25.10.2018, 3966 Zeichen

Investoren sind weiterhin risikoavers: Die Talfahrt an den Börsen hat sich verlangsamt fortgesetzt. Für Zurückhaltung sorgten weiter die zahlreichen Unsicherheiten, die vom Handelsstreit über Italien bis hin zum Brexit reichen. Hinzu gesellten sich enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Europa. Eine positive Überraschung trieb Kering um 4,8 Prozent nach oben. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal um knapp 28 Prozent. Auch andere Branchenwerte legten darauf zu, so LVMH um 0,6 Prozent. Auch bei Safran lief es besser als erwartet. Die Aktien stiegen um 4 Prozent. Das starke Aftermarket-Geschäft trieb die Aktien von Wartungsunternehmen wie jene von MTU Aero, diese kletterten um 3,1 Prozent. Um 3,7 Prozent sprangen Vinci nach starken Quartalsergebnissen nach oben. Die Baisse bei den Stahlwerten setzte sich nach der Gewinnwarnung von Voestalpine fort. Der Kurs stürzte um 8,9 Prozent ab. STMicro brachen um 10,2 Prozent ein. Der Ausblick lag leicht unter den Erwartungen. Der ATX verlor 2,3 Prozent, bei dem Index-Schwergewicht voestalpine gab es eine Gewinnwarnung (Details siehe unten), die Aktie verlor 8,9 Prozent. Ansonsten wurden DO&CO (-5,0%) und Andritz  (-3,5%) verkauft.   Für AT&S ging es um 2,1 Prozent nach oben. Der Konzern hatte die Umsatzprognose angehoben.

Enttäuschende Unternehmenszahlen und -ausblicke festigten bei den Anlegern den Eindruck, dass der Wirtschaftsboom in den USA seinen Höhepunkt überschritten haben könnte. Schwächere Daten aus der Eurozone und vom US-Immobilienmarkt nährten die Skepsis zusätzlich. Das Beige Book der US-Notenbank brachte keine Linderung, denn es spricht eher dafür, dass die Fed ihren Zinserhöhungskurs fortsetzen wird. Kommunikationswerte waren mit einem Minus von durchschnittlich 4,9 Prozent schwächster Sektor. Hier belasteten AT&T, die nach einem enttäuschenden Quartalsbericht gut 8 Prozent einbüßten. Der IT-Sektor fiel um 4,4 Prozent. Hier verloren Texas Instruments 8,3 Prozent nach einem schwachen Ausblick. Zu den wenigen Gewinnern gehörten die als defensiv geltenden Versorger, aber auch Immobilienwerte und die Aktien der Hersteller von Massenkonsumgütern. Sie profitierten vom neuerlichen Rückgang der Anleihezinsen. Zu den wenigen Lichtblicken gehörten Boeing (+1,3 Prozent). Der Konzern hatte nach einem soliden dritten Quartal die Jahresziele erhöht. Juniper Networks (+3,9 Prozent) hatte im Quartal mehr verdient als erwartet und für das kommende Jahr ein Wachstum in Aussicht gestellt. Überraschend gute Quartalszahlen verhalfen Tupperware zu einem Plus von 14,6 Prozent. Die Verkäufe an den Aktienmärkten verschafften dem Anleihemarkt Zulauf. Die Zehnjahresrendite sank um 6 Basispunkte auf 3,11 Prozent. Vor gut zwei Wochen hatte sie noch ein Mehrjahreshoch von 3,26 Prozent erreicht.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen mehrheitlich im Minus . Von der Unternehmensseite berichteten Daimler (im Rahmen der Erwartungen),  UBS (leicht über Erwartungen), Von der Makroseite steht die Sitzung der EZB heute im Fokus.

voestalpine

gestern veröffentlichte der heimische Stahlkonzern voestalpine per ad-hoc Mitteilung eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2018/19. Demnach wird nun mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von knapp unter €1 Mrd. gerechnet. Im Vergleich hierzu wurden im vergangen Rekordjahr €1,18 erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erreichte man ein EBITDA von €860,1 Mio. und ein EBIT von €479,5 Mio.. Neben internen Problemen, wie einem Brand und einer Überflutung in der texanischen HBI-Anlage machen dem Unternehmen vor allem externe Faktoren zu schaffen. Diese umfassen einerseits den Handelskonflikt zwischen China und den USA, sowie der kriselnde Automobilsektor in Europa (Probleme mit Abgasemissionsverfahren WLTP) und in China (Abflauen der Nachfrage). Die detaillierteren Ergebnisse folgen am 7. November, wenn das Unternehmen seine Zahlen zum zweiten Quartal präsentiert.


(25.10.2018)

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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

kapitalmarkt-stimme.at daily voice 64/365: Gerald Zmuegg gilt hie und da als Bankenbasher, ist aber auch Bankensteuerbasher




Andritz
Akt. Indikation:  59.45 / 59.75
Uhrzeit:  08:02:42
Veränderung zu letztem SK:  1.19%
Letzter SK:  58.90 ( 4.53%)

ATX
Akt. Indikation:  0.00 / 0.00
Uhrzeit: 
Veränderung zu letztem SK:  -100.00%
Letzter SK:  4240.83 ( 4.48%)

Boeing
Akt. Indikation:  150.22 / 150.48
Uhrzeit:  09:55:38
Veränderung zu letztem SK:  -0.56%
Letzter SK:  151.20 ( 2.68%)

Linde
Akt. Indikation:  189.46 / 189.46
Uhrzeit:  22:31:28
Veränderung zu letztem SK:  -0.56%
Letzter SK:  0.00 ( 0.00%)

Mercedes-Benz Group
Akt. Indikation:  62.58 / 62.60
Uhrzeit:  09:56:09
Veränderung zu letztem SK:  5.03%
Letzter SK:  59.59 ( 3.08%)

UBS
Akt. Indikation:  31.31 / 31.36
Uhrzeit:  09:56:04
Veränderung zu letztem SK:  -0.37%
Letzter SK:  31.45 ( 3.00%)

voestalpine
Akt. Indikation:  24.24 / 24.48
Uhrzeit:  08:04:08
Veränderung zu letztem SK:  0.50%
Letzter SK:  24.24 ( 9.09%)



 

Bildnachweis

1.

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    gestern veröffentlichte der heimische Stahlkonzern voestalpine per ad-hoc Mitteilung eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2018/19. Demnach wird nun mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von knapp unter €1 Mrd. gerechnet. Im Vergleich hierzu wurden im vergangen Rekordjahr €1,18 erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erreichte man ein EBITDA von €860,1 Mio. und ein EBIT von €479,5 Mio.. Neben internen Problemen, wie einem Brand und einer Überflutung in der texanischen HBI-Anlage machen dem Unternehmen vor allem externe Faktoren zu schaffen. Diese umfassen einerseits den Handelskonflikt zwischen China und den USA, sowie der kriselnde Automobilsektor in Europa (Probleme mit Abgasemissionsverfahren WLTP) und in China (Abflauen der Nachfrage). Die detaillierteren Ergebnisse folgen am 7. November, wenn das Unternehmen seine Zahlen zum zweiten Quartal präsentiert.


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