Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.







Magazine aktuell


#gabb aktuell



14.02.2019, 4408 Zeichen

Weil so oder so aber so nicht. Wir wollen keinen No-Deal, deswegen brauchen wir einen Deal, aber nicht so einen Deal wie wir ihn jetzt vorgeschlagen bekommen haben, weil Deal ist Deal aber No Deal nicht.

Wer jetzt an drei-jährige Kinder beim Spinat-Essen oder vielleicht auch spät pubertierende Jugendliche beim Zur-Schule-gehen-argumentieren denkt liegt … falsch. Es handelt sich um durchaus ernst genommen wollende Erwachsene. Genauer gesagt, um britische Politiker. Es geht, natürlich, zum x-ten Mal um den Brexit.

Nach mittlerweile mehr als zwei Jahren ist das britische Parlament einen großen Schritt weiter gekommen. Man weiß jetzt, dass man keinen „harten Brexit“ will. Das unkontrollierte Austreten aus der EU will man nicht. Eine unfassbare Demokratieleistung fürwahr. Soll Einer noch behaupten in UK gibt es keinen Meinungsbildungsprozess. Nun, nachdem die Hauptarbeit geschafft ist, geht es nur mehr darum diesen Hard-Brexit zu vermeiden. Das geht auf zwei gar nicht so schwierige Art und Weisen: entweder man sagt die ganze Chose ab, stellt fest „es war alles nicht so gemeint“ und bleibt brav mit all seinen bevorzugten Rechten in der EU, oder man erreicht einen neuen Austritts-Vertrag. Nachdem der „Deal“ von Theresa May nicht die Zustimmung im Parlament erhielt gilt es nun einen anderen „Deal“ zu finden. Und da ist nun die schlagkräftigste Einsatztruppe gefunden worden: die AAWG (Alternative Arrangements Working Group). Gebildet aus den kontroversiellsten Köpfen im Parlament ist sie die vorgeschobene Streittruppe die sich einmal intern zerfleischen soll um danach zu erkennen was dabei herauskommt. Wer hätte jemals gedacht, dass es „Big Brother“ ins britische Parlament schafft.

Doch all das kostet Zeit und das so genannte „human capital“, sofern auch der eine oder andere Parlamentarier dabei entnervt auf der Strecke bleibt. Daher ist die Deadline, der 29.März 2019, der immer wahrscheinlicher werdende Tag an dem sich alles entscheidet. Ob Taktik und Kalkül oder einfach nur Schlamperei oder Verantwortungslosigkeit ist hier egal. Es wird emotional werden. Die Kapitalmärkte bereiten sich bereits still darauf vor.

Eine vordergründige Sorglosigkeit gegenüber den laufenden Prozessen ist der erste Eindruck. Man konzentriert sich mehr auf das Heben der Bewertungs-Schätze an Europas Börsen nach dem Sell-Off des letzten Jahres und belässt UK den Pfund-Schwankungen. Danach werden die Brexit-Pro und Contra Listen wieder ausgepackt um sich zum gefühlt x-ten Mal auf die Entscheidung vorzubereiten. Diese Allokations-Inflation ist aber bereits spürbar. Nahezu alle Marktteilnehmer haben diese Übung bereits hinter sich. Der Effekt: man kümmert sich nicht mehr darum weil es ohnehin im Vorfeld arbitriert erscheint. Die Konzentration ist daher einzig auf das Timing gelegt. Dann wenn es klar wird werden Alle gleichzeitig agieren wollen. Ein Fest für die Kurzfrist-Volatilität.

Dagegen beginnen die Unternehmen sichtbarer zu reagieren. Große, global agierende Unternehmen haben alles bereits einer Erhöhung der inneren Flexibilität untergeordnet. Kleinere fokussieren sich mehr auf ihr lokales Umfeld. Beide Aktiensegmente entwickeln sich daher vordergründig gut. Dahinter brodelt es aber. Denn einige Firmen haben bereits die Reißleine gezogen. Nissan beispielsweise verschiebt seine Produktionspläne in UK und produziert lieber etwas mehr daheim. Andere werden folgen. Holland akklamiert beispielsweise bereits 42 Neuansiedlungen von Unternehmen aus UK. Im Gegenzug zur Politik sind Unternehmen und auch deren Investoren nicht an digitalen Wetten interessiert sondern an faktenbasierten wirtschaftlichen Entscheidungen. Ein offensichtlicher Clash zur Politik. Dem Nissan Kurs hat es sogar gut getan. Die Aktionäre haben an der Börse ge-votet.

