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Österreicher haben nur ein Viertel ihres Geldvermögens in Wertpapieren veranlagt

Magazine aktuell


#gabb aktuell



24.10.2018, 3800 Zeichen

Die aktuell von der UniCredit Bank Austria in Auftrag gegebene Umfrage von Marketagent.com zum Thema „Interesse an verschiedenen Anlageformen und ihre tatsächliche Nutzung“ hat vier wesentliche Anlegertypen herauskristallisiert und zeigt eine nach wie vor weit verbreitete Schwellenangst bei Anlageformen, die attraktive Renditechancen bei einem gewissen Risiko versprechen.  Auf Basis eines hohen Sicherheitsbedürfnisses setzen weiterhin 60 Prozent der Befragten in Österreich auf traditionelle Spareinlagen, obwohl lediglich 42 Prozent nach wie vor tatsächlich Interesse an dieser Anlagevariante zeigen. Also es sparen um 44 Prozent der Befragten mehr, als sich dafür tatsächlich interessieren.

So finden zwar 45 Prozent der Befragten, dass Immobilieninvestments interessant und sinnvoll sind, aber nur 22 Prozent können ihr Geld auch tatsächlich in Betongold anlegen, hier also 49 Prozent weniger als Interesse zeigen. 24 Prozent ziehen Wertpapierveranlagungen in Betracht, aber lediglich 16 Prozent handeln auch danach. Eine Differenz von 33 Prozent. Für dieses Ergebnis sind in erster Linie drei Ursachen verantwortlich: Gewohnheit, Vermeidung von Komplexität und die Gewichtung von Risiken.

„Die aktuelle Umfrage bestätigt eindrucksvoll wesentliche Erfahrungen, die wir auch in den Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden machen“, sagt Markus Kosche, Vertriebsleiter Privatkunden, Geschäftskunden und Freie Berufe der UniCredit Bank Austria. „Für uns ist dieses Umfrageergebnis daher ein Auftrag, noch genauer auf die Kundenbedürfnisse einzugehen und unseren Kundinnen und Kunden mit einer persönlichen und individuellen Beratung und einem interessanten Produktangebot die Schwellenangst vor einem Umstieg auf chancenreichere Veranlagungsformen zu nehmen.“

Denn wie eine Analyse des Chefvolkswirtes der UniCredit Bank Austria Stefan Bruckbauer zeigt, lassen Österreichs Haushalte noch immer rund die Hälfte ihres Geldvermögens in Einlagen und nur ein Viertel in Wertpapieren veranlagt. In den letzten 5 Jahren stand dabei ein jährlicher realer Verlust bei Einlagen von rund 2,5  Milliarden Euro einem realen Ertrag von ebenfalls rund 2,5 Milliarden Euro pro Jahr bei Wertpapieren gegenüber. Diese negative Bilanz bei Einlagen wird sich aus heutiger Sicht heuer und zumindest die nächsten beiden Jahre noch verschärfen. Dieser Befund wird ergänzt durch die aktuelle Umfrage, die zeigt, dass für die große Mehrheit der sparenden Bevölkerung Sparmotive wie „Notgroschen“ oder „für die Kinder sparen“ zentral sind und damit jede Vermeidung von Verlustrisiken häufig im Vordergrund steht.

Die Anlegertypologie

45 Prozent der Befragten zählen zur Gruppe der „Vorsichtigen“, denen Wertpapierveranlagungen schlicht zu unsicher sind und die aufgrund ihres hohen Sicherheitsbewussteins auch den realen Kaufkraftverlust ihres Vermögens bewusst in Kauf nehmen. Zusätzliche 17 Prozent der Befragten sind keinesfalls gewillt, Risiken in der Veranlagung einzugehen. Diese so genannten „Risikovermeider“ haben in der Regel negative Erfahrungen in der Vergangenheit in erster Linie mit Investments in Einzeltitel und Aktien gemacht.

Zu den „Moderaten“ zählen 34 Prozent der Befragten, die in der Regel aufgrund persönlicher Finanzberatung positive Erfahrungen auch mit Wertpapierinvestments und anderen alternativen Veranlagungen gemacht haben. Hier zeigt sich in O-Tönen auch die Zufriedenheit mit gelungener Veranlagung wie „Glücksgefühl, wenn ich die monatliche Vermögensaufstellung mache“ oder „der Erfolg ist groß bei höherer Rendite und kalkulierbarem Risiko“.  Eine weitere, sehr kleine Gruppe sind die so genannten „Risikofreudigen“, zu denen nur 4 Prozent der Befragten zählen, meist jung und mit positiven Investment-Erfahrungen, die häufig auch durch eigene Entscheidungen sehr erfolgreich veranlagt haben.



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Autor
Christine Petzwinkler
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