08.01.2019, 12367 Zeichen
Trend 1: Die US-Wirtschaft wächst 2019 robust mit 2,5 Prozent
Sorgen vor einer starken Wachstumsabschwächung oder sogar einer Rezession der US-Konjunktur im Jahr 2019 kommen zu früh. Vor dem Hintergrund robuster Konsumausgaben, gestützt durch einen weiterhin lebhaften Arbeitsmarkt, wird die US-Wirtschaft 2019 mit 2,5 Prozent wachsen. Nominal beträgt das Wachstum 4,8 Prozent. Die USA werden daher für einen Großteil der DAX -Unternehmen auch 2019 ein wachsender Markt bleiben.
Trend 2: Wirtschaftswachstum im Euroraum sinkt 2019 auf 1,4 Prozent, belastet vom Sorgenkind Italien
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum wird sich 2019 von 1,9 Prozent auf 1,4 Prozent abschwächen. Insbesondere in Italien trübt sich der Wirtschaftsausblick durch die anhaltende politische Unsicherheit stetig ein. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB greift jedoch den Konsumenten im Euroraum weiter unter die Arme, sodass die Wirtschaft 2019 um nominal 3,1 Prozent wachsen sollte – ein wertvoller Rückenwind für die DAX-Unternehmen in ihrem Heimatmarkt.
Trend 3: Die deutsche Wirtschaft wächst 2019 mit 1,2 Prozent
Eine zuletzt schwächere Nachfrage aus China und die Belastungen im Autosektor aufgrund der Umstellung auf den WLTP-Emissionstest haben die deutsche Wirtschaft 2018 belastet. Das Wirtschaftswachstum lag daher mit 1,5 Prozent fast einen Prozentpunkt unter unseren Erwartungen. Für 2019 halten wir jedoch eine weitere Abschwächung in Richtung eines Rezessionsszenarios für unwahrscheinlich. Denn die deutschen Unternehmen und die deutschen Konsumenten profitieren weiterhin vom Niedrigzinsumfeld der europäischen Notenbank.
Trend 4: Chinas Wachstum wird sich 2019 auf 6,3 Prozent abschwächen
Düstere Prognosen eines bevorstehenden Absturzes der chinesischen Konjunktur haben sich auch 2018 nicht bewahrheitet. Wir erwarten für 2019 ein ähnliches Bild: Chinas Wirtschaftswachstum wird sich zwar weiter von 6,6 auf 6,3 Prozent abschwächen, doch ein Einbruch ist wegen der anhaltend expansiven Geldpolitik unwahrscheinlich. Zudem senkt China 2019 die Einkommenssteuersätze deutlich. Wir prognostizieren ein nominales Wirtschaftswachstum von 8,8 Prozent für China für 2019, sodass ein Großteil der deutschen Unternehmen auch 2019 steigende Umsätze in ihrem China-Geschäft berichten werden.
Trend 5: Es kommt auch 2019 nicht zu einem deutlichen Anstieg der Inflation
Die sehr moderate Entwicklung der Inflation bleibt eine der großen Überraschungen in diesem Konjunkturzyklus. Trotz leer gefegter Arbeitsmärkte mit steigenden Löhnen erwarten wir für Deutschland 2019 eine Inflation von 2,1 Prozent, während diese für die USA bei 2,3 Prozent verharren sollte. Diese moderate Inflationsentwicklung bietet den Notenbanken im Euroraum und den USA, aber auch in China, Spielraum, um eventuell wieder mit expansiveren Schritten der globalen Konjunktur stärker unter die Arme zu greifen.
Trend 6: Es kommt auch 2019 nicht zu einer großen Trendwende bei deutschen Bundesanleihen – die Rendite für zehnjährige Anleihen bleibt niedrig mit 0,5 Prozent
Auch im Jahr 2019 wird die Inflation im Euroraum mit 1,7 Prozent unter dem 2-Prozent-Inflationsziel der EZB liegen. Die EZB wird zwar 2019 keine Anleihen mehr kaufen. Jedoch wird die Notenbank vor dem Hintergrund der gemäßigten Inflation ihren Leitzins unverändert bei –0,4 Prozent belassen. Daher wird die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe Ende 2019 mit 0,5 Prozent auch im nächsten Jahr nicht viel höher stehen als heute.
Trend 7: Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen verharrt 2019 im Bereich von 3 Prozent
Das Wachstum der US-Wirtschaft wird 2019 an Fahrt leicht verlieren, sodass auch die US-Notenbank ihren Leitzinserhöhungszyklus abbremsen wird. Wir erwarten für 2019 noch zwei Leitzinserhöhungen von zurzeit 2,5 auf 3,0 Prozent. Die weniger aggressive Fed-Politik und die mit 2,3 Prozent weiter gemäßigte US-Inflation sind wichtige Gründe, warum die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen 2019 nur leicht auf 3,2 Prozent steigen wird.
