.

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    Und schon sind wir bei den Antworten. Der Aufsichtsrat habe derzeit keine Aktien. Mit Daten mache man einiges an Umsatz. Der Direktverkauf bringe 6 Mio. Euro, aber auch die Umsätze im Werbepostgeschäft in der Größenordnung von 340 - 350 Mio. Euro hingen davon ab. Die Betriebsprüfung habe sich auf vier Jahre bezogen, pro Jahr sei eine gute Mio. nachzuzahlen, das müsse man in Relation zu den 50 Mio. Euro KöSt sehen. Hauptdifferenz sei die Einschätzung zu Beteiligungsbewertungen, zu Periodenverteilungen, welche KöSt wann dafür anfällt bzw. reduziert wird. Anmerkung: Das ist üblich, und das ist ein netter Zug von den Finanzämtern bei Betriebsprüfungen: Dem geprüften Steuerzahler tut es nicht wirklich weh, weil sich die Steuerbelastung nur von einem Kalenderjahr ins andere verschiebt, und der Prüfer kann ein saftiges "Mehrergebnis" vorweisen und so seine Existenz rechtfertigen, weil in der Öffentlichkeit schaut das natürlich gut aus, wenn bei Steuerprüfungen Millionen an Nachzahlungen herauskommen.

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