Wir werden uns daher auf dieses digital beladene Datum 29.3.19 (drei Primzahlen … böses Omen ;-)) einzustellen haben. Klar, dass darüber der Wunsch, den „No-Deal“ zu vermeiden schweben bleibt, aber wer weiß wie weit die Demokratie wirklich bereit ist zu gehen. In jedem Fall müsste die EU gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen. Einerseits weil die Raunzer sehen wie es Abtrünnigen geht, andererseits wird man sich in solchen Phasen gerne auch der gemeinsamen Stärken bewusst. Im Folgeschluss sollte dies dann auch für die Börsen innerhalb der EU gelten.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 14.02.)



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #805: Einladung zur Silvesterparty, heute ein wilder Mix aus AT&S, Kontron und Pierer Mobility




 

Bildnachweis

1. #gabb goboersewien

Aktien auf dem Radar:UBM, Warimpex, Porr, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Uniqa, DO&CO, Verbund, Lenzing, SBO, AT&S, EVN, Gurktaler AG VZ, Hutter & Schrantz, Polytec Group, Agrana, Amag, Flughafen Wien, OMV, Palfinger, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG, Dow Jones.


Random Partner

VAS AG
Die VAS AG ist ein Komplettanbieter für feststoffbefeuerte Anlagen zur Erzeugung von Wärme und Strom mit über 30-jähriger Erfahrung. Wir planen, bauen und warten Anlagen im Bereich von 2 bis 30 MW für private, industrielle und öffentliche Kunden in ganz Europa. Wir entwickeln maßgefertigte Projekte ganz nach den Bedürfnissen unserer Kunden durch innovative Lösungen.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2TTP4
AT0000A3C5R2
AT0000A3DYG5
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    #gabb #1753

    Featured Partner Video

    Wiener Börse Party #803: ATX schwächer, Börsegeschichte bei Erste Group und wer aus meiner London-Bubble mag zu Paul McCartney?

    Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm..Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inha...

    Books josefchladek.com

    Adolf Čejchan
    Ústí nad Labem
    1965
    Severočeské krajské nakladatelství

    Mikael Siirilä
    Here, In Absence
    2024
    IIKKI

    Meinrad Schade
    War Without War
    2015
    Scheidegger & Spiess

    Max Zerrahn
    Musical Chairs
    2024
    White Belt Publishing

    Shinkichi Tajiri
    De Muur
    2002
    Fotokabinetten Gemeentemuseum Den Haag

    Brexit: Drei Primzahlen sind ein böses Omen (Wolfgang Matejka)


    14.02.2019, 4408 Zeichen

    Weil so oder so aber so nicht. Wir wollen keinen No-Deal, deswegen brauchen wir einen Deal, aber nicht so einen Deal wie wir ihn jetzt vorgeschlagen bekommen haben, weil Deal ist Deal aber No Deal nicht.

    Wer jetzt an drei-jährige Kinder beim Spinat-Essen oder vielleicht auch spät pubertierende Jugendliche beim Zur-Schule-gehen-argumentieren denkt liegt … falsch. Es handelt sich um durchaus ernst genommen wollende Erwachsene. Genauer gesagt, um britische Politiker. Es geht, natürlich, zum x-ten Mal um den Brexit.

    Nach mittlerweile mehr als zwei Jahren ist das britische Parlament einen großen Schritt weiter gekommen. Man weiß jetzt, dass man keinen „harten Brexit“ will. Das unkontrollierte Austreten aus der EU will man nicht. Eine unfassbare Demokratieleistung fürwahr. Soll Einer noch behaupten in UK gibt es keinen Meinungsbildungsprozess. Nun, nachdem die Hauptarbeit geschafft ist, geht es nur mehr darum diesen Hard-Brexit zu vermeiden. Das geht auf zwei gar nicht so schwierige Art und Weisen: entweder man sagt die ganze Chose ab, stellt fest „es war alles nicht so gemeint“ und bleibt brav mit all seinen bevorzugten Rechten in der EU, oder man erreicht einen neuen Austritts-Vertrag. Nachdem der „Deal“ von Theresa May nicht die Zustimmung im Parlament erhielt gilt es nun einen anderen „Deal“ zu finden. Und da ist nun die schlagkräftigste Einsatztruppe gefunden worden: die AAWG (Alternative Arrangements Working Group). Gebildet aus den kontroversiellsten Köpfen im Parlament ist sie die vorgeschobene Streittruppe die sich einmal intern zerfleischen soll um danach zu erkennen was dabei herauskommt. Wer hätte jemals gedacht, dass es „Big Brother“ ins britische Parlament schafft.