Trend 8: Der Euro steigt auf 1,22 US-Dollar, da die US-Notenbank vorsichtiger wird
Die vier Leitzinserhöhungen der US-Notenbank im Jahr 2018 haben eine deutlichen Euro-Abwertung Richtung 1,14 US-Dollar ausgelöst. 2019 wird die US-Notenbank jedoch deutlich vorsichtiger agieren vor dem Hintergrund der sich abschwächenden US-Wirtschaft, sodass sie nur noch zwei Zinsschritte vornehmen wird. Der Euro profitiert von dem nahenden Ende des Leitzinserhöhungszyklus in den USA und wertet 2019 auf 1,22 US-Dollar auf.
Trend 9: Der DAX erholt sich unter großen Schwankungen auf 12.500 Punkte
Der DAX wird sich 2019 unter sehr großen Schwankungen in einer breiten Range zwischen 10.000 und 13.000 Punkten seitwärtsbewegen. Belastet durch den von US-Präsident Trump angezettelten Handelskrieg, der Wirtschaftsabschwächung in China und Gewinnwarnungen einzelner DAX-Unternehmen geht der deutsche Markt schwer angeschlagen in das Jahr 2019. Doch wir erwarten eine Beruhigung im Handelskrieg, und Chinas Notenbank und Regierung sollte es ähnlich wie 2016 gelingen, die Wirtschaft in China zu stabilisieren. Daher erwarten wir im Verlauf des Jahres 2019 wieder ein besseres Umfeld für den DAX.
Trend 10: In nervösen Marktphasen mit einem VDAX über 25 Aktienpositionen aufstocken
Aufgrund des anhaltenden Handelskriegs zwischen den USA und China, der Wachstumsabkühlung der chinesischen Wirtschaft und der politischen Risiken in Großbritannien und Italien drohen dem DAX auch 2019 regelmäßig Rückschläge. Investoren sollten daher nur in jenen nervösen Marktphasen Aktienpositionen aufstocken, in denen die implizite DAX-Volatilität VDAX über 25 liegt.
Trend 11: In gelassenen Marktphasen mit einem VDAX im Bereich von 15 Aktienpositionen abbauen
Dank der global weiterhin noch relativ expansiven Geldpolitik wird die Weltkonjunktur trotz der schwelenden politischen Krisen und der schwächeren China-Konjunktur auch 2019 wachsen. Daher erwarten wir, dass es der DAX immer wieder schaffen wird, sich von den regelmäßigen Kursrückschlägen zu erholen. Investoren sollten jene Erholungsphasen zum Abbau von Aktienpositionen nutzen, sobald der VDAX in den Bereich von 15 fällt.
Trend 12: Der Trend der DAX-Gewinnerwartungen stagniert im Bereich von 1.000 Punkten
Die Gewinnperspektiven der DAX-Unternehmen haben sich zuletzt aufgrund der Abschwächung der Weltwirtschaft – insbesondere in China – und der latenten Unsicherheit aufgrund des Handelskriegs deutlich eingetrübt. Es gab eine Reihe von Gewinnwarnungen, und zuletzt haben Analysten für 21 der 30 DAX-Unternehmen ihre Gewinnprognosen reduziert. Der Markt erwartet derzeit ein Wachstum der DAX-Unternehmensgewinne um durchschnittlich 11 Prozent für 2019. Wir halten dies für zu optimistisch und gehen von einem Wachstum von 2 bis 4 Prozent aus. In diesem Szenario wird der Trend der DAX-Gewinnerwartungen 2019 im Bereich von 1.000 Indexpunkten stagnieren.
Trend 13: Das DAX-KGV erholt sich 2019 leicht auf 12,5
Vor dem Hintergrund des enttäuschenden Aktienjahrs 2018 ist die Bewertung an den Aktienmärkten mittlerweile wieder deutlich attraktiver. So ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX seit Anfang 2018 von 14 auf 11 gefallen, und auch für den S&P 500 in den USA ist das KGV von 19 auf 15 gefallen. Der Markt hat unserer Meinung nach damit begonnen, ein Rezessionsszenario einzupreisen. Dank der noch relativ expansiven Geldpolitik im Euroraum und den USA und der expansiveren Fiskalpolitik in China glauben wir nicht an so ein pessimistisches Szenario. Daher sollte sich das DAX-KGV bis Ende 2019 wieder auf 12,5 erholen.
Trend 14: 20 DAX-Unternehmen heben 2019 ihre Dividende an
Nach dem hervorragenden Dividendenjahrgang 2018 mit 23 Dividendenerhöhungen und einem Wachstum der DAX-Dividendensumme um 17 Prozent sind die Aussichten für 2019 nicht mehr ganz so glänzend. Wahrscheinlich werden 20 DAX-Unternehmen in der Lage sein, ihre Dividende anzuheben. Zehn Unternehmen zahlen eine unveränderte Dividende (siehe Tabelle 4). Jedoch sinken derzeit vor dem Hintergrund des ungelösten Handelskriegs und der globalen Wachstumsabschwächung die DAX-Dividendenprognosen, sodass schließlich mehr Unternehmen als derzeit erwartet lediglich eine unveränderte Dividende zahlen könnten.
