19.11.2018, 4951 Zeichen
Europas Börsen haben am Freitag überwiegend moderat nachgegeben. Zu den Ausnahmen zählten die Börsen in Zürich und Stockholm. Anleger aus der Europäischen Union zeigten sich besorgt angesichts der Turbulenzen um den Brexit und den Haushaltsstreit Italiens mit der EU. Auch der weiterhin ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt ein Thema für die Börsianer. Aktien aus der europäischen Medienbranche zählten zu den Favoriten. Der Sektor gewann 0,4%. Vivendi nahm hier die Spitze ein mit einem Plus von 3,1%, der französische Medienkonzern konnte im dritten Quartal dank einer robusten Musiksparte den Umsatz deutlich ausbauen. Vallourec, ein Hersteller von Stahlrohren für die Öl- und Gasindustrie, enttäuschte mit seinem Umsatz, wies hohe Mittelabflüsse auf und lieferte einen schwachen Ausblick. In Summe bedeute das einen Kursrutsch von 32,2%. Asea Brown Boveri in Zürich profitierte von erneuten Spekulationen bezüglich eines Verkaufs des Stromnetz-Geschäftes und konnte ein Plus von 1,5% erzielen. AstraZeneca musste einen Rückschlag bei einem Krebsmittel hinnehmen und büßte knapp 1,8% ein. ABN Amro rutschte rund 2,0% ab, die niederländische Großbank will zwar die Kostenquote deutlich reduzieren, die neuen Ziele konnten aber die Anleger nicht überzeugen. Infineon litt weiter unter der trüben Stimmung in der Halbleiterbranche und verlor zum Wochenausklang 3,0%. Eher pessimistische Aussagen von VW-Chef Herbert Diess zur künftigen operativen Marge liessen den Titel 2,5% schwächer aus dem Handel gehen. Positives gab es hingegen von der Deutschen Bank zu vermelden, der Titel legte am Freitag 4,2% zu und eroberte damit die wichtige 200-Tageslinie zurück.
Auch die Börse in Wien endete am letzten Handelstag der Woche mit einer leichten Abgabe, der nahezu unveränderte Schluss mit einem Minus von 0,03% war aber besser als der europäische Durchschnitt. Wienerberger litt am meisten unter den Turbulenzen rund um den Brexit, der Ziegelhersteller erzielt rund 10 Prozent seines Umsatzes in Großbritannien, der Titel schwächte sich um 2,3% ab. Zumtobel konnte im Gegensatz dazu ein Plus von 2,7% erzielen. Schoeller-Bleckmann kämpfte zu Handelsbeginn mit deutlichen Zuwächsen gegen den Abwärtstrend, musste sich aber im weiteren Handelsverlauf geschlagen geben und schloss 2,7% tiefer. Das bedeutete gleichzeitig den tiefsten Stand seit Oktober 2017. OMV beendete den Handelstag nahezu unverändert mit einem marginalen Minus von 0,1%. Sehr gesucht war Lenzing , der Faserhersteller zog um 2,1% an, liegt aber seit Beginn des Jahres noch immer mehr als 23 Prozent im Minus. Stark nachgefragt wurde auch Raiffeisen, die heimische Großbank konnte ein Plus von 1,7% erreichen. Auch die Erste Group konnte um 0,8% zulegen, Bawag musste hingegen den Handel 0,8% tiefer beenden. Palfinger musste den jüngsten Zuwächsen Tribut zollen und 1,5% abgeben, Polytec hingegen konnte sich von den unlängst erlitten Verlusten teilweise erholen und schloss 2,2% stärker. Auch AT&S beendete den Preisrutsch und konnte ein Plus von 0,9% ins Wochenende mitnehmen.
Aussichten auf eine baldige Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben am Freitag der Wall Street ins Plus verholfen. US-Präsident Donald Trump hatte Zugeständnisse Chinas als noch nicht ganz akzeptabel bezeichnet und erweckte dadurch die Hoffnung, dass nicht mehr allzu viel auf eine Lösung des Konflikts fehle. Dagegen lasteten enttäuschende Ausblicke zweier Branchengrößen aus dem IT-Sektor auf den technologielastigen Börsen, der Nasdaq 100 musste einen Abschlag von 0,3% hinnehmen. NVIDIA hatte bereits am Vorabend mit den Quartalszahlen und mit dem Ausblick enttäuscht. Das Ende des Bitcoin -Booms hatte sich stark auf den Umsatz des Grafikkarten-Spezialisten durchgeschlagen, dies führte zu einem Kurssturz von 18,8%. Auch AMD litt unter diesen schlechten Neuigkeiten und musste ein Minus von 3,9% hinnehmen. Dagegen konnten sich die Papiere von Applied Materials vom schwachen Ausblick des Chipausrüsters erholen. Nach anfänglichen Rückgängen sahen viele Investoren die niedrigen Kurse als Einstiegsgelegenheit und liessen den Titel mit einem Plus von 1,1% schliessen. Intel konnte dank eines geplanten Aktienrückkaufprogramms im Gegenwert von 15 Milliarden Dollar einen Kursanstieg von 1,5% erreichen.
Diese Woche steht im Zeichen von den Nachrichten zum Brexit-Deal vor dem Sondergipfel zwischen UK und EU am Sonntag, 25. November. International berichten nur mehr wenige Unternehmen, in Österreich melden morgen CA Immo, am Mittwoch Kapsch, Semperit und Uniqa Ergebnisse. Makroseitig werden morgen US-Immobiliendaten, am Mittwoch diverse US-Daten und am Freitag die PMIs aus der Eurozone veröffentlicht. Am Donnerstag ist Feiertag in den USA (Thanksgiving).
Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen uneinheitlich. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig. Von der Makroseite ist es auch relativ ruhig.
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 5/365: Wie kann man Karl Nehammer zu einem Aktionär machen? (Reprise)
Bitcoin
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CA Immo
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Infineon
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Intel
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Lenzing
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Nasdaq Letzter SK: 29.40 ( -1.38%)
Nvidia
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OMV
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Palfinger
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Vivendi
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Wienerberger
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Zumtobel
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