    Doch all das kostet Zeit und das so genannte „human capital“, sofern auch der eine oder andere Parlamentarier dabei entnervt auf der Strecke bleibt. Daher ist die Deadline, der 29.März 2019, der immer wahrscheinlicher werdende Tag an dem sich alles entscheidet. Ob Taktik und Kalkül oder einfach nur Schlamperei oder Verantwortungslosigkeit ist hier egal. Es wird emotional werden. Die Kapitalmärkte bereiten sich bereits still darauf vor.

    Eine vordergründige Sorglosigkeit gegenüber den laufenden Prozessen ist der erste Eindruck. Man konzentriert sich mehr auf das Heben der Bewertungs-Schätze an Europas Börsen nach dem Sell-Off des letzten Jahres und belässt UK den Pfund-Schwankungen. Danach werden die Brexit-Pro und Contra Listen wieder ausgepackt um sich zum gefühlt x-ten Mal auf die Entscheidung vorzubereiten. Diese Allokations-Inflation ist aber bereits spürbar. Nahezu alle Marktteilnehmer haben diese Übung bereits hinter sich. Der Effekt: man kümmert sich nicht mehr darum weil es ohnehin im Vorfeld arbitriert erscheint. Die Konzentration ist daher einzig auf das Timing gelegt. Dann wenn es klar wird werden Alle gleichzeitig agieren wollen. Ein Fest für die Kurzfrist-Volatilität.

    Dagegen beginnen die Unternehmen sichtbarer zu reagieren. Große, global agierende Unternehmen haben alles bereits einer Erhöhung der inneren Flexibilität untergeordnet. Kleinere fokussieren sich mehr auf ihr lokales Umfeld. Beide Aktiensegmente entwickeln sich daher vordergründig gut. Dahinter brodelt es aber. Denn einige Firmen haben bereits die Reißleine gezogen. Nissan beispielsweise verschiebt seine Produktionspläne in UK und produziert lieber etwas mehr daheim. Andere werden folgen. Holland akklamiert beispielsweise bereits 42 Neuansiedlungen von Unternehmen aus UK. Im Gegenzug zur Politik sind Unternehmen und auch deren Investoren nicht an digitalen Wetten interessiert sondern an faktenbasierten wirtschaftlichen Entscheidungen. Ein offensichtlicher Clash zur Politik. Dem Nissan Kurs hat es sogar gut getan. Die Aktionäre haben an der Börse ge-votet.

    Wir werden uns daher auf dieses digital beladene Datum 29.3.19 (drei Primzahlen … böses Omen ;-)) einzustellen haben. Klar, dass darüber der Wunsch, den „No-Deal“ zu vermeiden schweben bleibt, aber wer weiß wie weit die Demokratie wirklich bereit ist zu gehen. In jedem Fall müsste die EU gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen. Einerseits weil die Raunzer sehen wie es Abtrünnigen geht, andererseits wird man sich in solchen Phasen gerne auch der gemeinsamen Stärken bewusst. Im Folgeschluss sollte dies dann auch für die Börsen innerhalb der EU gelten.

    (Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 14.02.)



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #805: Einladung zur Silvesterparty, heute ein wilder Mix aus AT&S, Kontron und Pierer Mobility




     

    Bildnachweis

    1. #gabb goboersewien

    Aktien auf dem Radar:UBM, Warimpex, Porr, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Uniqa, DO&CO, Verbund, Lenzing, SBO, AT&S, EVN, Gurktaler AG VZ, Hutter & Schrantz, Polytec Group, Agrana, Amag, Flughafen Wien, OMV, Palfinger, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG, Dow Jones.


    Random Partner

    VAS AG
    Die VAS AG ist ein Komplettanbieter für feststoffbefeuerte Anlagen zur Erzeugung von Wärme und Strom mit über 30-jähriger Erfahrung. Wir planen, bauen und warten Anlagen im Bereich von 2 bis 30 MW für private, industrielle und öffentliche Kunden in ganz Europa. Wir entwickeln maßgefertigte Projekte ganz nach den Bedürfnissen unserer Kunden durch innovative Lösungen.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2TTP4
    AT0000A3C5R2
    AT0000A3DYG5
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      #gabb #1753

      Featured Partner Video

      Wiener Börse Party #803: ATX schwächer, Börsegeschichte bei Erste Group und wer aus meiner London-Bubble mag zu Paul McCartney?

      Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm..Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inha...

      Books josefchladek.com

      Charlie Simokaitis
      The Crisis Tapes
      2024
      TIS Books

      Gabriele Basilico
      Ambiente urbano 1970-1980
      2024
      Electa

      Mikael Siirilä
      Here, In Absence
      2024
      IIKKI

      Nikita Teryoshin
      Nothing Personal
      2024
      GOST

      Berenice Abbott
      Changing New York
      1939
      E.P. Dutton & Co