16.01.2019, 3525 Zeichen
Es kann vorkommen, dass gut laufenden Aktien nach der Aufnahme in einen höheren Index die Luft ausgeht. Im Fall der Evotec-Aktie war dies jedoch anders. Der Biotechnologiewert konnte nach seiner MDAX-Aufnahme im September 2018 trotz der zwischenzeitlichen Börsenturbulenzen auch in der zweiten deutschen Börsenliga überzeugen. Dank der guten Aussichten für die Gesundheits- und Biotechnologiebranche könnte sich dieser Trend fortsetzen.
Zum Ende des Jahres 2018 sorgte das turbulente Börsenumfeld dafür, dass die Evotec-Aktie ihre starke Kursentwicklung unterbrechen musste. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass sich Anleger in schwierigen Börsenphasen verstärkt von den als relativ riskant angesehenen Nebenwerten trennen. Auf diese Weise sollen die Risiken im Depot reduziert werden. Trotzdem konnte sich die Performance der im MDAX und TecDAX gelisteten Evotec-Aktie mit einem Kursplus von knapp 30 Prozent im Gesamtjahr 2018 mehr als nur sehen lassen. Die jüngste Marktstabilisierung sorgte zudem dafür, dass das Papier zu Beginn des Börsenjahres 2019 deutliche Kurszuwächse verbuchen konnte.
Neben der Markterholung trug Evotec selbst zu der positiven Kursentwicklung bei. Dabei wurde die Serie positiver Meldungen in Bezug auf Forschungserfolge und Kooperationen fortgesetzt. Am 8. Januar hieß es, dass das Unternehmen in seiner strategischen Allianz mit dem US-Pharmaunternehmen Celgene einen weiteren wichtigen wissenschaftlichen Fortschritt erreicht hat, in dessen Folge Celgene ein Programm bestimmt und eine Zahlung in Höhe von 14 Mio. US-Dollar an Evotec ausgelöst hat. Die Zahlung erfolgte noch zum Jahresende 2018.
Zudem beschäftigt sich Evotec verstärkt mit dem Thema künstliche Intelligenz, was zu weiteren Anlegerfantasien geführt haben dürfte. Schließlich werden dem Bereich künstliche Intelligenz Möglichkeiten nachgesagt, viele Industrien enorm nach vorne zu bringen. Auch die Biotechnologiebranche sollte profitieren. Umso wichtiger dürfte der Umstand sein, dass sich Evotec an Exscientias aktueller Finanzierungsrunde (Series B) mit einer Investition von etwa 6 Mio. US-Dollar beteiligt hat. Exscientia, ein weltweit führendes Wirkstoffforschungsunternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence, „AI“), hat in seiner B-Finanzierungsrunde insgesamt 26 Mio. US-Dollar eingesammelt. Auch Celgene war mit von der Partie.
Trotz der jüngsten Erfolge dürfte der Kurs der Evotec-Aktie ähnlich wie in den vergangenen Jahren auch in Zukunft starken Kursschwankungen unterworfen sein. In der Biotech-Industrie stehen den hohen Chancen, mit einem Blockbuster-Mittel für eine Revolution im Pharmabereich zu sorgen, weiterhin auch die Risiken eines Scheiterns in der teuren Forschung gegenüber. Außerdem bleibt das Börsenumfeld insgesamt unruhig. Das Brexit-Chaos geht weiter, während der Handelsstreit zwischen China und den USA längst nicht am Ende ist, was dazu führen könnte, dass Anleger weiter versuchen, die Risiken in ihren Depots zu verkleinern. Irgendwann könnte es dann auch die Evotec-Aktie treffen.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Evotec-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DC0WAD) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,15, die Barriere bei 16,50 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DS7EQN, aktueller Hebel 3,81, Barriere bei 22,25 Euro) auf fallende Kurse der Evotec-Aktie setzen.
Stand: 15.01.2019
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