15.10.2018, 6798 Zeichen

Die Märkte sind in diesen Tagen wieder einmal in heller Aufruhr. Schlechte Nachrichten haben Hochkonjunktur. Zuletzt schockten Unternehmen wie RWE, Ceconomy und Stratec die Anleger mit teils ernüchternden Gewinnwarnungen. Es werden wohl nicht die letzten gewesen sein, denn die Erwartungen mancher Marktteilnehmer scheinen, vorsichtig ausgedrückt, der Realität in vielen Bereichen etwas vorausgeeilt zu sein. Gerade in solchen Börsenphasen fällt es schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir versuchen es trotzdem. Einer stark gestiegenen Eigendynamik der Märkte, zuletzt auf dem Weg nach unten, kann man nämlich auf unterschiedliche Art begegnen: Für erfahrene Kurzfrist-Trader, und davon gibt es bei wikifolio.com etliche, stellt hohe Volatilität ein geradezu paradiesisches Umfeld dar. Sie nutzen mit schnellen Käufen und Verkäufen jene Chancen, die Otto Normalanleger als pures Chaos erscheinen. Wer auf der anderen Seite langfristig investiert, also ganz bewusst nicht auf kurzfristige Schwankungen spekuliert, der sollte sich jetzt eine nüchterne Distanz zum Kursgeschehen bewahren. Wenn nämlich plötzlich jeder durch die gleiche, viel zu kleine Tür will, stecken dort am Ende nur alle fest.
"Strategische Coolness"
In der aktuellen Situation klingt es vielleicht etwas merkwürdig, aber letztlich sind es solche Marktphasen, die Anleger und Trader weiterbringen. Nicht nur, weil sie ihnen ins Bewusstsein rufen, dass das Risiko ein steter Begleiter des Aktienhandels ist und bleiben wird. Nein, diese Marktphase schärft auch den Blick für die eigene Börsenstrategie. Ist man Trader, der sich mit Wonne auf solche hochvolatilen Märkte stürzt? Oder ist man langfristiger Stratege, den die Eskapaden von „Mr. Market“ nur insofern interessieren, als dieser bei Kursstürzen mitunter ein paar außergewöhnliche Schnäppchen im Angebot hat? Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und beide Ansätze sind bei wikifolio vertreten. Wer sein Pulver trocken gehalten hat und in diesen Tagen mit „strategischer Coolness“ seine Einkaufstour plant, dürfte den Grundstein für seine künftige Performance legen.
Die Vola-Jägerin
Für das wikifolio „Turn around, Tec!“ von Cornelia Bues („MrsTradingDoc“) sind dies wahrhaft spannende Zeiten. Denn eine Säule von Bues Strategie besteht darin, hohe Volatilität explizit zu ihrem Vorteil zu nutzen. So kauft sie Einzelwerte, die zweistellige prozentuale Kursverluste hinnehmen mussten, um so auf eine Gegenbewegung zu spekulieren. Ihr Anlagezeitraum ist dabei meist kurzfristig, klassisches Trading also. Zuletzt versuchte sie beispielsweise die enorme Schwankungsbreite der Wirecard-Aktie zu ihrem Vorteil zu nutzen. Für das Timing von Ein- und Ausstieg greift sie auch auf die Charttechnik zurück.

Die zweite Säule ihrer Strategie besteht in der Beimischung von Aktien, die von Megatrends wie Automatisierung oder Robotik profitieren. Der US-Medtech-Konzern Intuitive Surgical, der OP-Roboter entwickelt, ist für letzteres ein gutes Beispiel. Für Bues bleibt der derzeit angeschlagene Technologie-Bereich als Investment überaus attraktiv. Mit einem Zugewinn von über 23% in den vergangenen zwölf Monaten bzw. von über 90% seit dem Start im Februar 2017 weist ihr wikifolio eine im Vergleich zum Tech-Sektor klar überdurchschnittliche Performance auf.
Die Welt von Morgen
Eine Glaskugel besitzt an der Börse wohl niemand, denn ansonsten würden er oder sie sich mit anderen schönen Dingen beschäftigen, weil Börse dann ein ziemlich langweiliges Metier wäre. Das wikifolio „Hightech extrem“ des bekannten Börsenjournalisten Michael Mross(„Disruptor“) versucht dennoch zu erkunden, wie unsere Welt von Morgen aussehen könnte.
Er hält vor allem Ausschau nach innovativen Tech-Unternehmen, die Teil disruptiver Entwicklungen sind. Diese finden sich zumeist in den USA. Aktuelle Beispiele aus den Top-Holdings des wikifolios sind der Zahlungsdienst Square Inc., die beiden Halbleiterkonzerne Nvidia und AMD sowie der Web-Spezialist Akamai . Kurzfristiges Trading schließt Mross sogar kategorisch aus.
Die Zeit ist immer günstig
Ein echter wikifolio-„Veteran“ ist dagegen Achim Finkener („Finkinvest“). Das von ihm geführte wikifolio „finkener-trading strategy“ wurde bereits im August 2012 aufgelegt. Auch wenn es den Zusatz „Trading“ im Namen führt, geht Finkener eher fundamental und analytisch bei der Auswahl seiner Investments vor. Ihn interessieren klassische Value-Kennzahlen wie KGV, KBV und KCV (Kurs-Cashflow-Verhältnis) sowie eine hohe Dividendenrendite. Getreu der Devise „Kaufe billig, verkaufe teuer!“ begibt er sich auf der Suche nach unterbewerteten Aktien. Diese findet er zumeist in Europa, wobei er sowohl in Large Caps (Nestlé, Royal Dutch) als auch in Nebenwerten (Grand City Properties, TAG Immobilien) engagiert ist.
Entscheidend ist das richtige Timing und hier arbeitet Finkener nach eigenen Angaben mit einem „ausgeklügelten System von BUY- und STOP- Marken“. Von Kostolanys Empfehlung, Schlaftabletten einzunehmen, hält er dagegen wenig. Mehrmals täglich überprüft er das wikifolio auf mögliche Veränderungen. Obwohl auch seine Gewinne des laufenden Jahres in den letzten Tagen stark zusammengeschrumpft sind, bringt er es noch immer auf ein beachtliches Plus von 157% seit der Auflage des wikifolios. Ob man jetzt einsteigen soll? „Die Zeit ist immer günstig, um Wertpapiere zu handeln, bei steigenden oder fallenden Kursen!“, lautet zumindest ein weiterer Leitspruch von Finkener.
Was kommt?
Das sollten Anleger im Auge behalten
In diesen Tagen startet in den USA die Berichtssaison, von der regelmäßig wichtige Impulse für das weitere Börsengeschehen ausgehen. Vor allem Technologiewerte stehen nach dem jüngsten Kurseinbruch unter strenger Beobachtung. Den Anfang machen Dow-Mitglied IBM und der Streaming-Dienst Netflix am kommenden Dienstag.
Über den Zustand der US-Konjunktur erhoffen sich Börsianer weiteren Aufschluss anhand der für Montag bzw. Dienstag angekündigten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zur US-Industrieproduktion.
Am Mittwoch werden viele dann wieder gebannt nach Brüssel blicken, denn dort kommen die EU-Staaten und Großbritannien zum „EU-Brexit-Gipfel“ zusammen. Ein ungeordneter Brexit, der inzwischen nicht mehr auszuschließen ist, wäre mit weiteren erheblichen Turbulenzen verbunden.
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