Trend 15: Die DAX-Dividendensumme steigt 2019 um 4 Prozent auf ein neues Allzeithoch
2018 ist die DAX-Dividendensumme um beeindruckende 17 Prozent gestiegen. Unsere Prognose für das Dividendenwachstum für 2019 liegt nun bei deutlich schwächeren 4 Prozent – die globale Wachstumsabschwächung hinterlässt ihre Spuren. Demnach erwarten wir einen Anstieg der DAX-Dividendensumme um 1,6 Milliarden Euro von 37,1 Milliarden Euro auf 38,7 Milliarden Euro. Vor allem Volkswagen (500 Millionen Euro höhere Dividendenausschüttung), Allianz (500 Millionen Euro), E.ON (280 Millionen Euro) und Deutsche Telekom (240 Millionen Euro) sollten zum Wachstum der DAX-Dividendensumme beitragen.
Trend 16: DAX-Unternehmen kaufen auch 2019 stetig eigene Aktien zurück
Die DAX-Unternehmen haben 2018 nicht nur 37 Milliarden Euro an Dividenden an ihre Investoren gezahlt, sondern auch für ungefähr 7 Milliarden Euro eigene Aktien zurückgekauft. Mit adidas , Allianz, Covestro , Deutsche Börse, Linde , Münchener Rück und Siemens verfolgen derzeit sieben DAX-Unternehmen die Strategie, mit dem Rückkauf eigener Aktien die Aktienanzahl stetig zu reduzieren. Am US-Aktienmarkt gehen aktuelle Prognosen von 1.200 Milliarden US-Dollar Aktienrückkäufen im Jahr 2018 und nochmals 1.000 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 aus, getrieben von der US-Steuerreform. Aktienrückkäufe könnten daher insbesondere in den USA ein wichtiger Faktor werden, dass sich die Aktienmärkte 2019 doch besser als derzeit befürchtet entwickeln werden.
Trend 17: Dividendenrenditen rücken 2019 wieder stärker ins Blickfeld
In Jahren mit einem fallenden Ifo-Index und sich eintrübenden Gewinn- und Dividendenaussichten spielt die Dividendenrendite für viele Investoren eine untergeordnete Rolle – die Furcht vor Kursverlusten ist deutlich größer als die Hoffnung auf eine attraktive Dividendenzahlung. Falls wir richtig liegen, dass die globale Konjunktur 2019 noch genug Kraft hat weiterzuwachsen, dann sollte die attraktive DAX-Dividendenrendite den DAX 2019 vor größeren Kursverlusten schützen. Zurzeit liegt die DAX-Dividendenrendite von 3,7 Prozent 220 Basispunkte über der Rendite von BBB-Euro-Unternehmensanleihen und 340 Basispunkte über der Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe.
Trend 18: Der S&P 500 erholt sich 2019 dank steigendem Gewinntrend wieder auf 2.900 Punkte
Im Gegensatz zum DAX ist der Gewinntrend des S&P 500 immer noch dynamisch aufwärtsgerichtet, unterstützt von den anhaltenden positiven Effekten der US-Steuerreform und der Welle der Aktienrückkäufe. Wir erwarten, dass sich der S&P-500-Gewinntrend im Jahr 2019 nochmals um 6 Prozent verbessern wird, und in diesem Fahrwasser sollte sich der S&P 500 wieder in Richtung 2.900 Punkte erholen. Stärkere Kursgewinne sind für den S&P 500 nicht drin, da US-Investoren mittlerweile mit einer Rendite von fast 3 Prozent für zweijährige US-Staatsanleihen eine relativ attraktive risikolose Anlagealternative haben.
Trend 19: Der Euro STOXX 50 schafft 2019 eine Erholung in Richtung 3.300 Punkte
Vor allem politische Risiken im Euroraum haben den Euro STOXX 50 2018 ausgebremst. Wir sind überzeugt, dass spätestens nach der Europawahl Ende Mai die Politiker eine tragfähige Lösung für Italien finden werden. Zudem ist das KGV für den Euro STOXX 50 zuletzt von 15 auf 11 gefallen. Dank abnehmender politischer Risiken und attraktiverer Bewertung wird sich der Euro STOXX 50 2019 auf 3.300 Punkte erholen.
Trend 20: Absturz der chinesischen Wirtschaft ist das größte Risiko des Börsenjahrs 2019
Wir gehen davon aus, dass es der chinesischen Regierung und der chinesischen Notenbank 2019 gelingen wird, das Wirtschaftswachstum in China zu stabilisieren. Sollten sich die jüngsten negativen Trends wie der Einbruch der Autoverkäufe in China jedoch 2019 ungebremst fortsetzen, könnte China den DAX auch 2019 weiter mit nach unten ziehen. Zudem gehen wir davon aus, dass sich der globale Handelskrieg 2019 deutlich beruhigen wird. Eine weitere Eskalation im Handelsstreit insbesondere zwischen den USA und China würde jegliche Börsenerholung im Keim ersticken.
Quelle: ideas-magazin.de
Börsepeople im Podcast S16/03: Thomas Soltau
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