18.03.2019, 1973 Zeichen
Fasern aus Holz - im http://www.boersenradio.at-Interview: Stefan Doboczky, CEO Lenzing AG. Lenzing hatte 2018 vor allem mit niedrigen Verkaufspreisen bei der Standard-Viskose zu kämpfen, die Mehrkapazitäten aus China und Indonesien drückten auf den Preis; eine Entwicklung, die sich, so der CEO im Interview, fortsetzen wird. Darüber hinaus haben höhere Kosten bei den klassischen Rohstoffen der Lenzing (Zellstoffe, Natronlauge), aber auch auf der Energieseite, hier der Zukauf von Elektrizität, für Gegenwind gesorgt. Und auch negative Wechselkurseffekte (USD, RMB) waren letztlich mitverantwortlich für das 4-prozentige Umsatz-Minus 2018 (knapp 2,2 Mrd. Euro). Noch deutlicher ist der Rückgang beim Jahresüberschuss (minus 47%, oder 148 Mio. Euro). CEO Stefan Doboczky spricht dennoch von einer soliden Bilanz. Lenzing wird wieder eine Sonderdividende ausschütten, also 3 plus 2 Euro.
Ziele und Outlook im Telegrammstil: Kundennähe in den Regionen verbessern, Eigenverkauf statt Distribution, Innovationszentren in Hong Kong („Kundenkontakt“) und Indonesien („technologische Weiterentwicklung“); dazu wird mehr auf Spezialfasern gesetzt, nachdem der Viskosepreis um 15 Prozent gefallen ist. 45 Prozent des Umsatzes macht Lenzing bereits jetzt mit Spezialfasern. Weitere Pläne: Joint Venture mit Duratex, in Brasilien soll eine 450.000-Tonnen-Faserzellstoff-Anlage gebaut werden (Entscheidung Ende 2019).
Wichtig ist dem Lenzing-CEO die Nachhaltigkeit. Dies ist, so Stefan Doboczky, der „zentrale Wachstums- und Innovationstreiber“. Lenzing stehe für ein 100-prozentiges Modell der Kreislaufwirtschaft. Am Ende des Lebenszyklus sollen die Produkte biologisch abbaubar entsorgt werden. Entscheidend sei der positive Beitrag für die Gesellschaft und die Aktionäre. Das Ergebnis 2019 erwartet man bei Lenzing „vergleichbar mit 2018“.
Lenzing ( Akt. Indikation: 86,00 /86,22, -2,04%)
(Der Input von Gerald Dürrschmid für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 18.03.)
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